«Weder Europapark noch Museum»
08.02.2024 Bezirk Liestal, Bubendorf, Bezirk Liestal, Natur, BaselbietBalz Stückelberger äussert sich zum Strategiepapier zu Schloss Wildenstein
Als vor fünf Jahren der Vorstoss des Arlesheimer FDP-Landrats Balz Stückelberger für ein Strategiepapier zum Schloss Wildenstein beraten wurde, reagierte Regierungsrat Isaac Reber ...
Balz Stückelberger äussert sich zum Strategiepapier zu Schloss Wildenstein
Als vor fünf Jahren der Vorstoss des Arlesheimer FDP-Landrats Balz Stückelberger für ein Strategiepapier zum Schloss Wildenstein beraten wurde, reagierte Regierungsrat Isaac Reber enerviert. Inzwischen liegt die Strategie vor. Stückelberger ist damit zufrieden.
Thomas Immoos
Herr Stückelberger, wie beurteilen Sie den Bericht des Regierungsrats zum Schloss Wildenstein?
Balz Stückelberger: Was sehr, sehr lange währt, wird endlich gut: Ich bin zufrieden mit dem Bericht. Der Regierungsrat unterstreicht die Bedeutung von Schloss Wildenstein als Leuchtturmobjekt innerhalb der Baselbieter Tourismus-Strategie. Der Bericht ist eine gute Basis für die zukunftsgerichtete Nutzung des Schlosses.
Regierungsrat Isaac Reber war 2019 im Landrat ziemlich ungehalten und warf Ihnen Populismus vor. Will Isaac Reber das Schloss Ihrer Meinung nach überhaupt wiederbeleben?
Ich erinnere ich gut an den Schlagabtausch mit Regierungsrat Reber und bin froh, dass ich insistiert habe. Sonst hätte sich wohl bis heute niemand eingehend mit dem Schloss Wildenstein beschäftigt. Mir ging es aber immer um die Sache: Wenn der Kanton schon Eigentümer dieses wunderbaren Schlosses sein soll, dann muss er auch einen Plan haben, was er damit anfangen will.
Sind Sie mit dem Strategiepapier also zufrieden?
Ja, sehr. Die Strategie liess zwar sehr lange auf sich warten, ist nun aber sorgfältig ausgearbeitet und inhaltlich überzeugend. Mir ist wichtig, dass die Verantwortlichkeiten geklärt sind. Die vielen kantonalen, kommunalen und privaten Stellen, die sich um das Schloss kümmern, arbeiten nun zusammen. Zudem ist der Sanierungsbedarf geklärt und die dafür notwendigen finanziellen Mittel sind beziffert.
Was hätten Sie allenfalls mehr erwartet?
Die Strategie ist sicher keine Revolution. Das war aber auch nie meine Absicht. An der bestehenden Nutzung wird sich nicht viel ändern. Wildenstein soll weder zum Europapark noch zu einem Museum werden, sondern im Rahmen der heutigen Nutzung als touristischer Leuchtturm in die Zukunft geführt werden.
Werden Sie mit einem weiteren Postulat, oder gar einer Motion, nachstossen?
Nein, damit bin ich vorerst zufrieden. Es geht nun darum, die Strategie und die neuen Organisationsgefässe in der Praxis zu leben. Zudem bin ich aufgrund der Amtszeitbeschränkung nur noch maximal drei Jahre im Landrat. Das wird aufgrund der Erfahrungen mit meinem letzten Postulat nicht mehr reichen für eine Beantwortung …
Bessere touristische Vermarktung geplant
vs. 1994 hat der Kanton Baselland Schloss Wildenstein oberhalb von Bubendorf von Privaten gekauft. Das Versprechen, daraus werde ein «Volksschloss», konnte nie ganz eingelöst werden. In der Augen vieler Ausflügler steht man zu häufig vor dem verschlossenen Tor. Die nun vorgelegte «Gesamtstrategie Schloss Wildenstein» zeigt auf 22 Seiten auf, welche kantonalen Stellen im Schloss wofür zuständig sind. Dazu findet sich der Hinweis darauf, dass an einer besseren touristischen Vermarktung gearbeitet werde. In den nächsten Jahren sollen 410 000 Franken für Erhalt und Erneuerung investiert werden.