Bildungsdirektorin Monica Gschwind (FDP) besuchte die Therwiler Primar
Für 42 Kinder begann gestern in Therwil ein neuer Lebensabschnitt, für Monica Gschwind war es der letzte Schulstart-Besuch als Regierungsrätin. Vorgestellt wurde zudem ein Mathematik-Lehrmittel, das ...
Bildungsdirektorin Monica Gschwind (FDP) besuchte die Therwiler Primar
Für 42 Kinder begann gestern in Therwil ein neuer Lebensabschnitt, für Monica Gschwind war es der letzte Schulstart-Besuch als Regierungsrätin. Vorgestellt wurde zudem ein Mathematik-Lehrmittel, das ein individuelles Lerntempo ermöglicht.
Tobia Benaglio
Nach der 10-Uhr-Pause herrschte gestern in der Turnhalle der Primarschule Mühleboden in Therwil reges Treiben. Mit leuchtenden Augen und einem Hauch Nervosität strömten die Schülerinnen und Schüler in die Halle – schliesslich stand ein besonderer Moment bevor: die offizielle Begrüssung der Erstklässlerinnen und Erstklässler. Mit dabei war auch Regierungsrätin Monica Gschwind (FDP). Die Baselbieter Bildungsdirektorin, die ihr Amt Ende Jahr niederlegen wird, besuchte zum letzten Mal in Regierungsfunktion einen ersten Schultag.
Den Auftakt gestalteten jedoch die älteren Lernenden. Die Klasse 6e sorgte mit zwei Gesangseinlagen für feierliche Stimmung, bevor eine weitere Klasse Spalier stand. Durch dieses betraten die 42 Erstklässlerinnen und Erstklässler der Therwiler Schulhäuser Mühleboden, Benken und Sternen die Halle. Schulleiter Silvan Bugnon begrüsste sie herzlich und gab ihnen mit auf den Weg, «neue Freundschaften zu knüpfen, neugierig zu bleiben und möglichst viel zu lernen».
Anschliessend ergriff Regierungsrätin Monica Gschwind das Wort. In ihrer Ansprache wandte sie sich zunächst an «die neuen Grossen» aus der ersten Klasse: «Als ich zum ersten Mal in die Schule ging, war ich ängstlich – doch das gehört dazu», erzählte sie offen. «Dieser Tag ist ganz besonders und ihr werdet ihn nicht so schnell vergessen.»
Auch an die anwesenden Eltern richtete die Hölsteinerin persönliche Worte: «Für Sie ist das ebenfalls ein grosser Schritt. Sie sind die ersten und wichtigsten Lehrpersonen im Leben Ihrer Kinder.» Um mögliche Sorgen zu zerstreuen, betonte sie die Qualität des hiesigen Bildungssystems, das sie als «grossartig» und als «weltweit anerkanntes Erfolgsmodell» bezeichnete.
Lehrer entwickelt Mathe-Buch
Zum Abschluss ihrer Rede stellte die Bildungsdirektorin das neue Lehrmittel «Mathehaus» vor – entwickelt von Lukas Brönnimann, Primarlehrer und Heilpädagoge an der Mühleboden-Schule in Therwil. «Beim ‹Mathehaus› sehen die Schülerinnen und Schüler jederzeit, was sie bereits gelernt haben und welche Themen noch folgen», erklärte Gschwind. Das Konzept: Eine Entdeckungsreise durch ein Hochhaus voller Mathematikthemen, bei dem jedes Stockwerk einem Schuljahr entspricht. Wer bereit ist, steigt in den nächsten Stock auf und wagt sich an anspruchsvollere Inhalte. Wer mehr Zeit benötigt, kann Themen vertiefen oder wiederholen. Die positiven Erfahrungen in Therwil haben dazu geführt, dass das Lehrmittel auch an anderen Schulen im Kanton eingeführt werden soll.
Zum Schluss erhielten die Erstklässlerinnen und Erstklässler von der zweiten Klasse Sonnenblumen – als Symbol für einen sonnigen Start ins Schulleben. Danach besuchte Monica Gschwind die Klasse 5c im Unterricht von «Mathehaus»-Entwickler Lukas Brönnimann. Dort erklärten die Schülerinnen und Schüler, welche Vorteile das Lernmittel ihres Lehrers für sie bringt: von selbstständigem Arbeiten bis hin zu besserer Zusammenarbeit mit den Mitschülerinnen und Mitschülern.
5808 Primarschülerinnen und -schüler starteten gestern im Baselbiet in einen neuen Lebensabschnitt. Die Zahl der Erstklässlerinnen und Erstklässler nahm dabei im Vergleich zum Vorjahr leicht zu.