Solarpumpen gegen Wasserkrise
23.09.2025 Bezirk Sissach, Bezirk Sissach, Gemeinden, Region, Baselbiet, SissachEntwicklungshelfer Fredy Wirz setzt auf junge Teams in der Karibik
Die Folgen der Wasserkrisen in der Karibik sind seit Jahren ein ungelöstes und wachsendes Problem. Dem möchte der pensionierte Geologe Fredy Wirz aus Sissach mit seinem Projekt «Quisqueya ...
Entwicklungshelfer Fredy Wirz setzt auf junge Teams in der Karibik
Die Folgen der Wasserkrisen in der Karibik sind seit Jahren ein ungelöstes und wachsendes Problem. Dem möchte der pensionierte Geologe Fredy Wirz aus Sissach mit seinem Projekt «Quisqueya SolarWasserTeams» entgegenwirken.
Carolina Mazacek
Jedes Jahr wird die Karibik, in der die Inselstaaten Kuba, Haiti und die Dominikanische Republik liegen, von Klimakatastrophen heimgesucht. Davon ist jeweils auch die Trinkwasserversorgung betroffen. Dies will Fredy Wirz, ein pensionierter Geologe und Wasserexperte aus Sissach, mithilfe von Solar-Wasserpumpen mildern.
Für Wirz ist dies kein Neuland, denn er ist seit vielen Jahren in der humanitären Hilfe tätig. So auch in Haiti, wo er nach dem katastrophalen Erdbeben 2010 Trinkwasserversorgungen für Schulen wiederaufgebaut oder neu errichtet hat. Auf der haitianischen Insel «Île à Vache» konnte er nach dem Wirbelsturm Matthew im Jahr 2016 Wasserversorgungen wiederherstellen. Für diese Projekte benutzte er Solarpumpensysteme, die sich als erfolgreich erwiesen. Unter anderem war er für das Schweizerische Katastrophenhilfekorps, für das UNHCR in Afrika, für Unicef in Haiti sowie für das Schweizerische Rote Kreuz in Eritrea und im Sudan tätig.
Jetzt greift er ein neues Nothilfe-Projekt aufgrund der Energiekrise in Kuba, Bandengewalt in Haiti und einer neuen Hurrikansaison auf. Die «Quisqueya SolarWasserTeams» sollen günstig und klimaneutral auf Kuba, in Haiti und der Dominikanischen Republik diesen Wassernotstand entschärfen. «Quisqueya» ist die alte indigene Bezeichnung für die Inselgruppe, die heute die Dominikanische Republik und Haiti umfasst, erklärt der Sissacher.
Um das an junge Menschen gerichtete Projekt zu realisieren, plant der 69-Jährige den Verein «Quisqueya» zu gründen, der für die Bereitstellung der finanziellen Mittel zuständig sein wird. «Bei solchen Nothilfe-Vorhaben ist es schwierig, sowohl im Feld als auch im Büro zu sein», sagt Wirz, der aktuell auf der Suche nach Unterstützung ist.
«Die jungen Menschen haben wegen der Krisen nur eines im Kopf: das Land verlassen. Aber durch eine Ausbildung haben sie eine Zukunft», sagt der pensionierte Entwicklungshelfer. Die Teams erhalten die Ausbildung und eine komplette Ausrüstung: Solarpumpe mit flexiblen Panels, Wasseraufbereitungsanlage und Batterie. «Das mobile Equipment kann je nach Bedarf an einen anderen Standort gebracht werden. Die Aufbereitungsanlage bereitet das Wasser zu Trinkwasser auf und die Batterie liefert bei schlechtem Wetter Energie, die unter anderem auch für Handys oder die Beleuchtung genutzt wird», führt Wirz aus.
Diese Teams sind für den Unterhalt der Ausrüstung zuständig und tragen mit einem Teil der Einnahmen aus ihren Aktivitäten auch zu deren Finanzierung bei.
Die Klimaresilienz stärken
Wirz betont: «Durch solche Projekte wird die Klimaresilienz gestärkt.» Das bedeutet, dass die Menschen dank den Solarpumpen Nahrungsmittel produzieren und dann verkaufen können. Mit dem Erlös können sie sich besser gegen Klimafolgen schützen.
Diese Solarpumpen funktionieren ohne Strom- oder Dieselnachschub, produzieren kein CO2, haben eine lange Lebensdauer und verursachen kaum Folgekosten. All dies macht sie ideal für diese Einsatzgebiete, in denen Diesel oder Strom knapp und sehr teuer sind.
Nun gilt es, Personen zu finden, die sein Projekt anpacken und den Verein «Quisqueya» mitgründen.
«Quisqueya SolarWasserTeams» frewisis@bluewin.ch, 079 773 85 90