Sternchen für die Begegnungszone
11.10.2022 Bezirk Sissach, Verkehr, Gemeinden, SissachStart der Befragung für Zufriedenheit mit dem Einbahnverkehr
Noch bis zum 4. November läuft der Einbahnverkehr-Versuch im unteren Teil der Sissacher Begegnungszone. Ab morgen Mittwoch können Passantinnen und Passanten ihre Beurteilung dazu abgeben. Die Umfrage dauert bis zum Ende des ...
Start der Befragung für Zufriedenheit mit dem Einbahnverkehr
Noch bis zum 4. November läuft der Einbahnverkehr-Versuch im unteren Teil der Sissacher Begegnungszone. Ab morgen Mittwoch können Passantinnen und Passanten ihre Beurteilung dazu abgeben. Die Umfrage dauert bis zum Ende des Versuchs.
Christian Horisberger
Seit dem 5. September ist es ruhiger geworden im westlichen Teil der Begegnungszone. Durch den Einbahnverkehrsversuch hat sich das Verkehrsvolumen merklich reduziert. Alle Besucherinnen und Besucher des Sissacher Ortszentrums, ob im Auto, auf dem Zweirad oder zu Fuss, steht mehr Raum zur Verfügung.
Als Bestandteil des Versuchs hat der Gemeinderat mit dem Gewerbeverein Sissach und Umgebung (Gesi) vereinbart, dass dieser eine Kundenbefragung zur Zufriedenheit mit dem neuen Verkehrsregime durchführt. Diese wird morgen Mittwoch an sechs Standorten in der Begegnungszone lanciert und dauert bis zum Ende des Versuchs am 4. November.
Die Befragung funktioniert wie folgt: Alle Kundinnen und Kunden in den Geschäften werden gefragt, ob sie mit dem Auto, Velo, zu Fuss oder mit dem öV unterwegs sind. Autofahrerinnen und -fahrer erhalten ein goldenes Sternchen, alle anderen ein rosarotes. Für die Abstimmung über die Zufriedenheit mit der Begegnungszone steht ein Behälter mit drei Einwürfen bereit: positiv (grüner Smiley), neutral (gelb), negativ (rot). Abgestimmt werden kann in folgenden Geschäften: CT-Plan, Muff Haushalt, Müller Optik, Bäckerei Gunzenhauser und Bergladen Dietisberg. Ausserdem wird in der Gemeindeverwaltung ein Abstimmungsbehälter aufgestellt. Dies dürfte zur Beruhigung jener Kreise beitragen, welche die Objektivität der Umfrage kritisiert hatten, falls sie ausschliesslich in den Geschäften durchgeführt wird.
Mehrfach-Teilnahme möglich
Die Umfrage, die der Gewerbeverein mit dem zuständigen Gemeinderat Stephan Marti abgesprochen hat, sei bewusst einfach gehalten, erklärt Christine Tschan, Präsidentin des Gewerbevereins. Man habe sich für ein System entschieden, das einerseits kostengünstig ist. Andererseits sollte es selbsterklärend sein, da dem Personal in den Läden häufig die Zeit fehle, um ein komplizierteres Prozedere zu erklären. Und: Je einfacher das System sei, desto tiefer sei auch die Hürde, um an der Befragung teilzunehmen.
Der Verzicht auf eine persönliche Registrierung der Teilnehmenden ermöglicht ein mehrfaches Abstimmen. Könnte das Ergebnis damit nicht verfälscht werden? Christine Tschan sieht das nicht so. Vielmehr könne auf diese Weise eine einzelne Person je nach Tag unterschiedliche Eindrücke schildern. Aus der Sicht der Gewerbe-Präsidentin ist das ein Gewinn.
Weitere Bestandteile des Einbahnverkehr-Versuchs sind Verkehrszählungen sowie Umsatzanalysen der Gewerbetreibenden im Test-Perimeter. Die Umsätze während der Testphase würden mit den durchschnittlichen Erträgen der beiden Vergleichsmonate in den Jahren 2019 (vor Corona) und 2021 verglichen, erklärt Tschan. Ferner würden aufgrund der Anzahl Kassenbelege die Kundenfrequenzen verglichen. «Dann haben wir alle Fakten, um die richtigen Schlüsse ziehen zu können.»
In welchen Behälter wird Christine Tschan, die meistens mit dem Velo im Dorf unterwegs ist, ihr rosarotes Sternchen werfen? «Ins grüne», sagt sie wie aus der Pistole geschossen. «Es ist in der Begegnungszone jetzt ruhiger und angenehmer, man hat mehr Raum zur Verfügung.» Auch Transporter hätten mehr Platz, wodurch es bei Anlieferungen zu weniger Verkehrsbehinderungen komme. Es gebe noch Verbesserungspotenzial, so die Gewerbe-Präsidentin, aber der eingeschlagene Weg ist für sie der richtige.