Schiebedächli
Da die Grossbaustelle der Waldenburgerbahn den Durchgang auf der Hauptstrasse unmöglich machte, musste das Fasnachtskomitee Oberdorf (Fako) dieses Jahr von der traditionellen Umzugsroute abweichen. Aus diesem Grund und nach dem Bundesratsentscheid, der wenig ...
Schiebedächli
Da die Grossbaustelle der Waldenburgerbahn den Durchgang auf der Hauptstrasse unmöglich machte, musste das Fasnachtskomitee Oberdorf (Fako) dieses Jahr von der traditionellen Umzugsroute abweichen. Aus diesem Grund und nach dem Bundesratsentscheid, der wenig Zeit für eine geordnete Planung zuliess, entschied sich das Fako für eine alternative Route, die zudem nur einmal gelaufen wurde. Dies tat der Fasnachtsfreude jedoch keinen Abbruch.
Und so startete der närrische Treck am Sonntagnachmittag nach dem «Urknall», angeführt von der Oberdörfer Fasnachtsclique Dachluckespinner, als Auftakt für die diesjährige Fasnacht wie gewohnt bei der «Au-Chrüzig», mit der Mehrzweckhalle als Ziel. Bis auf zwei Formationen, die sonst immer dabei waren, machten alle Cliquen und Guggen mit, wie Präsidentin Tamara Binggeli mitteilte.
An den Strassenrändern in den Quartieren standen die Schaulustigen, die mit ihren Fotokameras versuchten, die einzigartigen, bunten Bilder einzufangen, um diese für die Ewigkeit festzuhalten. Es waren zwar nicht grosse Scharen, die am Sonntagnachmittag an den Umzug pilgerten, aber an den strahlenden Gesichtern war abzulesen, dass man sich nach einer zweijährigen Entbehrungszeit wieder über einen richtigen Fasnachtsumzug freuen konnte.
Die Bläser, Pfeifer und Trommler gaben ihr Bestes, um die Bewohnerinnen und Bewohner aus ihren Stuben zu locken. Ein wahrlich buntes Eldorado von fantasievollen Kostümen wie Piraten, Zauberern, Werwölfen, Königinnen, Marienkäfern und Cowboys mit kreativen Larven. Insbesondere für die Kinder war das närrische Treiben ein einzigartiges Schauspiel und ein tolles Vergnügen, an das sie sich noch lange erinnern werden.
Die Niederdörfer Clique Dorfgass Schlurbi setzte mit ihrem alten Waldenburgersujet-Wagen auf Bahnnostalgie:
Mir chönne no einisch fahre, mit dem alte WB-Chaare.
Mir mache ein uf Nostalgie und hoffe, si nägscht Joor, mit eme neue Wage drbi
Den Schluss des bunten Umzugs mit teilweise kleineren Wagen als sonst bildete der Parkplatz bei der Mehrzweckhalle, wo zusammen mit einer Wagenburg und spontanen Platzkonzerten, umrahmt von kulinarischen Angeboten, ein festliches Treiben in ausgelassener Stimmung herrschte.
Das traditionelle Fasnachtsfeuer, das jedes Jahr vom Verschönerungsverein Oberdorf ausgerichtet wird, musste aufgrund der Planungsunsicherheit und der zu kurzen Vorbereitungszeit abgesagt werden, wie Tamara Binggeli berichtete. Dafür startete um 19 Uhr der Fackelumzug. Und wer immer noch nicht genug hatte, konnte sich spontan einer Gugge anschliessen und sich bis zu später Stunde für das «Gässeln» durch die Oberdörfer Nacht entscheiden.