Traktorenparade wächst
19.12.2025 BubendorfNeu gibt es einen «Showact»
Am Dienstagabend zieht in Bubendorf zum fünften Mal eine Weihnachtsparade durchs Dorf. 105 festlich beleuchtete Fahrzeuge sorgen für Glanz und Motorenklang. Erstmals ist ein musikalischer «Showact» Teil der Veranstaltung.
Neu gibt es einen «Showact»
Am Dienstagabend zieht in Bubendorf zum fünften Mal eine Weihnachtsparade durchs Dorf. 105 festlich beleuchtete Fahrzeuge sorgen für Glanz und Motorenklang. Erstmals ist ein musikalischer «Showact» Teil der Veranstaltung.
Sander van Riemsdijk
Am 23. Dezember, am Tag vor Heiligabend, findet in Bubendorf jeweils die Traktoren-Weihnachtsparade statt. Am Dienstagabend werden wieder illuminierte Traktoren, Lastwagen, Oldtimer und Motorräder durch das Dorf rollen und das zum fünften Mal. Das Lichter- und Motorenspektakel dürfte erneut Tausende Zuschauerinnen und Zuschauer aus der Region und darüber hinaus anziehen.
Was vor fünf Jahren mit 35 Fahrzeugen und einer karitativen Grundidee begann, hat sich zu einem festlichen Grossanlass mit beinahe nationaler Ausstrahlung entwickelt. Initiiert wurde die Parade von Martin Utz, der seit der Geburt in Bubendorf lebt. Der heute 61-Jährige arbeitete bis zu seiner vorzeitigen Pensionierung als Maschinist und Lastwagenfahrer. Zusammen mit seiner Frau Beatrice hat er zwei Töchter und ein Enkelkind.
Die Idee zur Parade entstand während eines Aufenthalts in Toronto, wo Utz erstmals eine grosse, beleuchtete Fahrzeugparade erlebte. «Das hat mich so beeindruckt, dass ich spontan dachte: ‹So etwas müsste es auch bei uns geben›», erinnert er sich.
Zurück in der Schweiz besprach Utz seine Idee mit Familie und Freunden – die Unterstützung war sofort da. Ein Organisationskomitee wurde gegründet, das heute aus 22 Personen besteht. Bereits im Dezember 2020 konnte die erste Weihnachtsparade durchgeführt werden. Seither stiegen sowohl die Zahl der teilnehmenden Fahrzeuge als auch das Publikumsinteresse kontinuierlich.
Im Jahr 2024 nahmen 167 Fahrzeuge teil. Rückblickend sei das zu viel gewesen, sagt Utz. «Diese Dimension hat unsere ursprünglichen Vorstellungen gesprengt.» Um eine Übergrösse zu vermeiden, wurde die Teilnehmerzahl für dieses Jahr auf 105 begrenzt – aus Sicht des OK eine vernünftige Grösse. Die Fahrzeuge stammen mehrheitlich aus der Region, zudem aus den Kantonen Solothurn und St. Gallen sowie aus dem nahen Ausland. Der Umzug folgt einer klaren Ordnung: Motorräder eröffnen die Parade, gefolgt von Traktoren und Lastwagen in festgelegter Abfolge.
Klares Auswahlkriterium
Die Reduktion hatte Konsequenzen: Rund 85 Anmeldungen mussten abgelehnt werden. «Das wurde nicht von allen verstanden», sagt Utz. Für ihn war das Auswahlkriterium jedoch eindeutig: Fahrzeuge, die regelmässig teilnehmen, haben Vorrang.
Wie in den Vorjahren steht die Parade im Zeichen der Stiftung Wunderlampe. Seit Beginn der Veranstaltungsreihe erhält die Stiftung jährlich eine namhafte Spende. Die Gelder stammen von Sponsoren sowie von freiwilligen Beiträgen an zwei Verpflegungsständen entlang der Route und auf dem Schulhausplatz, die vom OK betrieben werden. Die Einnahmen unterstützen Herzenswünsche von Kindern und Jugendlichen mit schweren Erkrankungen oder Beeinträchtigungen.
Nicht alle stehen dem Anlass vorbehaltlos positiv gegenüber. Vertreter der Grünen-Partei forderten aus ökologischen Gründen eine Reduktion auf 50 Fahrzeuge. «Das wollten wir nicht», sagt Utz. Seither sei das Verhältnis zu einzelnen Personen im Dorf abgekühlt.
Die Vorbereitungen beginnen jeweils im August. Heuer wartet die Parade mit einer Neuerung auf: Auf einem Lastwagen der EZB Bubendorf ist erstmals ein musikalischer «Showact» mit dabei. Unter dem Namen
«Melvis Live» sorgt ein Sänger mit einer Elvis-Imitator-Show für Unterhaltung im Umzug. Ebenfalls Teil der Parade sind ein Pneulader mit kleiner Bühne, von der aus Süssigkeiten verteilt werden, sowie ein Sattelschlepper als «Showtruck» des Unternehmens Otto’s. Nach dem Umzug werden die Fahrzeuge auf dem Platz vor der Mehrzweckhalle abgestellt und können dort bis in die späten Abendstunden aus nächster Nähe besichtigt werden.
Bei Martin Utz ist die Vorfreude spürbar. An ein Aufhören denkt er nicht. «Ich werde diese Parade durchführen, solange ich lebe», sagt er – mit glänzenden Augen.
Stiftung Wunderlampe svr.
Die Stiftung Wunderlampe wurde im Jahr 2001 als sozial engagierte Organisation gegründet und verfolgt folgenden Zweck: Die Stiftung Wunderlampe erfüllt Herzenswünsche im Erlebnisbereich von Kindern und Jugendlichen mit schweren Erkrankungen oder Beeinträchtigungen, in begründeten Ausnahmefällen auch von Erwachsenen. Mit diesen Massnahmen möchte die Stiftung Wunderlampe den betroffenen Personen Abwechslung, Licht und Hoffnung in ihren Alltag bringen.
Zur Person svr.
Martin Utz ist 61 Jahre alt. Zusammen mit seiner Frau Beatrice hat er zwei Töchter und ein Grosskind. Seit der Geburt im Spital Liestal wohnt er in Bubendorf. Bis zur vorzeitigen Pensionierung arbeitete er als Maschinist und Lastwagenfahrer. Seitdem pflegt er seine Sammlung mit 1100 Traktorund Lastwagenmodellen in der Grösse 1:32 und 3800 Baseballmützen. Ebenso gehört das Schnitzen mit der Motorsäge zu seinen Hobbys.

