Museum «Im Feld» wird zu kulturellem Zentrum
Das Museum «Im Feld» in Reigoldswil hat am Samstag erstmals seine neuen Türen geöffnet und der Bevölkerung gezeigt, was im Rahmen der Erweiterung und Sanierung realisiert wurde. Entstanden ist ein ...
Museum «Im Feld» wird zu kulturellem Zentrum
Das Museum «Im Feld» in Reigoldswil hat am Samstag erstmals seine neuen Türen geöffnet und der Bevölkerung gezeigt, was im Rahmen der Erweiterung und Sanierung realisiert wurde. Entstanden ist ein gelungenes kulturelles Zentrum.
Willi Wenger
Die Bauherrin, die Johann-Rudolf-Plattner-Stiftung, investierte 900 000 Franken in den Umbau von Tenn, Ställen und Dachgeschoss des ehemaligen Bauern- und Posamenterhauses von 1765. Der sanierte Teil des Museums «Im Feld», wo vor gut hundert Jahren zwei Familien mit bis zu 16 Kindern wohnten, ist heute ein Schmuckstück, das im Baselbiet so wohl einzigartig ist.
Im Ökonomieteil entstand im ehemaligen Tenn ein Veranstaltungsraum für bis zu 50 Personen. Direkt darüber liegt das beheizbare Sitzungszimmer mit angrenzendem Archiv. Beide Räume können für Familienfeiern oder Sitzungen genutzt werden.
Architekt Christoph Sutter erklärte den zahlreichen Besucherinnen und Besuchern an der Neueröffnung, dass das jetzige Schmuckstück in enger Zusammenarbeit mit der kantonalen Denkmalpflege entstand. Er dankte dieser ausdrücklich für die Kooperation – auch wenn das Ganze «Zeit, Nerven und Geduld gebraucht» habe, wie er mit einem Schmunzeln anfügte.
Am Samstag zeigte sich Sutter begeistert vom Resultat, das nun der Bevölkerung von Reigoldswil und Umgebung zur Verfügung steht. Verwendet wurden unter anderem roher Stahl und Holz; im Stall entstanden Küche und Toiletten. «Wichtig war im Rahmen aller Bauarbeiten», so Sutter, «dass quasi das ganze Haus als Museum erhalten blieb.» Dies entspreche auch dem Anliegen der Denkmalpflege und der Museumsgesellschaft «Im Feld». Deren Präsident Urs Dettwiler sprach von einem historischen Moment für Reigoldswil.
Stephan von Daeniken, Präsident der Johann-Rudolf-Plattner-Stiftung, betonte, er sei «wahnsinnig stolz» auf das Erreichte. Er bezeichnete das denkmalgeschützte Haus als Dokument bäuerlicher Bauweise, das zeige, wie Arbeiten und Wohnen unter einem Dach vom 18. bis ins 20. Jahrhundert organisiert waren. Für ihn steht ausser Frage, dass «Im Feld» dereinst ein kultureller Hotspot wird.
Arbeitsgruppe eingesetzt
«Zuständig für diesen Part ist eine neu gegründete Arbeitsgruppe», so von Daeniken. Sie wird von Susanne Dörflinger geleitet und organisiert neben Ausstellungen auch Veranstaltungen zu Kultur, Tradition, Musik, Natur und Literatur.
Noch ausstehend ist die Sanierung der Wohnung über dem Museum im Erdgeschoss. Stiftungsrat Hansruedi Sutter sagte der «Volksstimme», dass dafür rund 250 000 Franken fehlen. Deshalb sei am Samstag auch «Werbung in eigener Sache» spürbar gewesen. «Die Sanierung bis Sommer 2026 ist existenziell. Sie ermöglicht die Vermietung der Wohnung und eines Nebenraums und sichert so den langfristigen Unterhalt und Betrieb des Kulturhauses.» Unverändert bleibt das Erdgeschoss, wo der 1978 verstorbene Johann Rudolf Plattner lebte, im Dorf «Fäld Ruedi» genannt.
Der Tag der offenen Tür wurde vom Gesang der Musikschule beider Frenkentäler umrahmt. Am Ende waren sich Offizielle und Gäste einig: Das Zusammenspiel von Einst und Jetzt im und am Gebäude ist herausragend gelungen.
Grosszügige Spenden
en. An die Gesamtkosten des Umbaus von 1,25 Millionen Franken trugen Sponsoren wesentlich bei. Stephan von Daeniken dankte dem Baselbieter Swisslos Fonds, aus dessen Mitteln der Regierungsrat 400 000 Franken bewilligte. Weitere Beiträge kamen von der Gemeinde Reigoldswil (200 000 Franken), Stiftungen sowie Firmen und Privaten (je 100 000 Franken).