Für die beste Schule im Kanton
12.12.2019 Bezirk Sissach, Finanzen, Hemmiken, Bildung, GemeindenMäzen zahlt fast die ganzen Umbaukosten des Schulhauses
Der im vergangenen Jahr verstorbene Kaufmann und Unternehmer Fritz Buser-Singeisen förderte in seiner Heimatgemeinde bereits zu Lebzeiten namhafter Projekte zugunsten der Jugend sowie von Vereinen und Institutionen, die sich für das ...
Mäzen zahlt fast die ganzen Umbaukosten des Schulhauses
Der im vergangenen Jahr verstorbene Kaufmann und Unternehmer Fritz Buser-Singeisen förderte in seiner Heimatgemeinde bereits zu Lebzeiten namhafter Projekte zugunsten der Jugend sowie von Vereinen und Institutionen, die sich für das Dorf einsetzen.
Otto Graf
Eine Spende von 1,25 Millionen Franken, zweckgebunden für die Sanierung des Umbaus des denkmalgeschützten Schulhauses, erleichtert das Finanzieren des mit 1,8 Millionen Franken veranschlagten Projekts in der rund 250 Seelen zählenden Gemeinde Hemmiken ungemein. So stand es vorgestern sinngemäss in dieser Zeitung.
Die «Volksstimme» wollte Näheres erfahren, was es mit dieser grosszügigen Geste auf sich hat, und erkundigte sich bei Gemeindepräsident Alfred Sutter. Wie so oft, wenn es um Geld geht, stecke eine längere Geschichte dahinter.
Der Spender Fritz Buser-Singeisen (1921 bis 2018) wuchs in ärmlichen Verhältnissen in einem Bauernhaus in Hemmiken auf. Schon in jungen Jahren gründete er, zuweilen mit Partnern, Firmen und importierte dabei unter anderem Skischuhe und andere Wintersportartikel aus den USA. Später kaufte er in Davos ein Stück Land und erbaute ein Dreisterne-Familienhotel. Dieses Haus sollte der Grundstein sein für das spätere Sunstar-Hotelimperium. Mit geschickten Käufen und Verkäufen von Immobilien verdiente Buser viel Geld. «Die Bodenhaftung hat Fritz Buser nie verloren. Er kam sein ganzes Leben lang immer wieder besuchsweise ins Dorf und verschwieg nicht, dass er vermögend ist. Er hängte seinen Reichtum aber auch nicht an die grosse Glocke», sagt der Gemeindepräsident.
2017 habe der in Liestal wohnhafte Bürger von Hemmiken dem Gemeinderat eröffnet, er gedenke, Vereinen und Institutionen, die sich um das Dorf verdient machen, finanziell unter die Arme zu greifen. Noch im gleichen Jahr überwies er der Gemeinde eine Summe im tiefen sechsstelligen Bereich, die der Gemeinderat nach einem bestimmten Schlüssel im Sinne des Spenders den Berechtigten zukommen liess.
Hemmiken erbt
Weiter ermunterte Buser den Gemeinderat, «die beste Schule des Baselbiets» zu realisieren und sicherte dabei der Behörde zu, das Vorhaben sei ihm 1 Million Franken oder mehr wert. 2017 überwies der Mäzen der Gemeinde die Summe von 1,25 Millionen Franken für diesen Zweck. In den Gesprächen, so Sutter, habe man dem Geldgeber, der dachte, es gehe schneller, signalisiert, es brauche Zeit zum Planen, zum Projektieren und für die politischen Abläufe. Erst dann könnten die Baumaschinen auffahren.
Am 12. Mai 2018, bevor das Projekt spruchreif war, verschied Fritz Buser im Alter von 97 Jahren in Liestal und setzte in seinem Testament unter anderem die Gemeinde Hemmiken als Erbin ein. «Wie viel Geld uns aus dieser Erbmasse nach Berücksichtigung der gesetzlichen Pflichtteile zusteht, wissen wir noch nicht», erklärt Sutter und verweist auf das noch hängige Teilungsverfahren dieser Erbschaft. Der Präsident geht jedoch davon aus, dass die Summe ausreichen wird, um das Umbauvorhaben des Schulhauses ohne zusätzliches Fremdkapital über die Bühne zu bringen. Eine Steuersenkung, betont er, stehe dennoch nicht zur Debatte.
Wie es sich gegenüber einem Mäzen gebührt, hat sich der Gemeinderat Gedanken darüber gemacht, wie die Gemeinde den noblen Gesten ihres Mitbürgers gebührend gerecht werden könnte. Sutter: «Entschieden ist noch nichts. Möglicherweise geschieht dies in Form eines Brunnens, der mit einer entsprechenden Gedenktafel versehen wird.»