Konfettischlacht ohne Gnade
13.03.2025 Bubendorf, Sissach, Läufelfingen, GelterkindenGrossandrang – auch der Kinderumzug füllt den «Strichcode»
Vor den Wurfgeschossen der kleinen Waggis, Prinzessinnen, Feen, Einhörner und Ninjas blieb am Dienstag niemand verschont. Sie warfen alles, was sich in ihren Fasnachtsvorräten angesammelt hatte: Hier ...
Grossandrang – auch der Kinderumzug füllt den «Strichcode»
Vor den Wurfgeschossen der kleinen Waggis, Prinzessinnen, Feen, Einhörner und Ninjas blieb am Dienstag niemand verschont. Sie warfen alles, was sich in ihren Fasnachtsvorräten angesammelt hatte: Hier eine Handvoll Bonbons, dort eine Orange und oft gleich eine Ladung Konfetti hinterher.
«Zwischen 200 und 250 Kinder versammeln sich für den Kinderball», sagt Andreas Rudin, Vizepräsident der Fasnachtsgesellschaft Sissach. Doch nur rund 70 Prozent von ihnen nehmen am Ende auch am Umzug durch den «Strichcode» teil.
Gegen halb vier setzte sich der Umzug in Bewegung. Neun Wagen aus Sissach, Liestal und Umgebung rollten durch die Begegnungszone, begleitet von vier Guggen und zwei Cliquen, die musikalisch für Stimmung sorgten. Die kleinen Fasnächtler zeigten nicht nur Begeisterung, sondern auch eine beachtliche Wurftechnik.
Wie jedes Jahr fand der Umzug seinen Höhepunkt vor dem Kulturhaus «Cheesmeyer». Die Szenerie erinnerte fast an eine epische Filmschlacht, nur dass statt Pfeilen und Schwertern unzählige bunte Schnipsel durch die Luft wirbelten. Wer am Ende des Tages noch saubere Kleidung hatte, war bei der «Konfetti-Schlacht» entweder nicht wirklich dabei gewesen – oder hatte grosses Glück.
Name lätz
Konfetti, Brot und Spiele
Kinderfasnacht draussen und drinnen
Die äusseren Bedingungen sind ideal, die Fahrzeugmotoren warmgelaufen, die Munitionsdepots aufgefüllt und das Personal ist einsatzbereit. Endlich gibt der zweite Glockenschlag der nahen Kirche das Startsignal zum Gelterkinder Kinderumzug.
In Begleitung von zwei Guggen und einer Handvoll Kleingruppen zeigen die Binggis auf sieben Wagen oder zu Fuss, was sie sich von den Grossen abgeschaut haben oder ihnen Ausbildner im Konfetti-Wurf-Camp beigebracht haben: Wer «geduscht» wird, erhält als Entschädigung etwas Süsses oder Blumiges.
Die mitwirkenden Kinder und auch die kleinen und grossen Schaulustigen am Strassenrand scheinen den kleinen, aber feinen Umzug zu geniessen. Einziger Wermutstropfen: Da nicht besonders viele Zuschauerinnen und Zuschauer die Umzugsroute vom Dorfplatz durch die Bohnygasse und die Turnhallenstrasse zur Mehrzweckhalle säumen, wissen die jungen Fasnächtler auf den Wagen kaum, wohin sie mit all dem Wurfmaterial sollen. Statt zu arbeiten, geniessen sie einfach die aussergewöhnliche Fahrt auf dem Wagen. Jene Umzugsteilnehmerinnen und -teilnehmer, die zu Fuss unterwegs sind, nehmen sich ihre «Opfer» kurzerhand mehrfach zur Brust.
In der Mehrzweckhalle findet der vom Vorstand der Gelterkinder Fasnacht organisierte Kindernachmittag mit einem gesponserten Zvieri für 300 Kinder, einem Guggenkonzert mit Polonaise und einer Jeder-gegen-jeden-Konfettischlacht seine Fortsetzung. Dass es auf der Umzugsroute für den Fasnächtlernachwuchs nicht allzu viel zu tun gab, hat auch sein Gutes: Fürs Feiern und Toben in der Halle ist noch viel Energie übrig und die Konfettivorräte sind noch üppig.
Pyro Man
«Ein Hammerjahrgang»
Kinderumzug vor viel Publikum
Der Kinderumzug am Fasnachtsdienstag in Bubendorf hat überzeugt. Mehr als 600 Teilnehmerinnen und Teilnehmer verliehen dem aus 32 Formationen gebildeten Umzug ein «Cachet», das beim Publikum gut ankam. Neben der Tambouren- und Pfeiferclique, die den Umzug traditionell anführte, erhielten auch die 8 Guggen und die 24 Wagencliquen den verdienten Applaus. Mit an Bord: Hunderte Kinder, die als Gäste auf den Wagen den Umzug geniessen durften.
Tobias Bänziger, der Chef der organisierenden Erlestroos-Rueche, sprach von einem «Hammerjahrgang». Er hatte mit dieser Aussage den Nagel auf den Kopf getroffen. Schrill, bunt, farbig waren sie alle, die Sujets. So beispielsweise jenes der Brüehl-Schtolperi-Clique. Sie thematisierte die mögliche Schaffung einer Kantine für die kantonale Verwaltung in Liestal. «Für d Verwaltig e Kantyyne? Das chunnt de Bäizer ganz schreeg yyne!», stellten die Schtolperi fest. Und ergänzten, dass ein (kleiner) Kiosk auch genügen würde, «wo me sech, müed vom Ummeschnuure, chönnt öbbis hole, zwüscheduure».
Bänziger bezeichnete die 27. Auflage des Bubendörfer Kinderumzugs als «top». Er sei hochzufrieden, auch mit dem Guggenkonzert zum Schluss der reibungslos verlaufenen Veranstaltung, welche die Fasnacht als unverzichtbares kulturelles Glanzlicht dargestellt habe.
Der Erlestroos-Rueche-Präsident sparte nicht mit Dankesworten. Er richtete diese an die Gemeinde, das Werkhofpersonal und die Feuerwehr. Aber auch an die Gastformationen, ohne die der Kinderumzug nicht diese Strahlkraft gehabt hätte.
Reigi Rugger