Fasnachtsumzüge müssen sicherer werden
07.03.2025 Baselbiet, Oberdorf, Gelterkinden, Sissach, Polizei, FasnachtDie ab dem kommenden Jahr geltenden Vorschriften des Kantons sollen Unfälle verhindern und die Fasnächtler und Zuschauer besser schützen. Die Fasnachtsorganisatoren in Sissach begrüssen die Anpassungen, für die Umsetzung an der bevorstehenden Fasnacht sei es jedoch zu ...
Die ab dem kommenden Jahr geltenden Vorschriften des Kantons sollen Unfälle verhindern und die Fasnächtler und Zuschauer besser schützen. Die Fasnachtsorganisatoren in Sissach begrüssen die Anpassungen, für die Umsetzung an der bevorstehenden Fasnacht sei es jedoch zu spät.
Melanie Frei
Für die Fasnacht gelten ab dem kommenden Jahr verschärfte Sicherheitsbestimmungen. Die Baselbieter Sicherheitsdirektion und die Motorfahrzeugkontrolle haben in einem Schreiben an die Fasnachtsverantwortlichen vor rund zwei Wochen neue Vorschriften bekannt gegeben. Damit sollen Besucherinnen und Besucher sowie Mitwirkende besser geschützt werden.
Die neuen Vorschriften betreffen insbesondere die Verkehrssicherheit und enthalten Regelungen zum Führen von Fasnachtsfahrzeugen. Sie gelten für alle Veranstalter von Fasnachtsumzügen sowie für die Teilnehmenden mit Fahrzeugen. Ab 2026 werden die Vorschriften verbindlich und Bestandteil der Veranstaltungsbewilligung.
«Zum Schutze des Publikums sind Zugfahrzeuge und Anhänger seitwärts bzw. am vorderen und hinteren Ende der Fahrzeugkombination bis 25 Zentimeter über dem Boden mittels festen Materialien zu verkleiden», heisst es in einem Schreiben der Sicherheitsdirektion. Auch ist der Raum zwischen den Zugfahrzeugen und Anhängern beispielsweise mit Spiralfedern zu sichern und mit Stoffbändern, Tuchwimpeln oder dergleichen optisch hervorzuheben.
Diese Sicherheitsvorkehrungen sollen verhindern, dass Personen, insbesondere Kinder, zwischen die Fahrzeuge geraten, während sie zum Beispiel versuchen, am Boden liegende Süssigkeiten aufzunehmen.
«Erfüllen bereits Vieles»
Der Kanton empfiehlt, die Vorschriften nach Möglichkeit bereits in diesem Jahr umzusetzen. Mitarbeitende der Baselbieter Polizei werden an den Umzügen präventiv vor Ort sein. Dies bestätigt der stellvertretende Leiter der Motorfahrzeugkontrolle, Ivan Golubovic, auf Anfrage. «Wir sind uns bewusst, dass eine kurzfristige Umsetzung dieser Massnahmen für die Fasnachtskomitees kaum möglich ist. Deshalb ist die Einhaltung der Vorschriften in diesem Jahr noch nicht verpflichtend, wird aber 2026 Bestandteil der Bewilligungen», sagt Golubovic.
Rebecca Badella, Präsidentin der Fasnachtsgesellschaft Sissach, kennt die Empfehlung des Kantons und betont die Wichtigkeit der neuen Massnahmen. «Allerdings bleibt für uns auch nach Absprache mit der Gemeinde zu wenig Zeit, um diese Massnahmen flächendeckend umzusetzen.» Voreiliges Handeln sei zu vermeiden.
Andreas Rudin ist verantwortlich für den Sissacher Fasnachtsumzug. Für die Sissacher «Wägeler» werde sich grundsätzlich nicht viel ändern, sagt er. «Viele der Massnahmen im neuen Sicherheitsreglement erfüllen wir bereits.» Neu sei das deutlichere Kennzeichnen des Bereichs zwischen Zugwagen und Anhänger. «Zwei Kantonspolizisten werden an die Wagenabnahme kommen und vermerken, was für die Fasnacht 2026 verbessert werden muss», so Rudin. Die «Wägeler» hätten dabei die Gelegenheit, Fragen zu stellen.