Vor über einem Monat hat Tino ­Polsini ein Projekt gestartet, um sich ein GA zu finanzieren. Der anvisierte Betrag ist mittlerweile erreicht. Für die Anreise zu seinem nächsten Highlight wird das SBB-Ticket aber nicht reichen: Polsini hat sich für die WM der Junioren in Tampere qualifiziert. Im Süden Finnlands laufen die besten Athleten unter 20 Jahren im Juli um Weltmeisterschaftsmedaillen.

Die Selektionsläufe galten für die U20-WM, bei der die Schweiz bei beiden Geschlechtern sechs Kaderplätze zur Verfügung hat, wie auch für die EM der unter 18-Jährigen, an der je vier Schweizer teilnehmen werden. Polsini rechnete mit einer Teilnahme bei der U18, für die er mit Jahrgang 1999 noch zugelassen wäre. Nun darf er bei den zwei Jahre älteren Läufern starten.

Bachmann will Titel verteidigen

An der U18-EM wären die Ambitionen des Gelterkinders grösser gewesen. Trainer Kaspar Hägler hätte ein Diplom als Ziel gesetzt. Aber: «Langfristig sind die Erfahrungen, die Tino am Grossanlass machen kann, sehr wertvoll. Die Resultate stehen im Hintergrund. Dafür kann er nächstes Jahr bereits angreifen», sagt Hägler.

Ähnlich ist die Situation bei Sas­kia Buchmüller aus Rünenberg. «Sie hat wenig internationale ­Erfahrung», sagt ihr Trainer Thomas Meier. Chancen darf sich Sofie Bachmann ausrechnen. Die Reigoldswilerin feierte letztes Jahr im Engadin den Titel in der Staffel und den dritten Rang über die Langdistanz. Doch Meier dämpft die Erwartungen: «Im Juniorenalter macht der Heimvorteil viel aus. Die nordischen Läufer werden auf dem Gelände in Tampere im Vorteil sein.» Dennoch visiert Bachmann eine Top-Ten-Platzierung an – oder noch mehr: «Sofie will ihren Titel mit der Staffel natürlich verteidigen», sagt Meier.