Einwohner stimmen Überbauung im Dorfzentrum zu
Die Reigoldswiler haben an der «Gmäini» ein Baurecht für die Parzelle am ehemaligen Standort der Gemeindeverwaltung beschlossen. Geplant ist dort eine Überbauung. In etwas mehr als einem Jahr sollen die ...
Einwohner stimmen Überbauung im Dorfzentrum zu
Die Reigoldswiler haben an der «Gmäini» ein Baurecht für die Parzelle am ehemaligen Standort der Gemeindeverwaltung beschlossen. Geplant ist dort eine Überbauung. In etwas mehr als einem Jahr sollen die Bauarbeiten beginnen.
Willi Wenger
Die mit Spannung erwartete Abstimmung über die Errichtung und Abgabe eines Baurechts war an der Reigoldswiler Gemeindeversammlung vom Montag kein grosses Thema. Die Stimmberechtigten folgten dem Antrag des Gemeinderats einstimmig. Wortbegehren gab es keine, dafür aber Applaus.
Gemeindepräsident Fritz Sutter nannte die Entscheidung «historisch». Mit grosser Freude hielt er fest, dass die geplanten Bauwerke im Dorfzentrum, unter anderem eine Arztpraxis und bezahlbare Wohnungen, perfekt ins Ortsbild passen würden. «Das Projekt wird nun definitiv realisiert, wir sind auf der Zielgeraden», blickte Sutter in die Zukunft, die für Reigoldswil spannend und trotz allem anspruchsvoll werden wird.
Die Umsetzung der geplanten Bauten basiert auch auf Grundlagen des kommunalen Richtplans. Die Parzelle «Leemet», wie sie offiziell heisst, wird einer Mischzone zugeordnet, wo die Nutzungen Wohnen, Dienstleistungen und Gesundheit im Vordergrund stehen. Der 26 Aren grosse Baugrund «gehört» künftig der ACAMA Immobilien AG / IGD Grüter AG mit Hauptsitz in Dagmersellen (LU) und Zweigniederlassung in Muttenz. Das Baurecht ist ihr für 99 Jahre gewährt worden; notariell finalisiert wird es im Herbst dieses Jahres.
Der Direktor der Baurechtnehmerin, Alois Grüter, zeigte sich am Abend hocherfreut über die Zustimmung der «Gmäini». Er versprach, massgeschneiderte Lösungen zu realisieren. «Wir bemühen uns, wo immer möglich, regionale Unternehmen zu berücksichtigen.»
Grüter, der gute Beziehungen zum Baselbiet unterhält und der zurzeit unter anderem die Rettungswache am Liestaler Altmarkt realisiert, sagte, dass er sich auf die kommende Herausforderung freue. In seinen mehr als drei Jahrzehnten als Unternehmer hat er schon Tausende Projekte realisiert. Der Baubeginn wird voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2026 erfolgen, nachdem der neue Werkhof mit Feuerwehr und Forst in Betrieb gegangen ist.
Grünes Licht für Werkhof
Die Gemeindeversammlung hat auch die Arealentwicklung auf der Parzelle des heutigen Werkhofs genehmigt. Sie bewilligte 50 000 Franken für die Projektierung der neuen Bauten, die von mehreren Parteien genutzt werden sollen. Dazu gehören der kommunale Werkhof, die Forstbetriebe Frenkentäler sowie die Feuerwehr. Gebaut werden soll ab Spätsommer/Herbst 2025. Vorgängig wird eine ausserordentliche «Gmäini» am 25. August nötig, die den notwendigen Baukredit zu beschliessen hat. Die Gemeinde sei, so Präsident Fritz Sutter, schon jetzt in den Startlöchern.
Finanzchefin Marisa Dürrenberger präsentierte einen ordentlichen Jahresabschluss 2024. Sie informierte über einen Ertragsüberschuss von 115 000 Franken. Auf der anderen Seite wies sie auf das Budget 2025 hin, das ein Minus von 330 000 Franken für das laufende Jahr vorsieht. Dennoch: Auch hier keine Wortmeldungen und einstimmige Genehmigung.
Die Versammlung verabschiedete unter Verdankung Gemeinderätin Corinne Castioni. Der Souverän nahm Kenntnis davon, dass Reigoldswil über eine neue Dorfbeflaggung verfügt und am Chesiweg ein neuer Brunnen steht. An den Dorfeingängen wurden neue touristische Hinweistafeln montiert.