Das Trailcenter wird auch an der Urne abgelehnt
Das geplante Trailcenter in Itingen kann nicht gebaut werden. Dies haben die Stimmberechtigten am Sonntag entschieden. Mit 461 Ja- gegen 551 Nein-Stimmen wurde das Resultat der Gemeindeversammlung bestätigt, die sich gegen den Bau ...
Das Trailcenter wird auch an der Urne abgelehnt
Das geplante Trailcenter in Itingen kann nicht gebaut werden. Dies haben die Stimmberechtigten am Sonntag entschieden. Mit 461 Ja- gegen 551 Nein-Stimmen wurde das Resultat der Gemeindeversammlung bestätigt, die sich gegen den Bau ausgesprochen hatte.
Willi Wenger
Das Resultat vom Sonntag an der Urne zum geplanten und nun «versenkten» Trailcenter ist deutlich: 551 Nein-Stimmen standen 461 Ja-Stimmen gegenüber, was in dieser Deutlichkeit nicht unbedingt erwartet werden konnte. Die Stimmbeteiligung lag bei rund 66 Prozent. Freude am Resultat hat die «IG Nein zum Trailcenter». Deren Mitglied Paul Walder sagt, dass er dankbar darüber sei, dass «so viele vernünftige Personen Nein gestimmt» hätten: «All diese Stimmberechtigten haben der Gemeinde somit Kosten und Unannehmlichkeiten erspart.»
Vonseiten der Befürworter kommentiert René Schelker, dass er mit dem Resultat leben könne. «Wir akzeptieren den Nein-Entscheid der Stimmenden zum Trailcenter vollumfänglich», ergänzt er. Dennoch: Er bedauert die Situation natürlich und fügt an, dass für die Befürworterinnen und Befürworter der Standort in Itingen ideal gewesen wäre. Der Trailnet-Co-Präsident würdigte gegenüber der «Volksstimme» das grosse Engagement der Personen, die sich für ein Ja eingesetzt haben – im Speziellen viele junge Einwohnerinnen und Einwohner.
Gemeindepräsident Martin Mundwiler verweist im Namen des Gemeinderats wie Schelker auf die Tatsache, dass das Resultat an der Urne zustande kam und nun definitiv ist: «Als Demokrat akzeptiere ich den negativen Entscheid zum Trailcenter ohne Wenn und Aber.» Etwas anderes habe nie zur Diskussion gestanden, hält der im kommenden Sommer als Gemeindepräsident zurücktretende Mundwiler fest. Persönlich bedauere er jedoch die jetzige Situation: «Ich hätte das Trailcenter gerne in unserer Gemeinde gesehen.» Mundwiler gibt schliesslich seiner Hoffnung Ausdruck, dass jetzt wieder Ruhe im Dorf einkehre, zumal die Situation in den vergangenen Wochen «etwas angespannt» gewesen sei.
Neuer Standort gesucht
Vonseiten des Kantons sagt der stellvertretende Dienststellenleiter des Sportamts der Bildungs-, Kulturund Sportdirektion, Christian Saladin, dass er das Ergebnis von vorgestern «sportlich zur Kenntnis genommen» habe. «Ich habe das Resultat so nicht erwartet», hält Saladin weiter fest. Er blickt gleichzeitig in die Zukunft, um festzuhalten, dass der Kanton voraussichtlich in Verbindung mit der Trail-Szene alternative Standorte prüfen werde.
Die Gemeindeversammlung vom 8. September mit 350 Stimmberechtigten hatte mit 184 Nein- gegen 165 Ja-Stimmen das Trailcenter ein erstes Mal abgelehnt. Die Abstimmung vom Sonntag kam zustande, weil mit eingereichten 389 gültigen Unterschriften das Referendum erfolgreich ergriffen wurde. In den vergangenen Wochen entfachte der Abstimmungskampf spürbar. Gegner argumentierten mit Kosten, aufkommendem Verkehr, Lärm und Einbussen bei der Wohnqualität im angrenzenden Wohngebiet. Die Befürworter hoben die Bedeutung der Anlage für den Breitensport, im Besondern jenen für die Jugend und die Volksgesundheit generell, hervor.
Gekostet hätte die Anlage 550 000 Franken. Finanziert worden wäre das Ganze aus Mitteln des Swisslos Sportfonds (450 000 Franken) und durch Sponsoren (100 000 Franken). Die Gemeinde Itingen hätte so gesehen das Center praktisch zum Nulltarif bekommen.