Statt ein Überbauungsprojekt soll es Baulandreserve geben
Für 1,8 Millionen Franken will der Gemeinderat Itingen das private Bauareal beim Bahnhof erwerben, auf dem das Projekt «QP-Zentrum» mit 56 Wohnungen hätte entstehen sollen. Das Gelände soll nun als ...
Statt ein Überbauungsprojekt soll es Baulandreserve geben
Für 1,8 Millionen Franken will der Gemeinderat Itingen das private Bauareal beim Bahnhof erwerben, auf dem das Projekt «QP-Zentrum» mit 56 Wohnungen hätte entstehen sollen. Das Gelände soll nun als Baulandreserve dienen.
André Frauchiger
Das Projekt «QP-Zentrum» sah 56 Wohnungen in drei Gebäuden, 29 öffentliche Einstellhallenplätze, Veloparkplätze, Ladenflächen sowie eine Unterflur-Wertstoffsammelstelle vor. Es wurde nach einer eineinhalbstündigen, teils hitzigen Diskussion im Juni 2024 von der Einwohnergemeindeversammlung mit grosser Mehrheit verworfen (die «Volksstimme» berichtete).
Von 199 anwesenden Stimmberechtigten stimmten 147 gegen das Projekt, 34 waren dafür, unter anderem für den beantragten Verkauf der gemeindeeigenen Parzelle an die Investfirma First Site Invest AG Basel. Betroffen ist das Gelände zwischen Bahnlinie, Bahnweg, Landstrasse und Sonnenbergweg.
Der Gemeinderat – allen voran Gemeindepräsident Martin Mundwiler – zeigte sich damals wie heute enttäuscht. Aus Sicht des Gemeinderats sei die Überbauung ein sinnvolles Projekt in Bahnhofsnähe. Und entspreche auch dem Willen des Kantons, eine Siedlungsverdichtung vorzunehmen.
Erfolgreiche Verhandlungen
Nach der Ablehnung zog der Gemeinderat Konsequenzen und nahm Verhandlungen mit dem Investor First Site Invest AG über den Kauf der Parzelle 126 auf. Sie misst rund 2400 Quadratmeter.
Inzwischen einigte man sich auf einen Kaufpreis von rund 1,8 Millionen Franken – rund 750 Franken pro Quadratmeter. Die ursprüngliche Forderung des privaten Investors lag etwa 200 Franken pro Quadratmeter höher. Laut Martin Mundwiler sei der nun vereinbarte Preis realistisch. Die Gemeinde werde sich durch den Kauf zwar weiter verschulden, könne dies angesichts aktuell tiefer Schuldzinsen aber gut verkraften, so der Gemeindepräsident. Man sichere sich so eine strategisch wertvolle Landreserve für künftige Generationen.
Über den geplanten Grundstückskauf entscheidet die Einwohnergemeindeversammlung am 18. Juni. Der Gemeinderat zeigt sich zuversichtlich, dass der Antrag angenommen wird – er entspreche einem vielfach geäusserten Wunsch aus der Bevölkerung, langfristige Landreserven zu schaffen.
Parallel dazu sollen auf dem bereits gemeindeeigenen Nachbargrundstück 43 öffentliche, kostenpflichtige Parkplätze entstehen – gestützt auf einen Beschluss der Gemeindeversammlung aus dem Jahr 2018. Bislang gibt es dort 23 Parkplätze. Die genaue Höhe der Gebühren ist noch offen, sie sollen jedoch moderat ausfallen.