Alterstagesstätte feiert Jubiläum mit 22 Prozent mehr Gästen – und sucht grössere Räume
Gemeinsam statt einsam durch den Tag: Die Gelterkinder Alterstagesstätte platzt aus allen Nähten. Aufgrund der hohen Nachfrage nach Betreuungsplätzen ist ...
Alterstagesstätte feiert Jubiläum mit 22 Prozent mehr Gästen – und sucht grössere Räume
Gemeinsam statt einsam durch den Tag: Die Gelterkinder Alterstagesstätte platzt aus allen Nähten. Aufgrund der hohen Nachfrage nach Betreuungsplätzen ist die Institution auf grössere Räumlichkeiten angewiesen – und auch auf Spendengelder.
Otto Graf
Was vor zehn Jahren klein und bescheiden begann, hat sich zu einem Erfolgsmodell entwickelt: die Alterstagesstätte «Zum Lebenslauf» an der Poststrasse 5 in Gelterkinden. Dort treffen sich im zweiten Stock regelmässig ältere Menschen mit leichter bis mittlerer körperlicher oder geistiger Beeinträchtigung, um den Tag gemeinsam zu verbringen.
Unter professioneller Betreuung und bei Bedarf pflegerischer Unterstützung kommen die Seniorinnen und Senioren in den Genuss eines abwechslungsreichen und ihren Bedürfnissen angepassten Tagesprogramms. Ausserdem bedeutet der Aufenthalt der Gäste im «Lebenslauf» für die betreuenden Angehörigen eine willkommene Entlastung.
Auf die Gäste ausgerichtet
Am Samstag zeigte die Institution auf der gegenüberliegenden Strassenseite mit einem Jubiläumsanlass Flagge. Marcel W. Buess, Präsident des Trägervereins, konnte unter anderem Monika Wiesner, die Gründerin der Tagesstätte, und Anne Bucher, die Präsidentin des Fördervereins, begrüssen.
Zudem durfte Buess die Mitarbeitenden, Nachbarn, Landrat Markus Graf, der den Landratspräsidenten vertrat, Thomas Persson, Vizegemeindepräsident von Gelterkinden, sowie weitere Mitglieder des Parlaments, von kommunalen Behörden der Region und Vertretungen anderer sozialer Institutionen willkommen heissen. Anwesend waren auch eine Delegation der Raiffeisenbank Liestal-Oberbaselbiet, in deren Gebäude der «Lebenslauf» eingemietet ist, sowie Rosmarie und Erich Straumann, ehemaliger Regierungsrat. «Wir haben ganz liebe und angenehme Nachbarn», sagten Straumanns.
Die Präsidentin des Fördervereins ging kurz auf die Geschichte des «Lebenslaufs» ein. Seit der Eröffnung im Jahr 2015 steigt die Zahl der Gäste kontinuierlich an. Allein 2024 betrug der Anstieg 22 Prozent, auf 177 Gäste pro Monat. Das heisst, dass der Trägerverein bis spätestens Ende nächsten Jahres eine tragbare Lösung finden muss. Der Tagesablauf ist ganz auf die Gäste ausgerichtet. Diese rücken um 9 Uhr ein. Nach dem Znüni stehen Singen, Spielen, Spazieren, Basteln oder Mithilfe beim Kochen auf dem Programm. Nach dem gemeinsamen Mittagessen und einstündigen Ruhephase geht es danach mit Gedächtnistraining, Spazieren, Turnen, Geschichten erzählen oder einfachem Geniessen weiter, unterbrochen durch das Zvieri. Um 17 Uhr verabschieden sich die Gäste wieder. Der ausgefüllte Tag in der Gemeinschaft erhöht das Selbstwertgefühl der Teilnehmenden, was auch die Angehörigen spüren.
Ohne die von vielen Freiwilligen geleistete Arbeit, oft unentgeltlich, könnte die Alterstagesstätte «Zum Lebenslauf» kaum existieren, liess der Präsident durchblicken und stellte ein paar grundsätzliche Überlegungen zur Alterspolitik und zu neuen Wohnformen an. Die demografische Entwicklung zeige, so Buess, dass der Bedarf an altersgerechtem Wohnraum stark ansteigen werde. Zudem verändere sich das sozialpolitische Gefüge innerhalb der Gesellschaft. Diesen Trends gelte es Rechnung zu tragen.