Pilotprojekt an Sekundarschulen wird ausgeweitet
An Primarschulen ist es üblich, dass Zivildienstleistende das
Lehrpersonal unterstützen. Seit einem Jahr wird dieses Modell im Baselbiet auch an Sekundarschulen getestet. Dabei zeigen immer mehr Schulen Interesse.
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Pilotprojekt an Sekundarschulen wird ausgeweitet
An Primarschulen ist es üblich, dass Zivildienstleistende das
Lehrpersonal unterstützen. Seit einem Jahr wird dieses Modell im Baselbiet auch an Sekundarschulen getestet. Dabei zeigen immer mehr Schulen Interesse.
Janis Erne
Der Lehrermangel beschäftigt die Schulen seit Jahren – auch im Baselbiet. Mit einem Pilotprojekt geht die Bildungsdirektion unter Vorsteherin Monica Gschwind (FDP) deshalb neue Wege: Seit dem vergangenen Schuljahr werden an fünf Sekundarschulen Zivildienstleistende eingesetzt, um Lehrpersonen im Unterricht und Schulalltag zu entlasten. Die Erfahrungen sind so positiv, dass der Versuch zum neuen Schuljahr, das am Montag beginnt, auf elf Schulen ausgeweitet wird.
Die Zivildienstleistenden unterstützen im Hintergrund: Sie betreuen Schülerinnen und Schüler mit unterschiedlichem Lerntempo, kopieren Arbeitsblätter, begleiten Schulreisen und Lager, helfen bei Sporttagen oder beim Mittagstisch mit. «Die Übernahme von Assistenz- und Administrativaufgaben entlastet die Lehrpersonen und trägt zu einer Beruhigung des Lernumfelds bei», schreibt die Bildungsdirektion auf Anfrage der «Volksstimme».
Obwohl die Einführung mit einem gewissen Aufwand verbunden war – insbesondere wegen der Akkreditierung beim Bund – fällt die Bilanz der beteiligten Schulen laut Bildungsdirektion durchwegs positiv aus. Besonders im Niveau A werde der Einsatz als «gewinnbringend» empfunden. Hintergrund des Projekts ist die «Sicherung des Fachkräftebedarfs im pädagogischen Bereich», hat aber auch im Alltag spürbare Effekte: Die zusätzliche Unterstützung entlaste nicht nur einzelne Lehrer, sondern die Schulen als Ganzes, so die Bildungsdirektion.
Primarschulen als Vorreiterinnen
Für das zweite Jahr des Pilotprojekts haben sechs weitere Sekundarschulen Interesse angemeldet. Sie durchlaufen beim Bund nun ebenfalls das Verfahren zur Anerkennung als Einsatzbetrieb. Der Kanton will bis Sommer 2026 beobachten, «ob und unter welchen Bedingungen solche Einsätze an Sekundarschulen künftig in grösserem Rahmen sinnvoll sein könnten». Einen konkreten Zeitplan für einen definitiven Entscheid gibt es noch nicht.
An den Primarschulen im Baselbiet ist der Einsatz von Zivildienstleistenden bereits gang und gäbe – dort funktioniert das Modell seit Längerem. Nun soll sich zeigen, ob es sich auch auf der nächsthöheren Schulstufe als nachhaltig erweist.