«Grüner Güggel» wird erstmals ins Baselbiet vergeben
Als erste Kirchgemeinde im Baselbiet erhielt Tenniken-Zunzgen am Sonntag das Zertifikat «Grüner Güggel». Dieses zeichnet schweizweit Kirchgemeinden aus, die sich für Umweltschutz und ...
«Grüner Güggel» wird erstmals ins Baselbiet vergeben
Als erste Kirchgemeinde im Baselbiet erhielt Tenniken-Zunzgen am Sonntag das Zertifikat «Grüner Güggel». Dieses zeichnet schweizweit Kirchgemeinden aus, die sich für Umweltschutz und Nachhaltigkeit einsetzen.
Brigitt Buser
Der Gottesdienst der Reformierten Kirchgemeinde Tenniken-Zunzgen stand am Sonntag für einmal ganz im Zeichen der Natur. Grund dafür war, dass man als 69. Gemeinde der Schweiz und als erste des Kantons Baselland das Zertifikat «Grüner Güggel» erhielt.
Hinter dem Projekt steckt die Absicht, die Arbeitsabläufe und Infrastruktur in einer Kirchgemeinde so zu organisieren, dass nicht nur der gesetzlich geforderte Umweltschutz eingehalten, sondern auch eine kontinuierliche Verbesserung der betrieblichen Umweltauswirkung erreicht wird. Kurz: Es geht um mehr Nachhaltigkeit.
Nach der Begrüssung durch Pfarrer Ulrich Dällenbach erzählte Kirchenpflegepräsidentin Franziska Buonfrate, dass der Grundstein für das Label «Grüner Güggel» eher zufällig gelegt wurde. Als um das Jahr 2016 die Sanierung des Pfarrhauskellers, des Estrichs und der Decke der Kirche anstanden, sei der Kirchgemeinde bewusst geworden, dass man mit «überschaubarem Aufwand» viel erreichen könne. «Mit vorausschauender Planung kann der CO2-Fussabdruck reduziert werden», so Buonfrate. Der Hinweis, dass man auch ein Zertifikat anstreben kann, sei dann aber aus der Bevölkerung gekommen. Worauf die Kirchgemeinde 2020 ein «Umweltteam» gründete, um sich offiziell für den «Grünen Güggel» zu bewerben.
Hoffen auf Nachahmer
«Aber was hat das alles mit der Kirche zu tun?», fragte Buonfrate und gab die Antwort gleich selbst: «Die Schöpfung unserer Welt mitsamt Flora und Fauna ist ein Geschenk, an dem sich keiner einfach so bedienen sollte. Daher ist es notwendig, dass wir uns endlich für eine nachhaltigere Zukunft auf den Weg machen, wobei wir bei uns selbst beginnen sollten.»
Der Sissacher Pfarrer Matthias Plattner erinnerte in seinem Grusswort daran, dass es unseren «wunderbaren Planeten» für die Nachwelt zu erhalten gelte. Neben Privatpersonen, Gemeinden und Wirtschaft stünden diesbezüglich auch die Kirchgemeinden und die Pfarreien in der Pflicht. Plattner, im Rat der Reformierten Kirche Baselland verantwortlich für die Gemeindeentwicklung, weiter: «Ich wünsche mir, dass sich auch andere Kirchgemeinden und Pfarreien im Baselbiet um eine Zertifizierung bemühen.»
«Grüner Güggel»
bbu. Das Zertifikat «Grüner Güggel» wird seit 2015 verliehen. Es basiert auf einem Kriterienkatalog, der verschiedene Bereiche des kirchlichen Lebens abdeckt. Dazu gehören Energie, Mobilität, Beschaffung, Abfallwirtschaft, Wasser, Flächen- und Gebäudemanagement sowie Gemeindeleben und Kommunikation.