Das höchstgelegene Dorf im Fokus
09.09.2025 Bezirk Waldenburg, Gesellschaft, Baselbiet, LangenbruckKanton blickt dem Denkmaltag am kommenden Samstag entgegen
Der Kanton hat in Langenbruck über die «Europäischen Tage des Denkmals» informiert. Das Programm am kommenden Samstag ist vielfältig: Es werden Landhäuser, archäologische Fundstücke, die ...
Kanton blickt dem Denkmaltag am kommenden Samstag entgegen
Der Kanton hat in Langenbruck über die «Europäischen Tage des Denkmals» informiert. Das Programm am kommenden Samstag ist vielfältig: Es werden Landhäuser, archäologische Fundstücke, die Fortifikation Hauenstein, das Kloster Schönthal sowie der Kulturtourismus gezeigt.
Willi Wenger
Das Thema «Architekturgeschichten» bildet den Rahmen der «Europäischen Tage des Denkmals», welche die kantonale Denkmalpflege am kommenden Samstag durchführt. Austragungsort ist die höchstgelegene Baselbieter Gemeinde: In Langenbruck wird mit Führungen und anderen Veranstaltungen Einblick in das dortige Kulturerbe gegeben. Das Personal der Denkmalpflege wird den erwarteten rund 300 Besuchenden die Entstehung und Entwicklung des Langenbrucker Kulturerbes präsentieren – und aufzeigen, wie dieses in die Gegenwart wirkt.
Das an einer Medienkonferenz am Freitag vorgestellte Programm sieht vor, künstlerische und technische Leistungen in der Architektur wie auch in der Landschaft zu beleuchten. Die Denkmalpflege unter der Leitung von Sabine Sommerer führt dabei unter anderem zu Landhäusern, die um 1900 für vermögende Basler Bauherren erbaut worden sind. Ein Dorfrundgang sowie Führungen durch das legendäre Hotel Erica beleuchten den Kulturtourismus im Dorf. Ein weiterer Programmpunkt führt zum Hohlweg beim «Chräiegg», der heute Römerstrasse genannt wird. «Militärisch» wird es schliesslich, wenn der Verein Fortifikation Hauenstein einen Teil «seines» Erinnerungspfads des einst 42 Kilometer langen Befestigungsgürtels auf der Jurakette im Ersten Weltkrieg vorstellt.
Für die Allgemeinheit
Sommerer ist aufgrund des sorgfältig erstellten Tagesprogramms überzeugt, dass der «Denkmaltag» – dieser findet im Gegensatz zu anderen Kantonen im Baselbiet nicht an zwei, sondern nur an einem Tag statt – viele Leute abholen und begeistern wird. «Unsere Kernbotschaft ist, dass wir Denkmä- ler ins Allgemeinwissen der Bevölkerung transferieren wollen. Wir sprechen dabei explizit auch Kinder und Jugendliche an.» Der Kontakt zu einem breiten Publikum und nicht nur zu Fachleuten sei das Ziel, ergänzte Sommerer. Lena Pflüger, Wissenschaftlerin bei der Denkmalpflege, wies darauf hin, dass eine der Veranstaltungen «extern», in Augst im Museum Augusta Raurica, stattfinden wird. Vieles in Langenbruck steht sinnbildlich für die lokale und kantonale Geschichte sowie die kulturelle Identität. Hier sind fraglos das Kloster Schönthal, aber auch die Bereiche Gastronomie und Tourismus zu nennen (siehe auch den anderen Artikel auf dieser Seite). Beiden Bereichen wird am Samstag der notwendige Platz eingeräumt. Ein Höhepunkt wird zudem eine Ausstellung von Schülerarbeiten sein. Ortsbildpfleger Philippe Allemann informierte, dass die Kinder aller sechs Primarschulklassen sich im Unterricht mit ihrem Wohnort und seiner Baukultur beschäftigt haben. Vonseiten der Denkmalpflege seien der Schule dabei keine Auflagen gemacht worden, so Allemann. «Wir alle sind gespannt, wie die Schülerinnen und Schüler die Qualitäten ihres Lebensraums kommentieren und wie sie sich damit befasst haben.»
Gemeinderat Hans Weber gab seiner Freude über das Fest am Samstag Ausdruck. Er sagte, dass Langenbruck «sehr glücklich» über die bevorstehenden Denkmaltage sei. Weber wies zudem auf das «Räumliche Leitbild Siedlung» mit seinen wichtigen Themen «Dorfleben/Dorfzentrum» und «Gestaltung Aussenräume» hin. Er sagte, dass im Dorf aktuell 12 Restaurants geschlossen und noch ein gutes halbes Dutzend offen seien. Weber ergänzte, dass Langenbruck gemessen an der Bevölkerung noch immer «die grösste Dichte an Restaurants im Kanton» habe.
Der Denkmaltag in Langenbruck startet am kommenden Samstag um 10.15 Uhr in der Revue Thommen am Erikaweg 1. Eine Anmeldung ist nicht nötig. www.denkmalpflege.bl.ch