«Wenn ich zeichne, vergesse ich die Zeit»
17.01.2020 Bezirk Sissach, Fasnacht, Gelterkinden, PorträtDenise Steiner kreiert das Fasnachtssujet samt Plakette
Bei der zweiten Teilnahme gewinnt Denise Steiner mit ihrem Sujetvorschlag «Eusi Fasnacht isch e suuberi Sach» den Gelterkinder Plakettenwettbewerb 2020. Bereits dreimal ist ihr das in Liestal gelungen.
Peter ...
Denise Steiner kreiert das Fasnachtssujet samt Plakette
Bei der zweiten Teilnahme gewinnt Denise Steiner mit ihrem Sujetvorschlag «Eusi Fasnacht isch e suuberi Sach» den Gelterkinder Plakettenwettbewerb 2020. Bereits dreimal ist ihr das in Liestal gelungen.
Peter Stauffer
Eine «alti Tante» mit Trommel als Symbol für die Guggen, ein «Ueli» mit Piccolo für die Cliquen und ein Waggis mit Besenwagen für die Wagencliquen zieren die diesjährige Plakette der Gelterkinder Fasnacht.
Auf der Suche nach einem Sujet für Gelterkinden stiess die 44-jährige Plakettenkünstlerin Denise Steiner-Vogt relativ rasch auf ein sozusagen fasnachtsinternes Thema: Die unerwünschten Hinterlassenschaften der aktiven und passiven Fasnächtler nach dem letztjährigen Ausklang mit dem «Cherus» lösten bei den Anwohnern Ärger und Unmut aus (die «Volksstimme» berichtete).
Dass Denise Steiner-Vogt heute mit Begeisterung am Fasnachtstreiben mitmacht, hat sie ihrem Mann Andreas zu verdanken. Er ist Präsident der ältesten Liestaler Wagenclique. Sein Grossvater gründete vor 62 Jahren mit Kollegen die Neubürger 58. Vor ihrer Heirat war sie höchstens gelegentlich als Besucherin beim närrischen Treiben dabei. Heute hat Fasnacht bei Steiners Tradition. Neben dem Cliquenleben der Neubürger 58 nimmt Denise Steiner jeweils mit einem Chienbesen am Liestaler «Chienbäse»-Umzug teil. Nicht nur das Ehepaar Steiner macht bei dieser Clique mit Begeisterung mit, auch die drei Kinder Benjamin (15), Vanessa (13) und Jeannine (10) sind mit dabei.
Künstlerische Ader
Denise Steiner-Vogt ist in Gelterkinden aufgewachsen. Zeichnen war schon in der Schule eines ihrer Lieblingsfächer. So ist es nicht verwunderlich, dass sie nach der Schulzeit den Beruf als Schriftund Reklamegestalterin erlernte. Mit Freude machte sie in der Freizeit in der Grossfeldgymnastik-Gruppe wie auch in der Feuerwehr mit. Nach dem Lehrabschluss hielt sie sich für ein halbes Jahr in Kanada auf und bereiste anschliessend mit einer Freundin neun Wochen lang Australien.
Wohl vom Beruf ihres Vaters angesteckt, absolvierte sie die Polizeischule und war als Polizistin in Sissach und Liestal tätig. Nach einem längeren Unterbruch – sie widmete sich ihrer Familie – arbeitet sie heute wieder bei der Baselbieter Polizei, in einem Teilzeitpensum in der Alarmzentrale in Liestal.
Im Gespräch merkt man der Plakettengestalterin an, dass sie durch und durch zur Fasnächtlerin mutiert ist. Sie freut sich sichtlich über den Gewinn des Wettbewerbs und zeigt voller Stolz einen Satz der Gelterkinder Plakette, die sie neben einem Präsent vom Präsidenten der Gelterkinder Fasnacht, Rico Tirri, entgegennehmen durfte.
Dass Steiner das Zeichnen im Blut liegt, zeigt nicht nur ihr zuerst erlernter Beruf und die Teilnahme an den Plakettenwettbewerben, sondern auch die Tatsache, dass die Helgen der Schlümpfli-Clique schon seit mehreren Jahren unter ihren Händen entstehen. Der Terminkalender an der Wand zeugt ebenfalls von ihrem zeichnerischen Talent.
Hie und da mache sie etwa Weihnachts- oder Geburtstagskarten oder Karikaturen. Auf die Frage, wie lange sie an dem Entwurf eines Sujets arbeite, meint sie: «Wenn ich mit Zeichnen begonnen habe, dann bleibe ich dran und mache das Bild in einem Zug fertig, auch wenn es 2 Uhr morgens wird. Es kann schon vorkommen, dass ich dabei etwa die Zeit vergesse.»