Lehrkräfte für Social-Media-Verbot
17.04.2025 Region, Gesellschaft, Region, Bildung, BaselbietUmfrage in den beiden Basel zeigt klare Ergebnisse
Gemäss einer Umfrage der Starken Schule beider Basel sprechen sich 83,5 Prozent von 951 befragten Personen für ein Verbot von «Tiktok», «Instagram», «Snapchat» und Co. für Jugendliche ...
Umfrage in den beiden Basel zeigt klare Ergebnisse
Gemäss einer Umfrage der Starken Schule beider Basel sprechen sich 83,5 Prozent von 951 befragten Personen für ein Verbot von «Tiktok», «Instagram», «Snapchat» und Co. für Jugendliche aus. Eine Mehrheit der Befragten sei im Lehrberuf tätig.
Tobias Gfeller
Von Video zu Video wischen, Fotos von Schulkollegen liken oder Nachrichten schicken, die rasch wieder verschwinden: Soziale Netzwerke sind in unserem Alltag längst zu permanenten Begleitern geworden. Besonders für Jugendliche scheinen sie eine magische Anziehungskraft zu haben. Die Diskussionen, ob es sinnvoll wäre, Social Media für Jugendliche zu verbieten, werden immer intensiver geführt. In Australien ist ein Verbot Sozialer Medien für Jugendliche unter 16 Jahren beschlossene Sache.
Die Baselbieter Ständerätin Maya Graf (Grüne) fragt in einem politischen Vorstoss, ob ein Verbot Jugendliche besser schützen würde. Der Ständerat hat den Vorstoss auch auf Bitten des Bundesrats einstimmig überwiesen.
Der bildungspolitisch aktive Verein Starke Schule beider Basel (SSbB) hat während zweier Wochen im März 951 Personen befragt, wie sie zu einem allfälligen Social-Media-Verbot für Jugendliche stehen. Rund 83 Prozent der Befragten sind gemäss Starke Schule im Lehrberuf tätig. Das Ergebnis ist eindeutig: 83,5 Prozent der Befragten sprechen sich für ein Verbot von «Instagram», «Tiktok», «Snapchat» und Co. für Jugendliche aus, wie die «Starke Schule» mitteilt. Lediglich 14,9 Prozent seien dagegen.
Schlechtere Schulleistung
Auch bei der Frage, für welche Altersgruppen ein Verbot gelten müsste, war das Ergebnis eindeutig: Knapp 60 Prozent der Befragten finden, dass ein Verbot für alle unter 16 Jahren gelten müsste. 31 Prozent sind dafür, dass Soziale Netzwerke ab 14 Jahren erlaubt sein sollten. Gut 7 Prozent erachten ein Verbot nur für unter 12-Jährige als sinnvoll und nötig.
Fast 78 Prozent der Befragten glauben, dass das übermässige Nutzen von Sozialen Medien zu einer starken Abnahme der Konzentration bei Jugendlichen führt. Gut 13 Prozent gaben an, dass ein übermässiger Nutzen zu einer schwachen Abnahme der Konzentration führt.
Nur gerade 2,6 Prozent finden, dass Soziale Medien keinen Einfluss auf die Konzentrationsfähigkeit haben. Gar 82 Prozent der 951 befragten Personen sind überzeugt, dass der übermässige Gebrauch von Social Media zu einer Verschlechterung der schulischen Leistungen führt.
Anhand eines Prosatextes hatten die Teilnehmenden der Umfrage die Möglichkeit, Vor- und Nachteile eines Social-Media-Verbots zu notieren. 585 Personen machten gemäss Anahi Sidler von der «Starken Schule» davon Gebrauch. Die Jugendlichen wären weniger dem sozialen Druck ausgesetzt, Mobbing und Anfeindungen könnten vermindert werden, hiess es in den Texten mehrfach.
Verbot brächte auch Nachteile
Ein Verbot würde dazu führen, dass soziale Interaktionen zwischen den Jugendlichen wieder mehr im Vordergrund gestellt würden. Die Konzentrationsfähigkeit würde zunehmen und im Gegenzug die psychische Belastung vermindert, schrieben mehrere Befragten.
Bei den Nachteilen des Verbots wurde ein Aspekt mehrfach genannt: Würden Soziale Medien verboten, so würden die Jugendlichen den Umgang damit nicht lernen. In der heutigen Zeit sei das frühe Aneignen der Medienkompetenzen wichtig.
Für den Vorstand der Starken Schule beider Basel ist auch anhand der klaren Ergebnisse aus der Umfrage klar: Soziale Medien sollten für unter 16-Jährige verboten werden.