Velos aus Garage und Schopf gestohlen
31.01.2025 Bezirk Sissach, Region, Polizei, Baselbiet, BöcktenIn den vergangenen Wochen wurden in Böckten mehrere teure E-Bikes aus geschlossenen Räumen gestohlen. Während die Veloklau-Zahlen im Baselbiet insgesamt leicht zurückgehen, nehmen Diebstähle aus Autos stark zu.
Christian Horisberger
...In den vergangenen Wochen wurden in Böckten mehrere teure E-Bikes aus geschlossenen Räumen gestohlen. Während die Veloklau-Zahlen im Baselbiet insgesamt leicht zurückgehen, nehmen Diebstähle aus Autos stark zu.
Christian Horisberger
E-Bikes erfreuen sich nicht nur bei der Bevölkerung immer grösserer Beliebtheit, sondern auch bei Dieben: Im Kanton Baselland wurden 2019 1699 Velodiebstähle polizeilich registriert, 246 der Velos (14,5 Prozent) hatten Elektroantrieb. Bis 2023 stieg der E-Bike-Anteil beim Veloklau auf 47,7 Prozent, bei insgesamt 2201 Fällen. Immerhin scheint zumindest bei der Anzahl Diebstähle der Zenit überschritten zu sein. Die Gesamtzahl der Delikte ist seit 2022 leicht rückläufig, wie aus der Baselbieter Kriminalstatistik 2023 hervorgeht.
Das aber ist ein schwacher Trost für die Menschen, denen das Velo gestohlen wird – am Bahnhof, vor dem Einkaufsladen, auf dem Hausplatz und selbst aus einem abgeschlossenen Raum. In Böckten kam es in den vergangenen Wochen zu mehreren solchen Velodiebstählen, wie die Gemeinde kürzlich meldete. Es seien diverse E-Bikes aus abgeschlossenen Räumen wie Garagen und Schöpfen gestohlen worden, heisst es in der Mitteilung. Auf Anfrage der «Volksstimme» sagte Gemeinderätin Nicole Häfliger, dass sie von vier Diebstählen in den vergangenen zwei Monaten wisse. Diese seien an unterschiedlichen Tagen und auch in unterschiedlichen Quartieren verübt worden.
Zu den Geschädigten gehört auch Häfligers Familie. Aus ihrer verschlossenen Garage seien ein E-Bike und ein brandneues Rennvelo gestohlen worden, sagt die Gemeinderätin, von drei weiteren weniger wertvollen Fahrrädern in der Garage hätten die Diebe die Finger gelassen.
Die obige Veloklau-Statistik ist Teil der kürzlich veröffentlichten Antwort der Regierung auf eine schriftliche Anfrage von SVP-Landrätin Nicole Roth vom Oktober 2024. Die Sissacherin hatte sich zudem nach der Entwicklung gemeldeter Diebstähle aus Häusern, Wohnungen und Autos sowie der Nationalität der gefassten Täter erkundigt. Ferner wollte sie wissen, wie erfolgreich die Polizei ermittelt.
Einbrüche: Trend setzt sich fort
Drei Sachverhalte stechen aus den in der Beantwortung der Regierung enthaltenen Statistiken heraus: Von 2022 auf 2023 haben sich die Diebstähle aus Fahrzeugen nahezu verdreifacht: von 601 auf 1619 Fälle. Um das Anderthalbfache auf 1270 Fälle angestiegen sind die Einbruch- und Einschleichdiebstähle in Häuser und Wohnungen. In allen fünf Einbruchund Diebstahl-Varianten, die in der Antwort der Regierung behandelt werden, sind algerische Staatsangehörige am häufigsten tatverdächtig.
Diese Daten hat die Baselbieter Polizei bereits im vergangenen Frühling veröffentlich. Die Antwort der Regierung enthält darüber hinaus Trends fürs 2024 (die definitiven Zahlen liegen erst im Frühling vor): Demnach werde sich der Trend mit ansteigenden Deliktzahlen bei den Einbruchund Einschleichdiebstählen in Häuser und Wohnungen fortsetzen. Hingegen zeichne sich bei den Autoaufbrüchen und Diebstählen aus Autos ein Rückgang der gemeldeten Delikte ab. Ebenfalls rückläufig seien die Velodiebstähle.
Landrätin Roth ist von der Antwort der Regierung enttäuscht, wie sie auf Anfrage sagt. Die gelieferten Zahlen seien bekannt. Lieber hätte sie sich noch zwei Monate geduldet, bis die neuesten Daten vorliegen. Sie werde das Thema weiter verfolgen und voraussichtlich nach der Veröffentlichung der Kriminalstatistik 2024 mit Vorstössen darauf reagieren. In welche Richtung diese gehen, möchte sie noch nicht sagen.
Dass die bestohlenen Böckterinnen und Böckter ihre Velos je wiedersehen werden, ist unwahrscheinlich. Während die Aufklärungsrate bei Haus- und Autoeinbrüchen 2023 zwischen 25 und 34 Prozent liegt, betrug die Quote bei E-Bikes 6,6 Prozent. Bei konventionellen Velos waren es 2,7 Prozent.
Laut Polizeisprecher Adrian Gaugler kann nicht von einer Häufung der Velodiebstähle oder gar einer neuen Welle gesprochen werden. Auch seien Diebstähle von teureren E-Bikes aus geschlossenen Räumen nicht neu. Um den Tätern die «Arbeit» zu erschweren, rät die Polizei, Velos auch im Velokeller, in der Garage oder einem Schopf nicht nur abzuschliessen, sondern auch an eine Installation im Raum anzuketten.