Köchin mit Leib und Seele
21.10.2021 Bezirk Waldenburg, Bretzwil, Gastronomie, BildungJungköchin Katja Amport will in Basel «Lehrling des Jahres» werden
Die angehende Köchin Katja Amport steht im Finale des vom Basel-städtischen Gewerbeverband durchgeführten Wettbewerbs «Lehrling des Jahres», wo sie eine Spitzenklassierung anstrebt. Ihre Lehre absolviert sie im ...
Jungköchin Katja Amport will in Basel «Lehrling des Jahres» werden
Die angehende Köchin Katja Amport steht im Finale des vom Basel-städtischen Gewerbeverband durchgeführten Wettbewerbs «Lehrling des Jahres», wo sie eine Spitzenklassierung anstrebt. Ihre Lehre absolviert sie im Restaurant Leue in Waldenburg.
Willi Wenger
Katja Amport, Lehrling im dritten Ausbildungsjahr im Restaurant Leue in Waldenburg, ist die einzige Oberbaselbieterin, die es in die Finalausscheidung des Wettbewerbs «Lehrling des Jahres» geschafft hat – als eine von zehn jungen Frauen und Männern. Ihr Bewerbungsvideo beeindruckte offenbar die aus Berufsbildungsfachleuten zusammengesetzte Jury, die der organisierende Gewerbeverband Basel-Stadt zu diesem Zweck eingesetzt hat. 44 Lernende aus Basel-Stadt und Basel-Landschaft hatten sich für den Wettbewerb beworben, 21 von ihnen nutzten dabei erstmals das Video als Format, um sich der Jury zu empfehlen.
Nachdem Amport mit ihrer erfolgreichen Bewerbung die erste Hürde genommen hatte, folgte gestern der «Contest-Tag», an dem die Finalisten acht knifflige Posten durchlaufen und von Experten betreut und beurteilt wurden. Anschliessend folgt ein Online-Voting. Die Preisverleihung findet am Dienstag, 23. November, in Basel statt. Die drei Bestplatzierten erhalten Geldpreise von 2021, 1000 und 500 Franken.
«Ich freue mich, dass ich das Finale erreicht habe», sagt die 19-Jährige, die sich mit der Ausbildung zur Köchin einen Wunsch erfüllt. «Infrage gekommen wäre allenfalls auch ein anderer Lebensmittelberuf. Aber heute bin ich froh, dass ich im ‹Leue› die Ausbildung machen darf.»
Die Bretzwilerin, die vier Geschwister hat und auf dem Hof Tschäggligen wohnt, befindet sich im dritten Lehrjahr.
Die Berufsausbildung bereite ihr nach wie vor Freude, sagt sie, auch wenn pandemiebedingt im vergangenen Jahr wie auch heuer einige Klippen zu umschiffen gewesen seien. Ihr Lehrmeister Marcel Blättler habe während dieser Phasen viel für sie getan. «Ich durfte Menüs aus früheren Lehrabschlussprüfungen kochen und er hat es mir ermöglicht, Weiterbildungskurse zu besuchen.» So sei es möglich gewesen, die Routine aufrechtzuerhalten. «In ‹fremden› Gebieten wie Süssspeisen oder bei einem mehrwöchigen Altersheim-Einsatz konnte ich mir weitere wertvolle Kenntnisse aneignen.»
Vielfältige Aufgaben
Die fünfköpfige Küchenmannschaft des «Leue» verarbeitet regionale Produkte wie Fleisch, aber auch Spargeln, Kartoffeln, Kirschen oder Zwetschgen. Damit profitiert Amport von der Vielseitigkeit des Speisenangebots und der auszuführenden Arbeiten. «Ich habe beispielsweise die Möglichkeit, Wild selber auszubeinen.» Das sei für den Fachunterricht an der Berufsfachschule ein Vorteil.
Die sehr gute Schülerin wird im Betrieb unter anderem auch in der asiatischen Küche unterwiesen und erhält vertiefte Einblicke in die klassische französische Küche. Mehrgangmenüs würden für sie auch keine Probleme darstellen, sagt die Bretzwilerin.
In ihrer Freizeit spielt Katja Amport Gitarre und singt. Weitere Hobbys müssen wegen der Arbeitszeiten zurückstehen: Ausser an ihren freien Tagen, Dienstag und Mittwoch, arbeitet sie in der Regel bis 22 Uhr und auch an allen Wochenenden. Sie sei in diesem Sinne stressresistent.
Nach ihrer Ausbildung, die sie im Frühsommer 2022 abschliessen wird, hat die junge Frau voraussichtlich vor, eine Zusatzausbildung zu absolvieren. «Was genau, weiss ich noch nicht. Allenfalls das Vollzeitjahr zur Erlangung der Berufsmaturität oder eine Weiterbildung zur Ernährungsberaterin.» Zuerst aber will sie in gut acht Monaten die Lehrabschlussprüfung bestehen. «Mindestens eine 5 wäre für mich eine gute Note», sagt sie und stapelt damit wohl tief. Im weiteren Gespräch lässt sie durchblicken, dass sie wohl eher eine «Rang»-Note erzielen möchte – das hiesse mindestens einen Notendurchschnitt von 5,3.
Der Gewerbeverband Basel-Stadt weist darauf hin, dass der Wettbewerb «Lehrling des Jahres» eine spannende Erfahrung für die Teilnehmenden darstelle. Ebenso sei es für die Firmen der Lernenden eine gute Plattform, um sich als attraktiver Ausbildungsbetrieb zu präsentieren. «Projekte wie dieser Wettbewerb helfen mit, die Wertschätzung in der Bevölkerung für die Berufslehre zu stärken», ist Projektleiterin Bianca Jacob überzeugt.