Schutz der Natur kennt keine Grenzen
07.02.2025 Bezirk Waldenburg, Baselbiet, Natur, ReigoldswilDie Stiftung Wasserfallen verlängert ihr laufendes Naturschutzprojekt um drei Monate bis März 2026 – und plant bereits weitere Projekte zur Naturaufwertung wie umfassende Baumfällungen im Gebiet «Chellenchöpfli».
André ...
Die Stiftung Wasserfallen verlängert ihr laufendes Naturschutzprojekt um drei Monate bis März 2026 – und plant bereits weitere Projekte zur Naturaufwertung wie umfassende Baumfällungen im Gebiet «Chellenchöpfli».
André Frauchiger
Das im Jahr 2021 gestartete Projekt zur Förderung der Biodiversität und gezielten Aufwertung der geschützten Landschaft Wasserfallen wird um drei Monate verlängert und läuft nun bis Ende März 2026. Für die Stiftungsrätin und Geschäftsführerin der Stiftung Wasserfallen, Dorothée Dyck, ist klar, dass dies nicht das letzte Projekt gewesen sein wird. Es werde bereits an ein Folgeprojekt gedacht, auch wenn konkrete Details wie Ziele, Struktur und Finanzierung noch geklärt werden müssten.
Die Geschäftsführerin lobt die gelungene Zusammenarbeit zwischen den Kantonen Baselland und Solothurn, den Gemeinden Reigoldswil, Waldenburg, Ziefen, Titterten und Mümliswil, der Trägerschaft des Solothurner Naturparks Thal und den Verantwortlichen der Luftseilbahn Reigoldswil-Wasserfallen.
Konzentration auf Projekte
Der grösste Teil des Naturschutzgebiets Wasserfallen liegt auf Baselbieter Boden. Der Naturschutzbiologe Lukas Merkelbach betreut im Auftrag der Stiftung die Projektleiter bei den laufenden Arbeiten für mehr Biodiversität. Die gezielte Förderung bestimmter Pflanzenarten kommt Insekten und Vögeln zugute, und das gestaffelte Mähen verlängert die Blütezeit in den Sommermonaten.
Bei der Weidepflege ist ihm auch eine gewisse Verbuschung wichtig, aber nur in einem gewissen Rahmen. Denn die Durchlässigkeit für Pflanzen und Tiere müsse in einer ausgewogenen Mischung und Abwechslung gewährleistet sein. Weidetiere, darunter Pferde, Rinder, Lamas, Ziegen und Schafe, sind mit ihren Fressgewohnheiten für diesen Ausgleich geeignet und auf den Weiden der Wasserfallen zu finden.
Im Spätsommer 2023 wurden im Gebiet Goldbrunnen und am Vogelberggrat grössere Holzschläge zur gezielten Öffnung der Waldgrenzen durchgeführt. Der Holzabtransport erfolgte bodenschonend mit Seilwinden. Eine weitere Waldöffnung ist für die zweite Jahreshälfte 2025 im Gebiet «Chellenchöpfli» geplant.
Weitere Baumfällungen
In der zweiten Jahreshälfte 2025 sollen im Gebiet «Chellenchöpfli» weitere Baumfällungen vorgenommen werden, ebenfalls im Sinne einer Auflichtung des Walds und bodenschonend, wie Projektleiter Lukas Merkelbach erklärt.
Kürzlich wurde die Umgebungsgestaltung hinter dem Restaurant Hintere Wasserfallen mit zusätzlichen Bäumen und Sträuchern abgeschlossen. Zudem wurde der Rastplatz «Wildblick» oberhalb der Waldweide Waldenburg neu gestaltet. Auf dem stiftungseigenen Landwirtschaftsbetrieb oberhalb der Gondelbahn wurde das alte Wohnhaus abgerissen, um Platz für einen neuen Weiher zu schaffen.
Inzwischen wurden im Eingangsbereich der Wasserfallen eigene Info-Tafeln. Diese bieten den Besucherinnen und Besuchern des Wasserfallengebiets Informationen zu Naturschutz und Biodiversität. Zusätzliche schmale, nur etwa acht Zentimeter breite Schildersäulen mit Piktogrammen weisen die Besucherinnen und Besucher «ganz diskret» auf die Verhaltensregeln in diesem wichtigen Naturschutzgebiet hin, wie Lukas Merkelbach erklärt. Nach Abschluss des Projekts im nächsten Jahr wird ein Abschlussbericht erstellt.
Das Naturschutzgebiet Wasserfallen ist sehr gross. Das laufende Naturschutzprojekt bezüglich Biodiversität umfasst rund 150 Hektar, wovon, wie betont, 56 Hektar im Besitz der Stiftung Wasserfallen sind. Für ein Nachfolgeprojekt müsste laut dem Projektleiter auch noch der spezifische Perimeter bestimmt werden. Aber Projektleiter Lukas Merkelbach ist wie Stiftungsrätin und Geschäftsführerin Dorothée Dyck überzeugt: Der Schutz der Wasserfallen-Landschaft wird auch über 2026 hinaus weitergehen.