«Mülimatt»-Pfleger wurde überfallen
05.12.2025 Bezirk Sissach, Baselbiet, SissachPflegeheim zeigt sich geschockt
Ein gewaltsamer Übergriff auf einen «Mülimatt»-Mitarbeiter sorgt in Sissach für Bestürzung. Hinweise auf die Täter gibt es keine.
Melanie Frei
Am vergangenen Wochenende kam es in ...
Pflegeheim zeigt sich geschockt
Ein gewaltsamer Übergriff auf einen «Mülimatt»-Mitarbeiter sorgt in Sissach für Bestürzung. Hinweise auf die Täter gibt es keine.
Melanie Frei
Am vergangenen Wochenende kam es in Sissach zu einem gewaltsamen Übergriff: Ein Mitarbeiter des Altersund Pflegeheims Mülimatt wurde gegen 5.30 Uhr auf dem Weg zur Arbeit in der Nähe der Rheinfelderstrasse von zwei unbekannten Personen von hinten angegriffen und geschlagen. Trotz Verletzungen schaffte es der Mann zur Arbeitsstelle, wo er blutend eintraf. Nach Erster Hilfe vor Ort musste er zur weiteren Abklärung eine Notfallstation aufsuchen, unter anderem wegen Kopf-, Augenund weiteren Verletzungen.
Im «Mülimatt» sorgt der Vorfall für Bestürzung. «So etwas haben wir in dieser Form noch nicht erlebt», sagt Geschäftsführerin Mireille Dimetto auf Anfrage. «Es kommt vor, dass es rund um unseren Betrieb zu kleineren Vorfällen wie Diebstählen oder unerlaubtem Zutritt kommt, aber ein tätlicher Angriff auf dem Arbeitsweg ist eine neue Dimension.»
Es gebe noch keine Hinweise von Zeuginnen oder Zeugen, doch die Einrichtung nehme den Vorfall ernst. Insbesondere die Arbeitszeiten im Schichtbetrieb führten dazu, dass Mitarbeitende häufig zu Randzeiten unterwegs seien. «In der Nacht oder früh am Morgen sind manchmal auch Nachtschwärmer unterwegs. Unsere Mitarbeitenden sind zu diesen Zeiten exponierter als sonst», erklärt Mireille Dimetto.
«Ohnmacht» vorhanden
Der Angriff treffe das Team hart, auch weil sich die Leitung in der Verantwortung sehe, für Sicherheit zu sorgen. «Es ist eine gewisse Ohnmacht vorhanden. Wir tun viel, um unsere Mitarbeitenden zu schützen, aber auf dem Arbeitsweg haben wir kaum Einflussmöglichkeiten», sagt Dimetto. Sie geht von einem Zufallsdelikt aus: «Es hätte jede und jeden treffen können.»
Wäre etwas Vergleichbares direkt auf dem Areal des «Mülimatt» passiert, hätte das für die Institution andere Handlungsmöglichkeiten eröffnet. «Auf unserem Gelände könnten wir anders reagieren. Was ausserhalb passiert, liegt nicht in unserem direkten Einflussbereich», so die Geschäftsführerin. Über konkrete Handlungsmöglichkeiten machte sie keine Angaben.
Eine Anfrage bei der Baselbieter Polizei für weitere Informationen zum Vorfall blieb bis Redaktionsschluss unbeantwortet.
