Ortskernentwicklung geht voran
18.04.2024 Bezirk Waldenburg, Finanzen, Bauprojekte, Ziefen, Bezirk Waldenburg, BaselbietGut besuchte Informationsveranstaltung zeigte Pläne auf
Die Ortskernentwicklung von Ziefen ist auf gutem Weg: Bis zum Herbst wird der Kanton Baselland seine Pläne für den notwendigen Hochwasserschutz darlegen. Geplant sind ein durchgehendes Trottoir an der Hauptstrasse, ...
Gut besuchte Informationsveranstaltung zeigte Pläne auf
Die Ortskernentwicklung von Ziefen ist auf gutem Weg: Bis zum Herbst wird der Kanton Baselland seine Pläne für den notwendigen Hochwasserschutz darlegen. Geplant sind ein durchgehendes Trottoir an der Hauptstrasse, eine leichte Bachverlegung zugunsten von Lauben und Balkonen sowie Neubauten zwischen Werkhof und Schulhaus.
André Frauchiger
An der Infoveranstaltung über die Ortskerngestaltung des «Bachzeilendorfs» Ziefen nahmen über 100 Einwohnerinnen und Einwohner teil. Gemeindepräsidentin Cornelia Rudin wies darauf hin, dass die seit vier Jahren laufenden Arbeiten zur Ortskernentwicklung ein «gesellschaftlicher Prozess» seien. Ausgangspunkt war und ist die Ankündigung des Kantons Baselland, die notwendige Sanierung der Hauptstrasse so rasch wie möglich vorzunehmen. Thomas Waltert, Kantonsplaner und Leiter Amt für Raumplanung Baselland, lobte die Arbeiten der Kommission Ortskerngestaltung und des Gemeinderats als beispielhaft.
Der Slogan zur Ausstellung «Das Dorf neu denken» aus dem Jahr 2021 gelte nach wie vor, erklärte der zuständige Gemeinderat Lukas Geering. Die damalige Ausstellung mit drei Architekturvorschlägen zum Thema Ortskerngestaltung habe über 200 Rückmeldungen aus der Bevölkerung ergeben. Viele der darin enthaltenen Vorschläge seien in der Zwischenzeit auch in die weiteren Arbeiten der seit zwei Jahren tätigen Kommission Ortskernentwicklung eingeflossen. Eine Petition mit 300 Unterschriften unterstützte vor drei Jahren die Bemühungen des Gemeinderats zusätzlich.
Abhängig vom Hochwasserschutz
Sämtliche Bemühungen für eine Neugestaltung des Ortskerns sind abhängig von einem notwendigen Hochwasserschutz, der auch ein 300-Jahr-Hochwasser ohne grössere Überschwemmungen zu bewältigen vermag. Wie Lukas Geering unterstrich, habe der Kanton die Erarbeitung der Grundlagen für einen Hochwasserschutz bis im Herbst dieses Jahres zugesichert. Dies wurde an der Versammlung von Kantonsseite auch von Patrick Bärenfaller, Leiter Kreis 2 des kantonalen Tiefbauamts, bestätigt.
Die Pläne für einen wirkungsvollen Gewässerschutz sollen noch im Herbst an einer weiteren Gemeindeversammlung vorgestellt werden. Zur Diskussion steht unter anderem der Bau eines speziellen Rückhaltebeckens zwischen Reigoldswil und Ziefen (die Volksstimme» berichtete).
Das seit März 2022 von der Kommission Ortskernentwicklung erarbeitete Grundlagenpapier sieht im Wesentlichen vor, dass die Hauptstrasse gesamthaft, ohne jegliche Verlegung, am bisherigen Ort belassen, dorfseitig aber mit einem durchgehenden Trottoir versehen wird. Zudem soll es Begrünungen auch mit Bäumen auf beiden Strassenseiten geben. Dies im Interesse einer besseren Wohnlichkeit.
Die sehr alten Häuser im Ortskern zwischen Hauptstrasse und Hinterer Frenke sollen rückseitig Platz für Lauben und Balkone erhalten, indem der Bach in diesem Abschnitt ein paar Meter Richtung Schulhaus und Werkhofplatz verschoben wird.
Der Werkhof seinerseits soll modernisiert und unter anderem mit einer zeitgemässen Abfallentsorgungsanlage ausgestattet werden. Geplant ist zudem auf dem heute brach liegenden Areal zwischen Schulhaus und Werkhof der Bau von einem oder zwei Mehrfamilienhäusern, die aber nicht von der Gemeinde, sondern von einem oder mehreren privaten Investoren realisiert werden sollen, inklusive von der Kirchgasse her erschlossenem Parking. Noch offen ist laut Gemeinderat Lukas Geering, ob die Gemeinde das entsprechende Grundstück verkauft oder nur im Baurecht abgibt.
Bis kommenden Herbst soll die Grösse des Perimeters für die geschilderten Massnahmen als Entwurf vorliegen, erste konkrete Resultate des «Plans Guide» bis Ende Jahr. Die Bevölkerung wird sich laut Gemeinderat Geering erneut an einer Versammlung zum Vorhaben äussern und Vorschläge einbringen können. Eine Einwohnergemeindeversammlung wird am Schluss über das Gesamtprojekt zu befinden haben. Bisher kosteten die Abklärungen zulasten der Gemeinde rund 130 000 Franken.