Der vierjährige Werdegang der Sek zur Klimaschule
Über vier Jahre hinweg hat sich die Sek Gelterkinden mit verschiedenen Klimathemen auseinandergesetzt. Am Donnerstag hat die Organisation «Myblueplanet» sie als erste Klimaschule im Baselbiet ausgezeichnet.
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Der vierjährige Werdegang der Sek zur Klimaschule
Über vier Jahre hinweg hat sich die Sek Gelterkinden mit verschiedenen Klimathemen auseinandergesetzt. Am Donnerstag hat die Organisation «Myblueplanet» sie als erste Klimaschule im Baselbiet ausgezeichnet.
Carolina Mazacek
Nach vier Jahren ist es offiziell: Die Sekundarschule Gelterkinden ist eine Klimaschule. Die Organisation «Myblueplanet» vergibt dieses Label an Schulen, die sich im Rahmen ihres Bildungsprogramms mit dem Thema Klima befassen. Die Organisation liefert Anregungen und Ideen, welche die Schulen frei umsetzen, wobei das Projekt in Gelterkinden von Lehrerin Gabriela Graf geleitet wurde.
Den Auftakt für dieses Projekt bildete ein Blackout-Day: Am 4. Januar 2021 simulierte die Schule einen Stromausfall. In der Folge beschäftigte sich die Schülerschaft mit der Biodiversität. Zu diesem Anlass gestaltete die gesamte Schule den Pausenhof klima und umweltfreundlich. Die Ergebnisse: Fassaden sind begrünt, der Asphalt ist aufgebrochen und es gibt Schuttflächen sowie für den Hauswirtschaftsunterricht Kräuterspirale und Hochbeete. Die Eidechsen können sich an den Steinmauern sonnen.
Während 2022 ganz im Zeichen der Ernährung stand, war das darauffolgende Jahr der Energie gewidmet. Dabei montierten die Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit Fachleuten eine Photovoltaikanlage auf dem Schulgebäude. 2024 wurde das Thema Mobilität behandelt. Unter dem Motto «Gemeinsam um die Welt» sammelte die gesamte Schule zwischen März und Oktober Velokilometer. Mit 39 000 Kilometern haben die Gelterkinder fast eine Erdumrundung entlang des Äquators geschafft.
Die Schülerschaft war ausserdem in den übergeordneten Prozess eingebunden. So können Schülerinnen und Schüler im Klimarat ihre Ideen unter Begleitung durch Lehrpersonen umsetzen. Für herausragende Projektarbeiten zum Thema verleiht die Schule einen Klimapreis. Darüber hinaus gab es immer wieder öffentliche Vorträge, bei denen Vertreter aus Politik und Wissenschaft mit Eltern und Schülern über das Klima diskutierten.
Ziel sei es gewesen, nicht nur Wissen zu vermitteln, sondern auch Erlebnisse zu schaffen, die das Thema Klima greifbar machen und die Handlungsbereitschaft fördern, sagte Projektleiterin Gabriela Graf am Donnerstag. «Wichtig ist, die Schülerinnen und Schüler zu motivieren», betonte sie.
Ein Meilenstein
Bevor «Myblueplanet» das Zertifikat an der Feier übergeben hat, erlebten die Schüler ein abwechslungsreiches Programm. Das Angebot reichte vom Velokino über das Basteln von Schlüsselanhängern aus alten Velopneus bis hin zu einem Postenlauf und Führungen zum Abfallkonzept der Schule. Nach den Aktivitäten wurden etwa 600 vom Hauswirtschaftsteam vorbereitete Znüni-Pakete «verputzt».
Die Feier begann mit dem Klimasong, in dem das Motto der vergangenen vier Jahre aufgegriffen wurde: «Mir gäbe alles für es guäts Klima!». Danach beglückwünschte Beat Lüthy, Leiter des Baselbieter Amts für Volksschulen, die Schule und sprach darüber, wie sie das Thema mit Herzblut umgesetzt habe.
Das Zertifikat wurde von Nadine Stähli, Projektleiterin von «Myblueplanet», übergeben. Sie lobte die Sekundarschule Gelterkinden als Vorzeigeschule, die als erste Klimaschule im Kanton Baselland ausgezeichnet worden ist.
Auf die Frage, ob dies eine abgeschlossene Sache sei, erwiderte Graf: «Nein, nach den wertvollen Rückmeldungen werden wir ein bedarfsgerechtes Konzept entwickeln. Wir werden das Thema Klima an unserer Schule integrieren, damit es langfristig und nachhaltig verankert wird.»