«Der schönste Beruf der Welt»
02.07.2024 Bezirk Sissach, Gesellschaft, Landwirtschaft, Bezirk Sissach, Sissach, BaselbietDer Ebenrain feierte die neuen Landwirtinnen und Landwirte
Für den beruflichen Nachwuchs ist gesorgt. Neun Frauen und zwölf Männer durften das eidgenössische Fähigkeitszeugnis in Empfang nehmen.
Elmar Gächter
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Der Ebenrain feierte die neuen Landwirtinnen und Landwirte
Für den beruflichen Nachwuchs ist gesorgt. Neun Frauen und zwölf Männer durften das eidgenössische Fähigkeitszeugnis in Empfang nehmen.
Elmar Gächter
Im Ebenrain-Zentrum für Landwirtschaft, Natur und Ernährung herrschte am vergangenen Freitag ringsum Freude. Sichtlich stolz nahmen die jungen Leute ihre Fähigkeitszeugnisse als Landwirtin und Landwirt in Empfang. Regierungsrat Thomi Jourdan, Vorsteher der Volkswirtschaftsdirektion des Kantons Baselland, sprach von einem grossartigen Anlass. Dazu trugen die Geehrten mit ihrem sympathischen Auftritt gleich selber massgeblich bei. Dass der gute Klassengeist sich über die ganze Ausbildungsphase und alle Teilnehmenden erstreckte, machten die jungen Frauen Nina, Svenja und Zoe bei ihrem humorvollen Rückblick offensichtlich. Diesen Eindruck teilte auch Leandra Guindy, Leiterin der landwirtschaftlichen Berufsfachschule Ebenrain, die im Namen des ganzen Schulkollegiums den neuen Berufsleuten ein Lob für ihr Engagement und ihren Durchhaltewillen aussprach.
Von den 21 Lernenden haben 14 die dreijährige und 3 die verkürzte Ausbildung absolviert. 3 Kandidaten haben das Qualifikationsverfahren im Rahmen einer Nachholbildung abgeschlossen. Für Christoph Böbner, neuer Leiter des Ebenrains, liegt der Erfolg der jungen Berufsleute, der sich nicht zuletzt bei internationalen Konkurrenzen zeige, vor allem am schweizerischen dualen Bildungssystem – beim Mix aus Praxis und Theorie. «Dass dies möglich ist, verdanken wir insbesondere unseren Lehrbetrieben und den engagierten Berufsfachschulen», zeigte er sich überzeugt. Sein Dank galt auch den Kommissionen, die das System stets weiterentwickelten, und ganz speziell den Eltern sowie dem ganzen Umfeld der Diplomierten für das unterstützende Begleiten. Mit den Worten «Landwirt als schönsten Beruf der Welt auszuüben, ist ein Privileg», wandte sich Marc Brodbeck, Präsident des Bauernverbands beider Basel, an die jungen Leute. Würde bringe aber auch Bürde: «Ihr tragt Verantwortung, seid Aushängeschilder in der Bevölkerung, ihr werdet beobachtet und beneidet. Ihr werdet es streng haben, aber auch über viele Freiheiten verfügen.»
Teil von etwas Grösserem
Regierungsrat Thomi Jourdan zeigte sich beeindruckt von den Leistungen der landwirtschaftlichen Betriebe. Über das Wissen, die Kraft und die Kompetenz, die dieser Beruf abverlange, könne man nur staunen. «Sie machen einen grossartigen Job, auch für unsere Landschaft. Dieser Erfolg liegt jedoch nur beschränkt in den eigenen Händen», betonte er. Viele Faktoren seien nicht beeinflussbar. Gerade die Landwirtschaft sei immer Teil von etwas Grösserem, das man nicht beeinflussen könne. «Wenn der Erfolg trotzdem möglich ist, dürfen wir dankbar und demütig sein. Diesen Dank und diese Demut müssen wir immer wieder neu lernen», mahnte er die neuen Berufsleute, denn «dankbare Menschen sind glückliche Menschen».
Der 18-jährige Pascal Leu aus Witterswil hat die Prüfung mit der Note 5,5 im Rang abgeschlossen. Er als eigentlicher «Quereinsteiger» – seine Familie kommt nicht aus der landwirtschaftlichen Scholle – freut sich über seinen Erfolg: «Mit Stolz erfüllt mich jedoch vor allem, dass ich mich zur Landwirtschaft zählen darf. Mit jedem Tag, an dem ich diesen Beruf ausübe, stimmt es für mich noch mehr», sagte er. Schon im Vorschulalter habe er laut seiner Mutter nichts anderes werden wollen als Bauer.
Auch die 19-jährige Svenja Valentin aus Hölstein hat es geschafft. «Dieser Abschluss bedeutet mir vor allem als Frau viel. Auch mit einer Note zu bestehen, wie jene der Mitschülerinnen und Mitschüler, die im Gegensatz zu mir aus der Landwirtschaft kommen. Natur und Tiere haben mich schon immer interessiert. Ja, ich denke, das Bauern liegt mir.»
Beide wollen in ihrem Lehrberuf weiterarbeiten und träumen davon, dereinst selber einen Hof führen zu können. Und beiden ist es wichtig, die Landwirtschaft den Leuten näherzubringen. «Immer weniger Menschen wissen, was es heisst, Lebensmittel zu produzieren. Vor allem zwischen Stadt und Land geht die Schere immer mehr auf», so Pascal Leu.
Die erfolgreichen Absolventinnen und Absolventen
emg. Aguirre Alejandro, Pfeffingen; Allemann Nadia, Welschenrohr; Degen Stefan, Hölstein; Fasel Helen, Gelterkinden; Franscella Noah, Läufelfingen; Glaser Daniela, Rothenfluh; Hänggi Roman, Grindel; Ineichen Matthias, Oberwil; Itin Vanessa, Maisprach; Jucker Nina, Maisprach; Leu Pascal, Witterswil; Luder Leandro, Buckten; Müller Michael, Ziefen; Müller Simon, Kleinlützel; Riesch Marco, Binningen; Struchen Julia, Titterten; Surer Marco, Arisdorf; Tanner Zoe, Zunzgen; Valentin Svenja, Hölstein; Werthemann Charlotte, Basel; Wüthrich Christian, Rümlingen.