Der «Cherusgälti» war wieder ein grosser Publikumsmagnet
Mit nicht weniger als sieben Bühnen und insgesamt 36 Guggenmusiken erreichte der «Cherusgälti» 2023 nach einer dreijährigen Zwangspause neue fasnächtliche Dimensionen. Der Anlass bildete gleichsam den Abschluss der Fasnacht ...
Der «Cherusgälti» war wieder ein grosser Publikumsmagnet
Mit nicht weniger als sieben Bühnen und insgesamt 36 Guggenmusiken erreichte der «Cherusgälti» 2023 nach einer dreijährigen Zwangspause neue fasnächtliche Dimensionen. Der Anlass bildete gleichsam den Abschluss der Fasnacht im Oberbaselbiet.
Sander van Riemsdijk
Bei den Guggen gehören schrille Klänge nun einmal zum guten Ton. Zum sehr guten Ton gehört es unterdessen auch, dass der «Cherusgälti» den Vereinen nochmals eine Plattform bietet, um als Abschluss der fünften Jahreszeit ihre musikalischen Traditionen mit der Guggenmusik auszuleben. Und diese liessen sich nicht zweimal bitten: Sie machten am Samstagabend den Fasnachtsabschluss im Oberbaselbiet zum Mega-Event.
Zusammen mit den Oberbaselbietern präsentierten hochkarätige Formationen aus gleich zwölf Kantonen – sogar aus Genf war eine Gugge angereist – und drei Guggenmusiken aus Süddeutschland auf nicht weniger als sieben Bühnen im Dorfzentrum den Tausenden Zuschauenden die ganze Bandbreite des Guggenmusik-Sounds. Dank einer gewissen Rotation werden immer wieder andere Guggen eingeladen, sodass als willkommener Nebeneffekt die musikalische Diversität gewährleistet ist. Als Moderator auf dem Dorfplatz mit zwei Bühnen fungierte Kevin Vogel von Radio Basilisk.
Mit der Guggenparade – eine Stunde vor Beginn der Konzerte als Warm-up – wurde der «Cherusgälti» als eine Art Dorffest mitten im Winter lanciert. Auf den Bühnen schränzten die Guggenmusiken, was das Zeug hielt, und sorgten auf dem grossen Festgelände bei idealer Witterung für eine ausgelassene Stimmung unter den vielen zuschauenden Guggenmusik-Fans. Zeitweise herrschte ein solch grosses Gedränge, dass man kaum mehr vorwärts kam.
Ein grosses Happening
Hiess es noch vor fünf Jahren am «Cherusgälti» 2018 – dazumal mit 32 Guggen und sechs Bühnen – , dass keine Pläne existierten, den Anlass zu vergrössern, so sieht es heute anders aus: Der «Cherusgälti» 2023 präsentierte sich in einer nochmals grösseren Dimension. Da stellt sich abermals die Frage, ob die Veranstaltung als gewaltiger Publikumsmagnet nicht an eine infrastrukturelle und logistische Grenze stösst und der Anlass irgendwann zum Opfer des eigenen Erfolgs werden könnte. Aufgrund der Ereignisse beim «Cherusgälti» 2019, als es wegen Abfall, Wildpinklerei in Gärten und Schlimmerem Reklamationen aus der Dorfbevölkerung gegeben hatte, waren sowohl das Sicherheits- als auch das Umweltkonzept – inklusive Pfandsystem für Getränke – überarbeitet worden. Am Samstag schien der Anlass in geordneten Bahnen abzulaufen und es konnte bis in die frühen Sonntagmorgenstunden hinein ausgelassen gefeiert und getanzt werden.
Dazu boten mehr als 20 Beizli, Bars, Stände und mobile Trinkstationen ein reichhaltiges kulinarisches Angebot von Vegetarischem über Grill bis zu internationalen Spezialitäten. Damit verschmolz der Anlass zu einem gigantischen kulinarisch-musikalischen Happening.