Der Souverän meinte es gut mit seinem Gemeinderat und winkte sämtliche Geschäfte an der Zunzger Gemeindeversammlung durch. So auch die umstrittene Anpassung der Gewässerräume. Nur die Digitalisierung bei der Grüngutsammlung gab zu reden.
Sander van ...
Der Souverän meinte es gut mit seinem Gemeinderat und winkte sämtliche Geschäfte an der Zunzger Gemeindeversammlung durch. So auch die umstrittene Anpassung der Gewässerräume. Nur die Digitalisierung bei der Grüngutsammlung gab zu reden.
Sander van Riemsdijk
Ein fast geruhsamer Versammlungsabend für den Zunzger Gemeinderat. Aber eben nur fast. Sämtliche Geschäfte wurden zügig behandelt und von den 77 Stimmberechtigten ohne Kommentar durchgewunken – nur beim Traktandum «Digitalisierung der Grüngutsammlung» stockte das bis anhin speditive Versammlungsgetriebe.
Beim ersten Traktandum «Zweckverband Bevölkerungsschutz Argantia» stellte sich im Nachhinein heraus, dass noch einige Punkte in den Statuten des neuen Verbands von einer Liestaler Kommission diskutiert und neu aufgesetzt werden müssen (siehe Artikel unten links). Daraufhin hat der Gemeinderat das entsprechende Traktandum bis auf Weiteres zurückgezogen.
Im Jahr 2019 hat die Gemeindeversammlung die Gewässerräume für das Siedlungsgebiet neu beschlossen. Als der Kanton danach Teile dieser Planung nicht genehmigte und eine Beschwerde der Gemeinde vom Kantonsgericht abgewiesen wurde, hat der Gemeinderat die Grösse der Gewässerräume neu festlegen müssen. Sie entsprechen nun den übergeordneten Vorgaben, so Gemeinderat Pascal Eberle.
Die Gewässerräume sollen dazu beitragen, dass die Gewässer – unter anderem der Diegterbach und das Nästelbächli – künftig wieder naturnaher werden und somit einen Beitrag zur Steigerung der Biodiversität leisten. Zudem wurden Aspekte des Hochwasserschutzes, der Trinkwasserversorgung und der Naherholung berücksichtigt.
Digitale Grünabfuhr abgelehnt
Der Gemeinderat schlug vor, die Grünabfuhr künftig zu digitalisieren. Sämtliche Grüngutcontainer sollten mit einem Chip ausgerüstet werden, in dem die Informationen des Eigentümers hinterlegt sind. So erkennt das Abfuhrfahrzeug, wem der Container gehört und wie viel Grüngut entsorgt wird. Mit der Digitalisierung sollten die Klebe-Gebührenmarken wegfallen, wie Gemeinderat Andreas Flückiger informierte.
Gegen dieses Vorhaben regte sich Widerstand. «Warum etwas ändern, das gut funktioniert?», war der Tenor. Sogar von einem «Blindflug» des Gemeinderats war die Rede. Auch Befürworter des Chipsystems meldeten sich zu Wort. Als eine Abstimmung drohte, die für viele einen unbefriedigenden Ausgang hätte nehmen können, intervenierte Gemeindepräsident Hansruedi Wüthrich und zog das Geschäft zur weiteren Beratung zurück.
Zugestimmt wurden sowohl der Anpassung des Reglements über die Kontrolle der Öl-, Gas- und Holzfeuerungsanlagen als auch dem Sanierungskredit für den Quellenweg in der Höhe von 385 000 Franken; ebenso dem Kredit für den Ersatz der Wasserleitung in der Hauptstrasse (135 000 Franken) und dem Nachtragskredit für das Projekt «Upgrade Schaltschränke Pumpwerk Büchel» (15 000 Franken).