Sissach will das Parkieren übersichtlicher regeln und bisher nicht bewirtschaftete Parkplätze zahlungspflichtig machen. Die Begegnungszone und der Postplatz sollen in der Blauen Zone und damit kostenlos bleiben.
Christian Horisberger
Was in anderen ...
Sissach will das Parkieren übersichtlicher regeln und bisher nicht bewirtschaftete Parkplätze zahlungspflichtig machen. Die Begegnungszone und der Postplatz sollen in der Blauen Zone und damit kostenlos bleiben.
Christian Horisberger
Was in anderen Gemeinden längst üblich und eine sprudelnde Einnahmequelle ist, soll bald auch in Sissach eingeführt werden: eine konsequente Parkraumbewirtschaftung. Mit einem flächendeckenden, möglichst einfachen und zahlungspflichtigen Bewirtschaftungskonzept will die Gemeinde Sissach das wilde Parkieren auf Gemeindestrassen und öffentlichen Plätzen eindämmen sowie zusätzliche Einnahmen generieren.
So werden bei Parkplätzen bei den Sportanlagen Tannenbrunn, den Schrebergärten Grienmattweg, bei der Kunsteisbahn sowie beim Spielplatz Allmend Parkuhren installiert, wie dies beim Friedhof, am Bahnhof und bei der Badi schon der Fall ist. Je nach Standort von Montag bis Freitag oder die ganze Woche müssen die Parkuhren von 7 bis 19 Uhr gefüttert werden – mit Münzen oder bargeldlos.
Dies sieht das Reglement für die neue Parkraumbewirtschaftung vor, worüber die Sissacher Gemeindeversammlung am 3. April abstimmt. Damit verbunden ist ein Kredit von über 162 000 Franken, der unter anderem vier neue Parkuhren, bauliche Anpassungen von Parkplätzen, Markierungsarbeiten sowie die gemeindeweite Signalisation der Parkzonen umfasst. Sagen die Sissacher ja, soll die Parkraumbewirtschaftung im Sommer umgesetzt werden.
Begegnungszone bleibt «blau»
Wie aus den Unterlagen zur Versammlung weiter hervorgeht, verbleiben die Begegnungszone und der Gemeindeplatz in der Blauen Zone: Hier darf wie bisher während anderthalb Stunden gratis geparkt werden. Die Begegnungszone bleibe aufgrund der Vertragssituation mit den Eigentümerschaften Parkuhr-frei, der Gemeindeplatz wiederum, um zusätzlichen Parkplatzsuchverkehr in der Begegnungszone zu vermeiden. Weitere Ausnahmen bilden die Parkfelder beim Café Caprice, bei Maurer Radio Television, der Primarschule Dorf und der Bibliothek.
Eine Vereinheitlichung strebt das neue Reglement für das Parkieren auf Gemeindestrassen tagsüber und nachts an. Angestellte von privaten Unternehmen mit Sitz in Sissach und des öffentlichen Dienstes sowie Anwohnerinnen und Anwohner können Monatsoder Jahreskarten fürs Parkieren auf Gemeindestrassen beziehen. Zudem bietet die Gemeinde neu Tages- und Monatskarten fürs Abstellen von Fahrzeugen auf sämtlichen öffentlichen Parkplätzen und Strassen an.
Die Gebühren sind moderat: Wo Parkuhren stehen, ist das Parkieren für die erste Stunde gratis. Jede weitere Stunde kostet einen Franken, die Maximalgebühr beträgt 8 Franken. Eine überall gültige Parkberechtigung kostet 10 Franken für einen Tag und 30 Franken für eine Woche. 50 Franken pro Monat und 500 Franken pro Jahr kosten die Parkkarten für Anwohnende und Angestellte. Nutzfahrzeugparkkarten kosten 100 Franken pro Monat und 1000 Franken im Jahr. Wer über eine kantonale Gewerbeparkkarte verfügt, kann sein Fahrzeug in Sissach ohne eine zusätzliche Gebühr abstellen.
Der Gemeinderat schätzt die Einnahmen von Parkuhren und Parkkarten auf rund 160 000 Franken im Jahr. Darin nicht enthalten sind Parkbussen. Die jährlichen Kosten für Lizenzen, Kommissionen für bargeldlose Zahlung und Kontrollen belaufen sich auf voraussichtlich 25 000 Franken.