«Denn chasch jo Schue verchaufe»
13.03.2025 Bezirk Sissach, Fasnacht, GelterkindenBaschi und Spiess sind beliebte Themen
Bei schönstem Frühlingswetter und unter den Augen vieler Zuschauer zog am Montagnachmittag ein bunter Fasnachtsumzug von der Allmend auf den Dorfplatz in Gelterkinden. Entgegen dem diesjährigen Motto die meisten nicht barfuss.
...Baschi und Spiess sind beliebte Themen
Bei schönstem Frühlingswetter und unter den Augen vieler Zuschauer zog am Montagnachmittag ein bunter Fasnachtsumzug von der Allmend auf den Dorfplatz in Gelterkinden. Entgegen dem diesjährigen Motto die meisten nicht barfuss.
Glöggli Frosch
Für das perfekte Umzugswetter in Gelterkinden am Montag sorgte Petrus wohl höchstpersönlich. Das diesjährige Motto «z’Gälti laufsch jetzt barfuess» ist eine Reminiszenz an den ehemaligen Gelterkinder Fasnächtler und Unternehmer Dieter Spiess und sein Schuhgeschäft, das nach 103 Jahren im Dezember seine Tür schloss.
Punkt 14 Uhr setzte sich der Tross aus 30 Wagencliquen, 8 Guggen und 2 Pfeifer- und Tambouren-Cliquen in Bewegung. Die Spitze bildete die Wurlitzer-Clique aus Zunzgen, die dieses Jahr ihr 50-jähriges Jubiläum feiert. Dahinter folgten die Scheidegg-Rueche aus Gelterkinden und anschliessend der Bautrupp der Burn-Out Rugger (Rünenberg).
Mit einem grossen Wagen in den Wappenfarben rollten die Grillschränzer aus Gelterkinden an. Ihr Motto «Nid willkomme Dehei» zielte auf das letztjährige Grossereignis in Gelterkinden ab, bei dem für einen gewissen Baschi tagelang das Dorfzentrum gesperrt worden war. Sie mokierten darum: «Für e Baschi wird’s Dorf 5 Täg gsperrt – eus Fasnächtler blibt das sit Johre verwehrt.» Auch über das Aufstellen von Parkuhren wurde gewitzelt und man solle doch lieber in die zwei maroden «Fussgängerbrüggli» investieren.
Es folgten d’Olttigerschnitte mit ihrem Machtanspruch im Verwaltungsverbund Rü-Ki-Ze: «Diä Lösig lit doch uf dr Hand, Oltige isch s’schönschtä Dorf im ganzä Land. Das Zentrum der Macht, so mues das töönä, dr Räscht wird sich scho drah gwöhne.» «Oltingen first» sozusagen. Dahinter kamen die Schlammsuuger aus Sissach mit Gugge und Knast-Wagen, gefolgt von den Banane Waggis aus Gelterkinden. Hier wurden aus der heimeligen Skihütte keine Orangen, sondern … Bananen an die Schaulustigen verteilt.
Mit einer lauten Rätsche kam die baufällige Tschudy-Villa der Graffiti-Spränger (Gelterkinden) daher. Sie machten sich über das Abbruch-Debakel und den Denkmalschutz lustig.
In den Beizen wird weiter gefeiert
Der Umzug hatte eine stattliche Länge. Nach den zwei Runden füllte sich der Dorfplatz mit den Wagen, Waggis, Schaulustigen und «allerlei» Maskiertem. Guggenmusik vermischte sich mit Partysound von den Wagen und feiernden Fasnächtlern.
D’Oltiger Schluckspächte föppelten über den Naturpark und meinten: «Ein Schluckspächt, der klopft so fein, er braucht keinen Naturpark, um glücklich zu sein.» D’Füürwäärk Waggis nahmen Baschis Bühnenjubiläum aufs Korn: «Falls es mit em Singe nüm sött laufe, chasch uf Gälti cho Schue verchaufe.» Die Aerdwybli-Schränzer (Thürnen) marschierten als römische Legionäre ein und die E.N. Bloosbälg (Gelterkinden) als Lego-Ninjagos.
Zeitlich etwas nach hinten verschoben wurde das legendäre Rennen um den Dorfbrunnen. Zahlreiche Teilnehmer gaben alles, um der Jury mit den wildesten Kreationen und den verrücktesten Konstruktionen mit Rädern zu imponieren.
Für das leibliche Wohl sorgten Food-Trucks, ein Bier- und Wurststand sowie die Braui-Bar und die Vinothek Raffaella. Mit untergehender Abendsonne verteilten sich die Schaulustigen und Fasnächtler nach und nach. Man zog sich in die Umzugswagen zurück oder ergatterte sich einen der begehrten Plätze in einer der Beizen.
Im Restaurant Kreuz machten die Wüehlmüüs (Rickenbach) ihre Aufwartung und gaben ihren grandiosen Schnitzelbank zum Besten.Am Ende hiess es: «Mir si am Schluss und gönge hei in Wald wo mir deu lääbe, und hoffe, eusi Jeeger schiesse no mänge Schuss dernääbe. Mir Jaage nid, mir chaufe s’Zfrässe in dr Migros ii, drum chömme mir no schnäll bi euch mit em Kässeli vorbii! Wenn dir e Huffe gääbet, hei mir gnue z’Frässe und si froo. Und wenn mir nid verschosse si, deu mir s nechscht Joor wider choo.»