Die Netzwerkerin im «Stedtli»
23.04.2025 Bezirk Liestal, Bezirk Liestal, Baselbiet, Wirtschaft, BauprojekteSeit Kurzem ist Marion Ernst Zentrumsmanagerin in Liestal. Als erstes Projekt hat sie eine Online-Karte realisiert, auf der alle Geschäfte im Stadtzentrum aufgeführt sind. Weitere Massnahmen zur Steigerung der Attraktivität Liestals als Einkaufsort folgen.
Willi ...
Seit Kurzem ist Marion Ernst Zentrumsmanagerin in Liestal. Als erstes Projekt hat sie eine Online-Karte realisiert, auf der alle Geschäfte im Stadtzentrum aufgeführt sind. Weitere Massnahmen zur Steigerung der Attraktivität Liestals als Einkaufsort folgen.
Willi Wenger
Gegen mehr als 30 Mitbewerbende hat sich die Allschwilerin Marion Ernst (34) durchgesetzt, als die Stadt Liestal sie für die neu geschaffene Stelle der Zentrumsmanagerin auswählte. Im Gespräch mit der «Volksstimme» wird deutlich, wie sehr sich die 34-Jährige über die neue berufliche Herausforderung freut. Aus ihr sprudeln viele Gedanken und Visionen, die sie realisieren will.
Einen ersten Erfolg kann Ernst bereits vorweisen: eine interaktive Online-Karte, auf der die Geschäfte aufgeführt sind, die sich im Perimeter Rathausstrasse, Kanonengasse, Fischmarkt, Seestrasse, Wasserturmplatz und zum Teil entlang der Kasernenstrasse befinden. Das seien gut 240 Betriebe, sagt Ernst, die 140 davon während der Erstellung der Karte persönlich besucht hat. «Jetzt verfüge ich über ein aktuelles Instrument und kann über den Stand der Dinge Auskunft geben.» In Kürze soll die Karte den Betrieben und der Bevölkerung auch in physischer Form zur Verfügung gestellt werden.
Während dieser Phase hat Ernst ihr zweites Projekt in Angriff genommen: ein Immobilien-Management. Sie habe fünf Leerstände von Geschäftsräumlichkeiten ausgemacht, die nach Möglichkeit proaktiv vermietet werden sollen. Drei weitere ehemals leere Flächen seien bereits vermietet, sagt Ernst, um zu ergänzen, dass sich einige weitere Veränderungen noch in der Konzeptphase befänden. Die leer stehenden Lokale gelte es, zeitnah mit Leben zu füllen. «Deshalb spreche ich gezielt sowohl Immobilienbesitzer als auch Geschäfte unterschiedlichster Art an, um ihre Wünsche und Bedürfnisse zu verstehen und mögliche passende Verbindungen herzustellen.»
Mehr Besucher
Übergeordnetes Ziel des Zentrumsmanagements ist es, die Frequenz von Besuchern und Kunden im Zentrum von Liestal zu erhöhen. Notwendig sei dafür eine gestärkte Vernetzung der Beteiligten, so Ernst. Die 34-Jährige denkt dabei etwa an die KMU-Mitglieder oder die Immobilienbesitzer. Hier komme dem Zentrumsmanagement eine vernetzende und beratende Funktion zu.
Für Marion Ernst gilt es auch, die Aufenthaltsqualität in Liestal zu steigern und die Stärken des Kantonshauptorts nach aussen zu tragen. Für die angestrebte und nachhaltige Entwicklung im Herzen des «Stedtli» ist die Zentrumsmanagerin Schnittstelle zwischen Detailhandel, Gastronomie, Politik, Bevölkerung, Bewohnern, Liegenschaftsbesitzern, Vereinen, Veranstaltern sowie der kommunalen und kantonalen Verwaltung.
Bei Verein angestellt
Der Onlinehandel stellt für den Detailhandel eine grosse Herausforderung dar. Ihm will die Zentrumsmanagerin zusammen mit Partnern die Stirn bieten. Das sei bis zu einem gewissen Grad möglich, so Ernst – unter anderem mit persönlichen Dienstleistungen und Erlebnissen, die online nicht zu haben seien.
Der Verein Erlebniszentrum Liestal, der von Stadtpräsident Daniel Spinnler präsidiert wird und Arbeitgeber von Marion Ernst in einem 80-Prozent-Pensum ist, hat die Zentrumsmanagement-Funktion einschliesslich einer zusätzlichen, unterstützenden 40-Prozent-Stelle geschaffen. Das Pilotprojekt ist vorerst auf drei Jahre befristet; dessen Kosten belaufen sich auf 220 000 Franken jährlich.
Partner des Vereins sind die Stadt Liestal, der Kanton, die BLKB, die EBL, «Baselland Tourismus», «Liestal Tourismus», die Mobiliar-Generalagentur Liestal, «KMU Liestal», die Wirtschaftskammer, die Zedrima AG, die Manor AG, «Gnussmärt Lieschtel», die Saner Apotheke, Duttweiler Treuhand und Seckinger Immobilien.
Als Floristin gestartet
en. Marion Ernst ist in Wattenwil im Kanton Bern aufgewachsen und absolvierte eine Ausbildung zur Floristin. Über den Erstberuf gelangte sie zur Hotellerie: Sie war als Hotelfloristin im Grandhotel Giessbach in Brienz und im Mont Cervin Palace Hotel in Zermatt tätig. Ernst absolvierte zudem die Hotelfachschule in Thun.
Stellen als Direktionsassistentin und Betriebsleiterin im In- und Ausland, zuletzt im Volkshaus in Basel, ergänzen ihr berufliches Palmares. Ernst wohnt seit 2021 in Allschwil.
Die «Nuggi Rugger» und das Stadtmarketing
en. An der Fasnacht Anfang März hat die Liestaler Wagenclique «Nuggi Rugger» mit einer kreativen Aktion überrascht. Sie sammelte während des Umzugs via QR-Code Wünsche der Bevölkerung zur künftigen Entwicklung des Stadtzentrums. Neben ernsthaften Anliegen wie der Eröffnung einer «H&M»-Filiale und dem Wunsch nach einem grossen «Stedtli»- Open-Air gab es auch einige eher humorvolle Beiträge. So wünschten sich einige Umfrage-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer mehr Alkohol, am liebsten Gin Tonic und jede Menge Bier …