Schule ergreift Massnahme gegen Smartwatches
vs. Smartphones in Bildungseinrichtungen sind schon länger ein Thema. Die meisten Schulen haben Regeln definiert, wo auf ihrem Areal das Handy geduldet ist und wo nicht. Das Spiel wiederholt sich nun mit der ...
Schule ergreift Massnahme gegen Smartwatches
vs. Smartphones in Bildungseinrichtungen sind schon länger ein Thema. Die meisten Schulen haben Regeln definiert, wo auf ihrem Areal das Handy geduldet ist und wo nicht. Das Spiel wiederholt sich nun mit der Smartwatch.
Die «schlaue» Uhr kann mehr, als nur die Zeit anzeigen. Man kann mit ihr auch Meldungen absetzen, Musik hören, den Puls messen und andere Körperdaten erfassen, und je nach Modell, auch ohne Verbindung zu einem Handy telefonieren. Besonders bei Primarschülerinnen und -schülern erfreut sich das Gerät zunehmender Beliebtheit. Wie das «Regionaljournal Basel-Baselland» von SRF berichtet, hat die Schulleitung der Kreisschule Homburg kürzlich die Eltern in einer E-Mail darüber informiert, dass die Smartwatches während des Unterrichts ab sofort im Schulsack versorgt werden müssen.
Schulleiterin Michelle Schoch bezeichnet die Massnahme gegenüber dem «Regionaljournal» als Prophylaxe. Man stelle fest, dass immer mehr Kinder solche Uhren tragen oder man wisse, dass Schülerinnen und Schüler sich solche wünschen. Noch gebe es an den vier Standorten der Kreisschule keine Probleme, so Schoch – dabei solle es auch bleiben: «Wir wollen diese elektronischen Geräte an der Schule nicht.»
An Primarschulen ist die Smartwatch hoch im Kurs, weil Eltern ihre Kinder damit jederzeit erreichen oder orten können, ohne ihnen ein Handy schenken zu müssen. Benjamin Hänni vom Lehrerinnen- und Lehrerverein Baselland schätzt, dass in den Baselbieter Klassenzimmern rund ein Viertel der Schülerinnen und Schüler so eine Uhr besitzt, zum Teil auch Kindergärtler.
Die permanente Überwachung durch die Eltern und die Möglichkeit, die Kinder jederzeit anzurufen oder angerufen zu werden, seien aus pädagogischer Sicht nicht gut für die Kinder, so Hänni zum «Regionaljournal». Der ständige Kontakt beeinträchtige deren Entwicklung. Freiraum sei wichtig, um Herausforderungen im Leben selber zu meistern. Hänni spricht von einer «verlängerten Nabelschnur», von der sich die Kinder lösen sollen, um selbstständig zu werden. Er schildert Situationen, bei denen Kinder in einer Konfliktsituation auf dem Schulplatz ihre Eltern angerufen hätten, anstatt das Problem mit den Beteiligten zu lösen.
Wie in der Primarschule Homburg gilt die Smartwatch-in-den-Schulsack-Regelung laut «Regionaljournal»- Beitrag auch bereits in zahlreichen weiteren Baselbieter und Basler Schulen.