Wasser, Wärme und mehr
13.06.2025 Bezirk Sissach, Gesellschaft, Baselbiet, Gemeinden, TennikenGemeindeversammlung mit langer Traktandenliste Die Tennikerinnen und Tenniker können sich nächste Woche an der «Gmäini» mit mehreren Themen und Kreditanträgen befassen. Neben dem Wärmeverbund stehen unter anderem die Automatisierung des Wasseraustausches mit ...
Gemeindeversammlung mit langer Traktandenliste Die Tennikerinnen und Tenniker können sich nächste Woche an der «Gmäini» mit mehreren Themen und Kreditanträgen befassen. Neben dem Wärmeverbund stehen unter anderem die Automatisierung des Wasseraustausches mit Zunzgen und der Hochwasserschutz auf der Tagesordnung.
Janis Erne
Während viele Rechnungs-«Gmäinis» dieser Tage nur zwei, drei oder vier Geschäfte behandeln, stehen in Tenniken deren neun auf der Traktandenliste. Die Einwohnerinnen und Einwohner sowie der Gemeinderat werden am kommenden Dienstag also einiges zu besprechen haben. Die «Volksstimme» stellt ausgewählte Geschäfte vor.
Radon-Sanierung
Im Kindergarten im Schulgebäude Hofmatt wurden vor einigen Jahren erhöhte Radonwerte festgestellt. Bereits wurden mutmassliche Eintrittsstellen des radioaktiven Gases abgedichtet und eine spezielle Lüftung eingebaut. Diese Massnahmen reichen jedoch nicht aus, die Radonkonzentration ist noch immer zu hoch. Um sie weiter zu senken, soll Frischluft über den bestehenden Kamin zugeführt werden. Dafür ist eine Erweiterung der Lüftungsanlage nötig. Die vom Bundesamt für Gesundheit empfohlene Massnahme kostet rund 25 000 Franken. Der Gemeinderat wird der Versammlung einen entsprechenden Kredit beantragen.
Wärmeverbund
Rund 60 Liegenschaften sind an den Tenniker Wärmeverbund angeschlossen, und es gibt weitere Hauseigentümer, die mitziehen möchten. Doch die Gemeinde muss sie vertrösten, da die Technik des 2005 in Betrieb genommenen Wärmeverbunds in die Jahre gekommen ist. So erfüllt der Heizkessel die heutigen Emissionsvorgaben nicht mehr und an der Heizungsanlage wurden Schäden festgestellt. Der Gemeinderat will daher zusammen mit der Betreiberin (Adev, Liestal) und der Diegter Firma Gunep eine Sanierung prüfen und beantragt dafür einen Planungskredit über 35 000 Franken. Die Exekutive bezeichnet den Wärmeverbund als «langfristige Investition in die Energiezukunft Tennikens».
Hochwasserschutz
Nach dem Starkregen und der Überschwemmung mehrerer Keller im Juni 2021 hat die Gemeinde ein Hochwasserschutzkonzept erarbeitet. Die Bäche Buelz, Leisimatt und Hobacherbächli sollen so vorbereitet werden, dass sie künftigen Hochwassern (besser) standhalten können. Erste bauliche Massnahmen wurden bereits umgesetzt. Für weitere Arbeiten sind Untersuchungen wie Sondierbohrungen notwendig. Diese sollen im Juli erfolgen. Die Gemeinde rechnet im laufenden Jahr mit Kosten von rund 70 000 Franken für den Hochwasserschutz und beantragt einen entsprechenden Sonderkredit.
Wasseraustausch
Der Wasseraustausch zwischen Tenniken und Zunzgen soll automatisiert werden. Laut Gemeinderat würde dies die Versorgungssicherheit erhöhen. Zudem hätte Tenniken die Möglichkeit, Wasser an Zunzgen und Sissach zu verkaufen und so Einnahmen zu generieren. Für das Projekt ist ein Nachtragskredit über 40 000 Franken erforderlich. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 120 000 Franken, wobei 80 000 Franken bereits im Budget 2024 enthalten sind. Die Umsetzung ist für den Herbst vorgesehen.
Finanzen und Weiteres
Die Jahresrechnung 2024 schliesst bei Ausgaben von 6,6 Millionen Franken mit einem Gewinn von knapp 96 000 Franken ab. Darin enthalten sind positive Neubewertungen von Sachanlagen des Finanzvermögens von 1,43 Millionen sowie eine Einlage in die finanzpolitische Reserve von 1,53 Millionen Franken. Ohne diese Sondereffekte würde der Überschuss rund 202 000 Franken betragen. Ursprünglich war ein Verlust von 573 000 Franken budgetiert. Zum deutlich besseren Ergebnis beigetragen haben unter anderem höhere Steuereinnahmen sowie tiefere Beiträge an die Kreisschule TED (Tenniken-Eptingen-Diegten).
Ferner traktandiert sind ein neues Schutzzonendossier für die Grundwasserfassung Bleimatt und die Einbürgerung eines Einwohners, der seit zwölf Jahren in Tenniken lebt. Der Gemeinderat beantragt, ihm das Bürgerrecht zu erteilen.