«Ausserordentliche Situationen haben mich seit jeher motiviert»
26.09.2025 Region, Natur, Gesellschaft, Region, BaselbietCrémines (BE) | Wie der in Lausen aufgewachsene Werner Ballmer zur Tierrettungsstation und zum Zoo Sikypark am Jurasüdfuss kam
Alles begann mit einem Anruf des zehnjährigen Enkels aus den USA: «Are the Swiss killing tigers?» – ...
Crémines (BE) | Wie der in Lausen aufgewachsene Werner Ballmer zur Tierrettungsstation und zum Zoo Sikypark am Jurasüdfuss kam
Alles begann mit einem Anruf des zehnjährigen Enkels aus den USA: «Are the Swiss killing tigers?» – töten die Schweizer tatsächlich Tiger? Daraus wurde eine Tierrettungsstation samt Zoo im Berner Jura mit Namen «Sikypark». Im Interview erzählt der in Lausen aufgewachsene Werner Ballmer (81) die Geschichte einer rasanten Tierrettung.
David Thommen
Herr Ballmer, 2018 haben Sie den Sikypark in Crémines (BE) am Jurasüdfuss gleich neben der Gemeinde Welschenrohr-Gänsbrunnen (SO) gegründet. Wie kam es dazu?
Werner Ballmer: Der Park existierte als «Siky Ranch» schon seit mehr als 40 Jahren – zuerst als privater Tierpark eines lokalen Unternehmers, später als Vogelpark. Für mich begann alles 2016: Mein damals zehnjähriger Enkel, der mit seinen Eltern in Boston lebt, rief an und sagte, er habe in einer amerikanischen Zeitung gelesen, dass für den Raubtierpark des Dompteurs René Strickler im Kanton Solothurn keine Lösung gefunden werden könne. Strickler musste sein Winterquartier in Subingen räumen, fand aber keinen Platz und die Tiere hätten eingeschläfert werden müssen. «Wollen die Schweizer wirklich Tiger töten?», fragte der Enkel und: «Kannst du nichts dagegen unternehmen?» Es war weniger eine Frage als eine eindeutige Aufforderung (lacht).
Dompteur Strickler stand nach einem Bundesgerichtsentscheid also ohne Quartier da und niemand wollte die Tiere übernehmen. Um wie viele Tiere ging es?
Rund 15 – Tiger, Löwen, Pumas, auch ein Bär. Den Bären und weitere Raubtiere konnte man aus gesundheitlichen Gründen nicht mitnehmen. Strickler musste räumen, weil an seinem Standort ein neues Gebäude geplant war und er keine Langzeitbewilligung hatte.
René Strickler – wer ist er?
Ein international bekannter Top-Dompteur, dauernd mit Zirkussen unterwegs, weltweit bis Australien – hin und wieder reiste sogar Prinzessin Stéphanie von Monaco mit. Die Lage damals war verzweifelt, das Veterinäramt im Kanton Solothurn stand vor einem Riesenproblem. Es war eine Notsituation, viele Medien berichteten aufgeregt.
Kannten Sie Strickler zuvor?
Nein. Nach dem Anruf meines Enkels kontaktierte ich ihn. Zuerst sagte Strickler, er habe Investoren, sogar Angebote aus Russland – aber das war alles nicht seriös. Später rief er mich an und bat um Hilfe. So formierte ich eine Gruppe. Meine früheren Geschäftsverbindungen halfen, Geldgeber zu finden. Dann mussten wir schnell einen Standort auftreiben: Viele der angefragten Gemeinden empfingen uns sehr wohlwollend, doch Zonenfragen und Umzonungen hätten mindestens ein oder zwei Jahre gekostet, was nicht drinlag. Zufällig stiessen wir dann auf das Areal in Crémines: Der dortige private Tier-/ Vogelpark war wirtschaftlich eher angeschlagen und hatte die richtige Zone – wir konnten das Baurecht übernehmen. Das war die Rettung.
Also wurde aus dem Vogelpark eine Tierrettungsstation für Stricklers Raubkatzen…
Ja. Wir bauten die Anlagen in aller Eile und trafen auf enormen Goodwill. Ich präsentierte unsere Pläne dem Regierungsrat des Kantons Bern an einem Freitagnachmittag um 16 Uhr – um 20 Uhr hatten wir bereits das Okay und konnten mit grosser Behördenunterstützung vorwärts machen. Ein Jahr später waren wir weitgehend fertig – in Rekordzeit!
Was war Ihre Motivation? Waren Sie als Kind Zirkus-Fan oder gingen Sie leidenschaftlich gern in den Zolli?
Nein. Die Motivation kam tatsächlich vom Enkel: Er bestand darauf, dass ich handle. Ich wollte ihm antworten können, dass die Tiere weiterleben dürfen und krempelte die Ärmel hoch. Solche ausserordentlichen Situationen haben mich seit jeher motiviert – nicht einfach Dinge verwalten, sondern Probleme lösen.
Wir haben im Handelsregister Ihren früheren Tätigkeiten nachgespürt. Unter viel anderem waren Sie einmal Verwaltungsratspräsident bei der Itinger RCC, einer Firma, die Tierversuche durchgeführt hat. Heute engagieren Sie sich stark für den Tierschutz. Eine Wiedergutmachung?
Das RCC-Mandat war für mich schwierig, doch es gab mehrere Gründe, es auf Anfrage einer Grossbank anzunehmen. Erstens: Ohne Tierversuche kam man damals um die Jahrtausendwende in der Forschung nicht aus. Heute helfen Computer-Simulationen, aber für die Einführung von Medikamenten waren Tierversuche gesetzlich vorgeschrieben. Ich habe das Mandat damals mit dem Bewusstsein übernommen, dass man Tierversuche mittelfristig reduzieren und Alternativen suchen muss. Die RCC war übrigens im Besitz von Tierärzten.
Sie sprachen von mehreren Gründen…
Privat spielte ein Zufall mit: Die Freundin meines zweiten Sohns – sie waren fast verlobt – war Physikstudentin und Handball-Nationalspielerin. Sie bekam während ihrer Abschlussarbeit die erschütternde Diagnose «MS». Damals gab es kaum Medikamente. Das hat mich emotional berührt und die Frage der Forschung für mich zusätzlich bedeutsam gemacht.
Zurück zum Sikypark: Zirkusshows mit Raubtieren sind zunehmend verpönt oder verboten – droht Ihrem Zoo bald Raubtier-Nachwuchsmangel?
Raubtiere in Zirkussen hatten oft schlechte Haltungsbedingungen, deswegen will man solche Shows seit einiger Zeit nicht mehr. Wir erhalten dennoch weiterhin Anfragen, auch von Zirkussen aus dem Ausland. Und in Zoos können bei der Zucht «überzählige» Tiere entstehen, denen wir eine zweite Chance geben können. Zudem gibt es illegal importierte Tiere: Als Baby süss, später wachsen sie Besitzern jedoch über den Kopf und es wird eine Lösung gesucht; aktuell zum Beispiel bei Wolfshybriden. In anderen Fällen nehmen wir ausgebüxte Tiere bei uns in Obhut, wie vor einiger Zeit einen Serval, eine afrikanische Katze, die in Wenslingen gesichtet und eingefangen wurde. Der Serval ist nun bei uns untergebracht.
Sind die Raubkatzen bei Ihnen nicht gelangweilt ohne Zirkus-Action? Im Zirkus wurde täglich trainiert und es gab Auftritte vor Publikum …
Ein guter Punkt. Wir machen bei uns keine Zirkusshows, doch wir bieten spielerische Beschäftigung: Futter-Suchspiele, Bahnen, an denen Fleisch läuft, damit die Tiere springen und klettern müssen. Man muss sie beschäftigen. Und: Viele Tiere sehnen sich nach Zuschauern – während der fünf Monate Schliessung in der Pandemie war das deutlich spürbar. Wir beherbergen fast ausschliesslich Tiere, die aus menschlicher Obhut stammen; viele sind also an Menschen gewöhnt und mögen sie. Das ist nicht viel anders als bei Haustieren wie Katzen oder Hunden.
Sind Sie nur strategisch tätig? Oder auch operativ?
Operativ führt heute unser Zooleiter Marc Zihlmann den Betrieb; er arbeitete früher für René Strickler. Ich pflege hauptsächlich Aussenkontakte – mit Behörden, Sponsoren, Aktionären. Aber klar bin ich manchmal nah dabei, zum Beispiel, als Fredy Knie nach Saisonende für zwölf Kapuzineraffen partout keinen anderen Abnehmer finden konnte. Die Affen sind in unserem Zoo nun eine wahre Attraktion. Mit besonderem Interesse habe ich auch die Übernahme des letzten Löwen des verstorbenen Dompteurs Jürg Jenny aus Olsberg verfolgt.
Welche Rettung hat Sie am meisten berührt?
Eindeutig die Strickler-Rettung. Ich war massiv involviert; zusammen mit Tierärzten mussten wir entscheiden, welche Tiere den Umzug verkraften. Manche waren zu alt – ein Transport und ein Neuanfang an einem neuen Ort hätte Tierquälerei bedeutet. Das waren sehr emotionale, harte Entscheide. Damals war es sehr persönlich, heute habe ich mehr Abstand zum operativen Geschäft.
Soll der Sikypark Tierrettungsstation bleiben oder ein klassischer Zoo werden?
Primär Tierrettungsstation, sekundär Zoo. Der Park rettet Tiere, ist Tierschutzzentrum und Besuchseinrichtung zugleich. Es ist nicht geplant, ihn zum klassischen Zoo wie in Basel umzuwandeln.
Wie steht es um die Finanzen? Der Basler Zolli wird vom «Daig» regelrecht mit Geld überschüttet. Ist Fundraising für den Sikypark schwieriger?
Aktuell brauchen wir vor allem frisches Geld für einen Neubau (siehe Kasten). Für den Normalbetrieb kommen wir in der Regel durch: Wir haben eine Betriebsgesellschaft, grosszügige Spenden, Eintritte oder Tierpatenschaften – eine Tiger-Patenschaft kostet immerhin 3000 bis 4000 Franken pro Jahr …
…das ist nicht ohne.
Ja. Ein Tiger frisst schliesslich auch rund 12 Kilo Fleisch pro Tag (lacht). Es gibt zahlreiche Leute, die uns als gemeinnütziges Projekt unterstützen. Viele davon haben viel erreicht in ihrem Leben und sind gerne bereit, mit ihrem Geld Gutes zu tun.
Ist das auch ein wenig Ihre Rolle?
Absolut. In meinem jetzigen Lebensabschnitt sind andere Werte wichtiger als reines Business und Geldverdienen. Als der Kanton Bern uns die Steuerbefreiung erteilte, nannte der Direktor der Steuerbehörde das, was wir hier tun, eine «edle Sache» – das hat mich berührt. Es geht nicht nur um die Tiere, sondern auch um die Besucher, besonders um die Kinder: Kürzlich sagte ein Kind zu einem Vater: «Das ist mit Abstand der lässigste Zoo, den wir je gesehen haben.» So etwas macht mich stolz. Wir bieten gerade für Kinder viel – auch Ponyreiten oder einen grossen Spielplatz.
Haben Sie eine persönliche Beziehung zu den Tieren im Sikypark? Ein Lieblingstier?
Gerade die grossen Raubkatzen faszinieren mich – sie lesen die Körpersprache von Menschen ganz genau. Mein Liebling war René Stricklers «Star-Tiger» Noah, inzwischen ist er leider gestorben. Schon ganz zu Beginn in Subingen hatte ich eine besondere Beziehung zu ihm: Wenn Strickler und ich ausserhalb des Geheges miteinander sprachen, drückte sich Noah bei mir ans Gitter – nicht bei Strickler, was ihn ärgerte. Er sagte dann, ich solle mir bloss nichts darauf einbilden, der Tiger sehe in mir einfach ein grosses Stück Fleisch … Aber da war mehr – der Tiger und ich, wir mochten uns. Überhaupt finde ich Tiger unwahrscheinlich schöne und interessante Tiere.
Der Sikypark schaltete zuletzt Inserate in der «Volksstimme». Sehen Sie das Oberbaselbiet als Einzugsgebiet?
Eindeutig. Wir werten die Nummernschilder bei uns auf dem Parkplatz aus – Baselland ist stark vertreten. Doch noch sind wir nicht ganz so bekannt und es besteht noch viel Potenzial. Der Park liegt recht nahe am Oberbaselbiet und ist auch mit dem öV gut erreichbar: Die BLS baut derzeit einen kleinen Bahnhof unmittelbar vor unserem Park. Mit dem Auto ab Sissach kann man den Sikypark in etwa 35 Minuten erreichen.
Sind Sie als ehemaliger Lausner noch mit dem Kanton Baselland vernetzt?
Ja. Durch die Fliegerei in Schupfart – mein Hobby – habe ich engen Bezug zu vielen Leuten aus dem Baselbiet. Und ich wohne in Magden, also gleich an der Grenze zum Baselbiet. Ich spiele im Baselbiet auch Tennis.
Gelingt es Ihnen, hier in unserer Region Sponsoren zu finden?
Ja. Beispielsweise Roger Brennwald von den Swiss Indoors hat uns geehrt, und wir erhielten eine grössere Spende von dort. Auch über Klubs wie den Farnsburg Business-Club knüpft man Kontakte und betreibt Fundraising. Dieser Klub hat unseren Zoo bereits einmal im Rahmen eines Familientags besucht. Werden wir im Baselbiet bekannter, dürfen wir bestimmt auch schon bald Schulen oder sogar Altersheime bei uns begrüssen.
Sie haben bisher Lotteriegelder erhalten. Erwarten Sie stärkere Unterstützung von der öffentlichen Hand?
Das werden wir gezielt angehen. Wir leisten mit unseren Tierrettungen vielerorts de facto Aufgaben, die sonst die öffentliche Hand übernehmen müsste. Die Mitarbeiter des Veterinäramts im Kanton Solothurn beispielsweise waren überglücklich, als wir die Strickler-Tiere übernahmen; sie wussten nicht, wie das sonst zu lösen gewesen wäre. Behörden und Polizei melden sich aus der ganzen Schweiz. Wir können einen beachtlichen Leistungsausweis vorlegen: Wir haben mehr als 1000 Tiere aufgenommen. Wenn eine Stiftung sieben Jahre alt ist, kann sie zeigen, was sie geleistet hat. Wir haben sieben erfolgreiche Jahre hinter uns. Das erhöht unsere Chance auf Unterstützung. In den kommenden Monaten werden wir bei den zuständigen Departementen vorsprechen und unsere Leistungen und die Fälle darlegen, um staatliche Unterstützung zu gewinnen.
Zurück ganz zum Anfang des Interviews: Ist Ihr Enkel zufrieden mit Ihnen? Und kommt er zuweilen aus Boston, um den Zoo zu besuchen?
Ja, das macht er. Er ist mindestens einmal pro Jahr in der Schweiz.
Zur Person
tho. Werner Ballmer (81) stammt aus Lausen und wuchs dort auf. Nach Schulzeit und Gymnasium in Basel studierte er Maschinenbau an der ETH in Zürich. Seinen beruflichen Einstieg fand er 1969–1972 bei der Lausner Uhrenfabrik Ronda, wo er als Assistent des bekannten Inhabers Willy Mosset ein Entwicklungsteam leitete und die erste preisgünstige Armbandquarzuhr mitentwickelte. Bereits mit 28 Jahren übernahm Ballmer die Geschäftsführung der Feintool-Tochtergesellschaft in den USA – seine erste Leitungsaufgabe – und war drei Jahre in Amerika tätig. Zurück in der Schweiz arbeitete er in technisch-leitenden Funktionen in der Omega-Tissot-Gruppe; dort führte sein Team die weltweit erste Uhr mit analoger, kombiniert mit digitaler Anzeige ein, den bekannten «Tissot Dualtimer». In der Folge übernahm Werner Ballmer anspruchsvolle Führungsaufgaben in verschiedenen Branchen, darunter Metallbau, Baustoffe und Möbel (unter anderem eine Sanierung bei der Nobelmarke De Sede) sowie Direktionen und Verwaltungsratsmandate – etwa bei der Jura Zement Holding. Zu seinen Projekten in seiner Zeit als Verwaltungsratspräsident bei der Aescher Schmidlin AG zählt auch der Bau der Fassade des Swiss-Re-Towers in London (bekannt als «The Gherkin», zu Deutsch: Gewürzgurke).
In der zweiten Hälfte seiner Karriere arbeitete Ballmer vorwiegend als professioneller Verwaltungsrat und Unternehmensberater. Viele seiner Sanierer-Mandate erfolgten im Auftrag von Grossbanken.
Privat engagierte sich Ballmer stark in der Aviatik: Er war zwölf Jahre Präsident des Aero-Clubs Fricktal-Schupfart, 22 Jahre Präsident des Verbandes der Schweizer Flugplätze (rund 50 Privatflugplätze) und zeitweise Vizepräsident des europäischen Verbandes der Regionalflugplätze.
In jungen Jahren betrieb er wettkampfmässig Leichtathletik (Mehrkampf, Wurf) und war Mitglied der Schweizer Junioren-Nationalmannschaft; später spielte er Tennis. Er ist verheiratet, Vater von drei Kindern und Grossvater von sieben Enkeln. Wohnort seit vielen Jahren: Magden, an der Grenze zum Baselbiet. Aktuell ist Werner Ballmer Vizepräsident des Sikypark-Stiftungsrats und Verwaltungsratspräsident der gemeinnützigen Sikypark AG.
Sikypark – Rettung, Pflege, Begegnung
tho. Der Sikypark in Crémines versteht sich nicht primär als klassischer Zoo, sondern als Tierrettungs- und Pflegezentrum mit starkem Bildungsauftrag. Seit der Übernahme des ehemaligen Vogelparks nahm die Institution mehr als 1000 Tiere von über 120 Arten auf – von Grosskatzen und Papageien über Landschildkröten bis zu einheimischen Findlingen. Viele der Tiere stammen aus Notfällen, Beschlagnahmungen oder fehlgeleiteter Privathaltung; der Park wirkt häufig als letzte Anlaufstelle für Behörden und Veterinärstellen.
Aktuell beherbergt der Park sechs Tiger und zwei Löwen. Laut Werner Ballmer hat das kein anderer Zoo in der Schweiz. Im Jahr 2022 wurden die Tiere des vorab in der Nordwestschweiz bekannten Circus Maus übernommen. Besucher erleben die Tiere hautnah, es gibt Lernpfade und Angebote für Kinder; neben der Pflegearbeit betreibt die Institution Sikypark auch Öffentlichkeitsarbeit und Vermittlung: Workshops, Schulstunden und Patenschaften sind feste Bausteine. Das Haltungskonzept legt Wert auf artgerechte Beschäftigung und genügend Rückzugsmöglichkeiten.
Der Park ist regional verankert, schafft knapp 30 Arbeitsplätze und ein Dutzend Aushilfsstellen und kooperiert mit Fachleuten aus Veterinärmedizin und Tierschutz. Finanziell trägt sich der Betrieb durch Eintritte, Spenden, Sponsorengelder, Patenschaften und gelegentliche Lotterie- oder Förderbeiträge – dennoch ist die Lage herausfordernd, weil Rettungsfälle oft unvorhersehbare Kosten verursachen.
Aktuell werden Spenden für den Bau eines neuen, mit einer Million Franken veranschlagten Multifunktionsgebäudes gesucht. Dieses soll Quarantäne-, Behandlungs- und Operationsmöglichkeiten, spezialisierte Volieren sowie eine Station für grosse Landschildkröten bieten. Dank des neuen Gebäudes sollen Transporte ins Tierspital Bern künftig wegfallen und die medizinische Erstversorgung vor Ort deutlich verbessert werden.
Die Betriebsgesellschaft des Parks erwirtschaftet jährlich einen Umsatz von rund 2,5 Millionen Franken. Jährlich werden rund 100 000 Besuchende verzeichnet, 40 Prozent davon sind Kinder.