Nachwuchstalente der Autobranche messen sich an der regionalen Berufsmeisterschaft
Elektronik kalibrieren, Steuergeräte programmieren, mit Hochstrom arbeiten: Der Wandel der Autobranche spiegelt sich in der Ausbildung der Auto-Mechatroniker wider – vom «Schrauber» ...
Nachwuchstalente der Autobranche messen sich an der regionalen Berufsmeisterschaft
Elektronik kalibrieren, Steuergeräte programmieren, mit Hochstrom arbeiten: Der Wandel der Autobranche spiegelt sich in der Ausbildung der Auto-Mechatroniker wider – vom «Schrauber» sind sie weit entfernt. Mit dem Förderprogramm «Junior Car Crack» will der Autogewerbeverband die Talente zusätzlich pushen.
Timo Wüthrich
Wie viele andere Wirtschaftszweige hat auch das Autogewerbe einen bedeutenden Wandel durchlebt. Es existieren gleich mehrere Berufslehren, die sich mit dem Warten und Reparieren von Fahrzeugen beschäftigen.
Eine davon ist die vierjährige Ausbildung zum eidgenössischen Automobil-Mechatroniker, die als die anspruchsvollste in der Branche gilt. Die Lehre deckt mehrere Bereiche ab. Neben dem klassischen mechanischen Teil – etwa dem Austausch von Bremsen oder der Kupplung – gehören elektronische Arbeiten wie das Kalibrieren von Steuergeräten zum Ausbildungsprogramm.
Am vergangenen Freitag durften die talentiertesten Automobil-Mechatroniker der Region in Sissach an der Berufsmeisterschaft teilnehmen. An vier Stationen erwarteten die angehenden Fachkräfte unterschiedliche Aufgabenstellungen, die jeweils von einer Fachperson punktgenau bewertet wurden.
Anwesend war auch Christian Schwald, der Geschäftsführer des Autogewerbeverbands beider Basel. Er bestätigte, dass sich die Fahrzeugindustrie in den vergangenen Jahren stark verändert hat: «Alternative Antriebsformen oder Technisierung sind Beispiele für neue Entwicklungen, die unsere Branche nachhaltig geprägt haben.» Diese Neuerungen haben laut Schwald auch einen Einfluss auf die Ausbildung: «In ihrer Lehrzeit werden Mechatroniker neben den herkömmlichen Grundkompetenzen auch in Elektronik unterrichtet, da in Fahrzeugen heute teils Hochstrom fliesst», erklärt der Sektionsleiter. «Ziel ist es, angehende Berufsleute in den unterschiedlichsten Bereichen so gut wie möglich auszubilden.»
Schwald betont zudem, dass die Nachfrage nach einer Ausbildung im Autogewerbe nach wie vor hoch ist. «In diesem Sommer haben mehr Personen eine Lehre begonnen als im vergangenen Jahr. Um den Nachwuchs aktiv zu fördern, setzt der Verband auf verschiedene Massnahmen: Mit der Präsenz an der Berufsschau oder dem Einladen von Schulkassen in die Werkstatt versuchen wir, das Interesse von Schülerinnen und Schülern zu wecken.»
Talente werden gefördert
Um bereits während der Lehre künftige Fachkräfte zu fördern, hat die regionale Sektion des Autogewerbeverbands mit «Junior Car Crack» ein Programm ins Leben gerufen. Im Rahmen dieses Projekts erhalten die acht leistungsstärksten und motiviertesten Auszubildenden in den beiden Basel mit externen Schulungen oder Exkursionen zusätzliche Unterstützung. Am Freitag konnten sie bei der Berufsmeisterschaft in Sissach Aufgaben bearbeiten, die denen der Abschlussprüfungen ähneln.
«Im Gegenzug erwarten wir von den Lernenden aber auch, dass auf dem Abschlusszeugnis mindestens eine Note von 5,3 steht», so Schwald. «Es lohnt sich für uns, am Ball zu bleiben. Zwar wird einiges von uns gefordert, doch wir werden auch gefördert», sagte der Lehrling Jonathan Jäggi, der am «Junior Car Crack»- Programm teilnimmt.
Das Projekt trägt dem Verband zufolge Früchte: Die Quote von Abschlüssen im Rang hat zugenommen. Zudem gelangen an den kürzlich ausgetragenen «Swiss Skills», der Schweizer Berufsmeisterschaft, zwei jungen Fachleuten aus der Region Top-Ten-Platzierungen.