Zu wenig Platz auf dem Zeughaus-Areal
26.09.2025 Bezirk Sissach, Gesellschaft, Region, Baselbiet, Gelterkinden
Gewerbevereine planen eine gemeinsame Ausstellung
Die Gewerbevereine Gelterkinden und Umgebung sowie KMU Homburger-/Diegtertal führen 2028 in Thürnen eine gemeinsame Ausstellung durch, obwohl Gelterkinden mit dem Zeughausareal über einen bewährten Standort ...
Gewerbevereine planen eine gemeinsame Ausstellung
Die Gewerbevereine Gelterkinden und Umgebung sowie KMU Homburger-/Diegtertal führen 2028 in Thürnen eine gemeinsame Ausstellung durch, obwohl Gelterkinden mit dem Zeughausareal über einen bewährten Standort verfügt. Ausschlaggebend ist der verfügbare Platz.
Christian Horisberger
Wie kürzlich bekannt wurde, wollen die Gewerbevereine Gelterkinden und Umgebung (GVG) und KMU Homburger-/Diegtertal und Umgebung (HDU) gemeinsame Sache machen. Man wird zusammen eine Gewerbeausstellung auf die Beine stellen, nachdem in beiden Vereinen die letztmaligen Anläufe für eine eigene Gewerbeschau gescheitert waren.
Am Mittwoch nun informierte René Brodbeck, Präsident von KMU HDU, dass sich die Vorstände der beiden Gewerbevereine und Mitglieder, die im OK mitwirken möchten, darauf geeinigt haben, dass die gemeinsame Gewerbeausstellung 2028 in Thürnen stattfinden wird (siehe Meldung in der gestrigen «Volksstimme»).
Thürnen als Standort ist eine faustdicke Überraschung, da Gelterkinden mit dem Zeughausareal über ein attraktives Gelände verfügt, das sich für die Durchführung von Gewerbeausstellungen bestens bewährt hat – in den Jahren 2011 und 2016. Hinzu kommt, dass sich Gelterkinden schon nur deswegen als Austragungsort aufdrängt, weil es sich um eine Zentrumsgemeinde handelt.
Karin Tozzo, OK-Präsidentin der ersten Gewerbeausstellung auf dem Zeughausareal, zeigt sich aufgrund der dortigen positiven Erfahrungen über den Standortentscheid denn auch überrascht. Doch gehe sie davon aus, dass die Verantwortlichen gute Gründe für den Entscheid haben.
Die haben sie in der Tat: «Wenn so viele Gewerbetreibende an der Ausstellung mitwirken, wie wir uns das erhoffen, reicht der Platz beim Zeughaus nicht aus», sagt Yves Bruggisser. Als Co-Präsident des Gewerbevereins Gelterkinden wirkte er an der gemeinsamen Sitzung vom Montag mit, die den Standort sowie den provisorischen Termin der Gewerbeschau (1. bis 3. September 2028) festlegte. An der Gelterkinder Ausstellung von 2016 hätten vom Hot-Dog-Stand bis zum Gartenbauer 90 Firmen, Vereine und sonstige Organisationen mitgewirkt – von nur einem Gewerbeverein notabene, sagt Bruggisser. Erhöht sich die Zahl der Aussteller bei zwei mitwirkenden Gewerbevereinen deutlich, könne der Ausstellungsperimeter auf dem Zeughausareal nicht erweitert werden. Doch mehr Platz ist nötig.
Zentrale Lage
Die Vertreter beider Gewerbevereine hätten Gelterkinden als Austragungsort favorisiert, sagt Bruggisser zur «Volksstimme»: «Die Gewerbler aus dem Diegter- und Homburgertal wären gerne nach Gelterkinden gekommen.» Doch habe man keine Alternative zum Zeughaus gefunden. So sei Thürnen ins Spiel gekommen – ebenfalls gewerbeausstellungs-erprobt und im gesamten Einzugsgebiet beider Gewerbevereine zentral gelegen.
Von der Gemeinde Thürnen liege bereits eine provisorische Zusage für die Benützung von Mehrzweckhalle, Gemeindesaal und Sportanlagen vor, zudem erhoffe man sich grünes Licht von einem Landwirt für die Nutzung einer nahe gelegenen Wiese für weitere Ausstellflächen in einem Zelt sowie im Freien, wo sich beispielsweise Garten- oder Holzbauer verwirklichen könnten. Eine entsprechende Anfrage werde demnächst erfolgen.
Die Gewerbeausstellung soll neu aufgezogen werden, schrieb der designierte OK-Präsident René Brodbeck am Montag an die Mitglieder seines Vereins. Es stehe die Idee mit verschiedene Themenwelten und den dazu passenden Ausstellern, einer Gastregion, einer Lotterie und einem Bereich für Lehrlinge im Raum. Dies anstelle einer klassischen Ausstellung mit einzelnen Ständen.
Bruggisser findet das Konzept und die Erweiterung auf dem Feld toll. Auch vom Standort Thürnen ist er überzeugt: Der Gewerbeverein HDU habe dort zuletzt 2014 eine Gewerbeschau durchgeführt, er kenne die Infrastruktur und habe auch die nötigen Kontakte. Dass Gelterkinden als Zentrumsgemeinde nicht Gastgeber sein wird, kann Bruggisser verschmerzen. Wichtiger sei ihm, dass allen Gewerbetreibenden, die an der Ausstellung mitwirken wollen, ein Platz geboten werden kann.
Und wenn sich nun Mitglieder seines Vereins über Thürnen anstatt Gelterkinden als Austragungsort beklagen? Bruggisser: «Der GVG-Vorstand hat all seine Mitglieder eingeladen, an der Besprechung vom Montag zur Gewerbeschau 2028 mitzuwirken. Jeder hätte teilnehmen und argumentieren können. Wer die Chance ausgelassen hat, braucht hinterher nicht zu reklamieren.»
Hauptsache, es gibt eine Schau
Karin Tozzo kann unter diesen Umständen mit Thürnen sicherlich leben. Denn für die Ehrenpräsidentin des Gewerbevereins Gelterkinden und Umgebung ist es am wichtigsten, dass nach 2016 überhaupt wieder eine Gewerbeschau mit Gelterkinder Mitwirkung stattfindet. Denn je grösser die Lücke werde, desto schwieriger sei es, Menschen zu finden, die am Karren ziehen.
Als nächster Schritt soll das Organisationskomitee mit Mitgliedern aus beiden Vereinen gebildet werden. Am 27. Oktober ist dies vorgesehen – im Gemeindesaal von Gelterkinden.