«Es ist ein einzigartiges Erlebnis»
06.04.2023 Bezirk Sissach, Kirche, Böckten, KulturAm Samstag macht der «Adonia Teen-Chor» in Böckten im «gate44» Halt. Aufgeführt wird das Musical «Esra», das der Chor während einer intensiven Lagerwoche einstudiert hat. Erwartet werden bis zu 500 Zuschauende. Der 18-jährige Samuele Furer aus Böckten ist Teil der ...
Am Samstag macht der «Adonia Teen-Chor» in Böckten im «gate44» Halt. Aufgeführt wird das Musical «Esra», das der Chor während einer intensiven Lagerwoche einstudiert hat. Erwartet werden bis zu 500 Zuschauende. Der 18-jährige Samuele Furer aus Böckten ist Teil der Band.
Melina Mundschin
Herr Furer, wie lange sind Sie schon im «Adonia Teen-Chor» dabei?
Samuele Furer: Diesen Frühling ist es bereits das zweite Mal, dass ich dabei bin. «Adonia» organisiert seit 40 Jahren mittlerweile in beinahe allen Kantonen der Schweiz Musical-Lager. Jährlich sind es über 100 Konzerte mit mehr als 50 000 Konzertbesucherinnen und -besuchern. Während einer Woche wird jeweils ein Musical gemeinsam einstudiert und in der Region aufgeführt. Vergangenes Jahr spielte ich zum ersten Mal in der Band mit.
Wie sind Sie zum «Adonia»-Chor gekommen?
Ich habe «Adonia» schon als Kind gekannt und bin häufig an Konzerte gegangen. Die Musicals haben mir immer sehr gefallen und die Idee, in einer Band zu spielen, faszinierte mich schon seit längerer Zeit. In der Musikschule Guggenheim habe ich mich über 10 Jahre lang zum E-Gitarristen ausbilden lassen. Die Musik ist meine Leidenschaft. Deshalb finde ich es besonders cool, dass ich nun als Gitarrist in der Band Teil des Musicals bin.
Was bereitet Ihnen am meisten Freude am Auftreten?
Es ist immer ein einzigartiges Erlebnis, mit der Band und dem Chor auf der Bühne zu stehen. Wenn Gesang und Instrumente gut zusammenspielen und die Musik so richtig fetzt, ist das ein fantastisches Gefühl. Zu den schönen Momenten zählen zweifellos auch die fröhlichen Gesichter im Publikum, wenn die Zuschauenden mitgehen, mitsingen, applaudieren und einfach Spass am Spektakel haben.
Wie fühlen Sie sich vor dem Auftritt und wie gehen Sie mit Lampenfieber um?
Ich bin immer etwas aufgeregt, denn ich möchte mein Bestes geben und möglichst gut spielen. Das Nervössein empfinde ich dabei nicht als etwas Schlechtes, denn es hilft mir, fokussiert bei der Sache zu sein. Kurz vor dem Auftritt sammeln wir uns in der Gruppe, beten zusammen und dann geht es auch schon los. Wenn das erste Lied anfängt, bin ich automatisch im Konzentrationsmodus, und ab dem zweiten Lied ist die Nervosität verflogen.
Wie lange dauert das Einstudieren und Vorbereiten der Auftritte?
Wir erhalten die Lieder für das Musical etwa zwei Monate vor den Auftritten. Die Lieder höre ich mir dann immer wieder an, studiere die Notenblätter und lerne die Gitarrenparts. Für die Sängerinnen und Sänger ist es hier wohl etwas einfacher als für die Band. Denn Text und Melodie sitzen irgendwann wie von allein. Wir in der Band haben uns vorgängig getroffen, um die verschiedenen Komponenten zusammenzusetzen, uns aufeinander abzustimmen und die Melodien zusammenzufügen. Das richtige Üben und Vorbereiten mit allen Beteiligten fand erst diese Woche im Lager statt.
Was sind die grössten Herausforderungen beim Einstudieren des Musicals?
Es ist anspruchsvoll, sich die Lieder selbst beizubringen, man muss wissen, was man macht. Hilfreich ist dabei vor allem, dass ich mit einer CD sowie Studioaufnahmen der Gitarrenparts üben kann. So kann ich gut heraushören, wie das Lied am besten zu spielen ist. Als ich das erste Mal im «Adonia Teens-Chor» dabei war, fühlte ich mich etwas ins kalte Wasser geworfen. Das spornte mich aber auch an, förderte gleichzeitig meine Kompetenz und war rückblickend sehr hilfreich.
Sie führen das Musical «Esra» auf. Wie würden Sie das Musical beschreiben?
Das Musical charakterisiert sich durch gute Musik, eingängige Melodie und eine ermutigende Botschaft. Die Geschichte «Esra» war mir vorher nicht besonders geläufig, sie ist nicht die bekannteste Geschichte in der Bibel. Das ist aber genau ein Ziel von «Adonia»: biblische Geschichten und deren tiefere Bedeutung für uns persönlich einem breiten Publikum bekannt zu machen. Es geht um Mut, Gottvertrauen und den Umgang mitRückschlägen im Leben. Ich glaube, wir kennen alle das Bedürfnis nach einem Neuanfang, wenn es im Leben gerade etwas schwierig ist. Und genau das ist «Esra»: Ein Neuanfang und das Wissen, dass es bei Gott immer eine zweite Chance gibt.
Was ist das Spezielle an «Esra»? Gibt es einen Part, auf den Sie sich besonders freuen?
Die Parts, die ich mit der Gitarre gut spielen kann, sind meine Highlights. Das Schöne im «Adonia Teen-Chor» ist, dass für jeden etwas dabei ist, ob singen, tanzen, schauspielern oder eben ein Instrument spielen.
Welche Art von Musik beinhaltet «Esra»?
Das Musical ist teilweise sehr funky und rockig, es hat aber auch schöne Pop-Balladen dabei. Die Lieder verbreiten gute Stimmung und geben dem Publikum die Chance, mitzugehen. Ich spiele ein kleines Solo, auf das ich mich sehr freue. Am Ende des Musicals begleitet die Band das Publikum beim Rausgehen. Dann spielt nur die Band und es gibt nochmals kleine Solos, bei denen wir zeigen können, was wir draufhaben.
Zur Person
mm. Samuele Furer ist 18 Jahre alt und wohnt in Böckten. Mit dem «Adonia Teen-Chor» tritt der WMS-Schüler diese Woche insgesamt vier Mal im Rahmen des Musicals «Esra» auf die Bühne. Als geübter Gitarrist spielt er zusammen mit sechs weiteren Mitgliedern in der Band, die den grossen «Adonia»-Chor begleitet. Während der Osterferienwoche führt der Chor an vier verschiedenen Orten im Baselbiet das Musical «Esra» auf. Das Konzert in Böckten ist die letzte Aufführung des Jugendchors. Der insgesamt über 60-köpfige Chor performt am Samstag um 20 Uhr im «gate44» in Böckten. Der Eintritt ist frei.