Hoch hinaus
27.03.2025 Baselbiet, Verkehr, Natur, BaselbietIdee eines Busbetriebs über Chilchzimmersattel wird geprüft
Die fast 1100 Meter hohe Bölchenfluh ist bei Wanderern, Ausflüglern und Fotografen beliebt. Dies führt dazu, dass an gewissen Tagen entlang der Bölchenstrasse viele Autos parkiert werden. Ein ...
Idee eines Busbetriebs über Chilchzimmersattel wird geprüft
Die fast 1100 Meter hohe Bölchenfluh ist bei Wanderern, Ausflüglern und Fotografen beliebt. Dies führt dazu, dass an gewissen Tagen entlang der Bölchenstrasse viele Autos parkiert werden. Ein Lösungsansatz könnte ein Pilotprojekt mit einem Busbetrieb sein.
Janis Erne
An einem schönen Tag einen Parkplatz rund um den Chilchzimmersattel zu finden, ist alles andere als einfach. Dort oben – zwischen Eptingen und Langenbruck, zwischen Bölchen und Rehhag – fehlt es nicht nur an genügend Parkplätzen, sondern auch an einer Anbindung an den öffentlichen Verkehr.
Vor diesem Hintergrund wird die Idee eines Busbetriebs zwischen Eptingen und Langenbruck über den 991 Meter hohen Chilchzimmersattel-Pass geprüft. Michael Kumli, Geschäftsführer von Baselland Tourismus, bestätigt entsprechende Informationen der «Volksstimme»: «Es haben erste Gespräche mit den Gemeinderäten von Eptingen und Langenbruck sowie dem Kanton stattgefunden.»
Kumli betont, dass es sich erst um einen Projektentwurf handle und noch nichts fix sei. In einem ersten Schritt soll die Meinung der lokalen Bevölkerung und der betroffenen Grundeigentümer wie Landwirte oder Bürgergemeinden eingeholt werden. Der Eptinger Gemeinderat will die Bevölkerung heute Abend am «Gemeindeforum» informieren.
Es geht nur gemeinsam
«Wir wollen verstehen, ob die Parkplatzthematik im Bölchengebiet für die Betroffenen ein Problem darstellt und wie sie zu einem möglichen Pilotprojekt mit einem Busbetrieb stehen», sagt Kumli. Bestehe Handlungsbedarf, solle gemeinsam eine Lösung gefunden und das weitere Vorgehen definiert werden.
Ein Lösungsansatz könnte ein kleiner Bus mit neun Sitzplätzen sein, der in einer Testphase an den Wochenenden von September bis Dezember verkehrt. In den Herbstmonaten ist der über dem Nebelmeer gelegene Bölchen ein beliebtes Ausflugsziel. Haltestellen sind in Eptingen, auf dem Chilchzimmersattel und in Langenbruck angedacht, weitere könnten hinzukommen. Kumli denkt dabei an das Restaurant Oberbölchen auf Eptinger Boden, das Kloster Langenbruck oder ausgewählte Bauernhöfe entlang der Strecke. Auch dieser Aspekt müsse gemeinsam besprochen und festgelegt werden.
Erste Reaktionen positiv
Ein möglicher Busbetrieb stösst bei den Gemeinderäten von Eptingen und Langenbruck auf offene Ohren. Der Eptinger Gemeindepräsident Markus Vock bezeichnet die Idee als prüfens- und unterstützenswert. Das Bölchengebiet könnte entlastet werden, wenn einige Besucher auf die Anreise per Auto verzichten und auf den Bus umsteigen würden.
Das sieht auch Hans Weber, Gemeinderat in Langenbruck, so. Ein Busbetrieb sei angesichts der knappen Parkplatzverhältnisse auf dem Chilchzimmersattel einen Versuch wert – auch wenn noch einige Fragen zu klären seien, etwa zu Haltestellen, Abfahrtszeiten oder der Finanzierung. Weber verweist auf das nahegelegene Thal, wo ein kleiner Bus von Balsthal auf den Brunnersberg (1118 Meter) verkehrt und sich bewährt habe.
Wie die Bevölkerung auf die Idee eines «Bölchen-Busses» reagiert, bleibt abzuwarten. Ziel der Beteiligten ist es, bis Anfang Mai ein «grundsätzliches Feedback» einzuholen. Findet der geplante Busbetrieb breite Unterstützung, könnte er womöglich im kommenden Herbst in die Testphase gehen.