«Zippo ist Kult»
03.08.2023 Bezirk Sissach, Porträt, SissachJörg Tschudin handelt mit exklusiven Feuerzeugen
Er wollte nur noch das machen, was ihm Spass macht. Als Raucher ist Jörg Tschudin mit dem Element Feuer sehr vertraut. Als früherer Unternehmer war der Weg zum Handel mit exklusiven Zippo-Feuerzeugen nicht mehr weit.
Sander ...
Jörg Tschudin handelt mit exklusiven Feuerzeugen
Er wollte nur noch das machen, was ihm Spass macht. Als Raucher ist Jörg Tschudin mit dem Element Feuer sehr vertraut. Als früherer Unternehmer war der Weg zum Handel mit exklusiven Zippo-Feuerzeugen nicht mehr weit.
Sander van Riemsdijk
Wo Raucher sind, da sind in der Regel Zündhölzer und Feuerzeuge nicht weit weg. Nur die wenigsten wissen, dass geschichtlich betrachtet das Feuerzeug vor dem Zündholz da war. Lange ist es her, als der deutsche Johannes Wolfgang Döbereiner im Jahr 1823 die zündende Idee hatte und die Urform des heutigen Feuerzeugs entwickelte. Es sollte der Beginn einer weltweit expandierenden Feuerzeugindustrie sein, die bis heute nichts an Attraktivität – sowohl im Handel als auch als Sammelobjekt – eingebüsst hat. Man muss nur auf den Roller drücken und schon ist das Feuer da. Wer sich aber tiefer mit der Wirkung und dem Umgang befasst, muss erkennen, dass hinter dem Feuerzeug mehr steckt.
Als passionierter Raucher hat Jörg Tschudin aus Sissach vor acht Jahren entschieden, seine Zigaretten nicht mehr fixfertig im Laden zu kaufen, sondern diese selber zu füllen. «Ich wollte noch etwas machen, was mir Spass macht.» Dazu braucht es lediglich eine leere Hülse und eine kleine Maschine. Von der Idee begeistert und als Unternehmer mit entsprechendem Handelsgeist ausgestattet, hat der 63-jährige Tschudin darauf das Unternehmen smokeclever GmbH gegründet und mit dem Handel mit Tabak und Zubehör angefangen.
Fasziniert von den Motiven
Als der Erfolg sich nicht wie gewünscht einstellte, entschied er sich im Jahr 2018 für die Spezialisierung auf Raucherzubehör und Zippo-Feuerzeuge. Mit dem neu entwickelten Shop nur für Zippo-Feuerzeuge kam dieses Jahr der Durchbruch. Es läutete den Beginn einer markanten Geschäftsentwicklung ein. «Zuerst lief das Unternehmen mit dem Feuerzeug als Nischenprodukt mehr im Hobbybereich, aber seit einigen Monaten nimmt es immer mehr ein geschäftliches Ausmass an», so Tschudin.
Jörg Tschudin ist von den Zippo-Feuerzeugen mit ihren vielen Motiven schlicht fasziniert. «Es ist die Geschichte rund um ihre Entwicklung und die theoretische Unverwüstlichkeit, die mich beeindruckt. Ein Zippo-Feuerzeug zu besitzen, ist schlichtweg Kult.» Als er sich vor zwei Jahren ausschliesslich für den Handel mit Zippo-Feuerzeugen und Zubehör entschieden hatte und dieser sich dank eines neuen Website-Auftritts mit einem differenzierten Sortiment rasant und erfolgreich entwickelte, hat er vom Sammeln dieser Feuerzeuge als Hobby Abschied nehmen müssen. Kein einfacher Entscheid. «Ich könnte jedoch nicht auch noch Zippo-Feuerzeuge sammeln, weil ich sonst keine mehr verkaufen würde.» Diese richtungsweisende Entscheidung für einen intensiven, quasi vom Handel diktierten Alltag mit den vielen Kundenkontakten bedauert Tschudin nicht. «Nein, gar nicht. Ich durfte ja meine Leidenschaft für Zippo-Feuerzeuge zum Beruf machen.»
Nur originale Zippo-Feuerzeuge
Ein Zippo-Feuerzeug zu kaufen, ist oft keine einfache Entscheidung, da es einen über Jahre begleiten kann und je nach Motiv eine emotionale Verbindung zu einem besonderen Anlass, Hobby oder zu einer Person hat. Auch als Nichtraucher. Jörg Tschudin bietet ausschliesslich Zippo-Feuerzeuge von zeitlosen Klassikern über Emblem-Feuerzeuge bis zur limitierten Edition an. «Eigentlich sollten Feuerzeuge zur Grundausstattung eines jeden Outdoor-Liebhabers gehören», findet er.
Die unterdessen über 600 Millionen Mal verkauften Feuerzeuge können auch bei Wind und Sturm eine Flamme erzeugen. Seit einigen Jahren kann ein «Zippo» auch mit Gas betrieben werden. Ebenso ist seit Kurzem das Aufladen mit einem USB-Einsatz möglich. Jedes «Zippo» hat eine lebenslange Funktionsgarantie. Diese wird in der Schweiz durch die Firma Davidoff AG, als lizensierter Reparaturpartner von Zippo USA, übernommen.
Es ist für den Unternehmer Ehrensache, dass er nur originale Feuerzeuge einkauft und damit für die Qualität bürgt. «Ich kaufe keine Sammlungen auf, weil ich diese Feuerzeuge nicht immer verifizieren kann», sagt er mit Bestimmtheit. In seiner geschäftlichen Tätigkeit sind ihm der ökologische Aspekt und die Sorge um die Umwelt sehr wichtig. «Mit dem Kauf eines Zippo-Feuerzeugs kann mit gutem Gewissen auf die Plastikfeuerzeuge verzichtet werden», findet er. Ebenso im Sinne der Nachhaltigkeit. Er spendet jährlich 15 Prozent seines Gewinns an die gemeinnützige Organisation «Fairventures», die sich unter anderem für die Aufforstung des Regenwaldes einsetzt.
Geschichte des Zippo-Feuerzeugs
svr. Die «Zippo»-Geschichte beginnt 1932 in einer Garage in Bradford, Pennsylvania, USA. Gründer George G. Blaisdell versuchte ein österreichisches Feuerzeug zu optimieren. Er fertigte ein kleines rechteckiges Gehäuse an und brachte einen Deckel mit einem Scharnier an. Er bewahrte das Schornsteindesign, das die Flamme schützte. Das Ergebnis war ein Benzin-Feuerzeug, das leicht mit einer Hand bedient werden konnte. Der Name «Zippo» ist abgeleitet vom sogenannten «Zipper-Reissverschluss», der auch um diese Zeit erfunden wurde und für Einfachheit steht.