Auszeichnung für grosses Engagement
28.09.2021 Baselbiet, Bezirk Sissach, Sissach, NaturNaturschutzpreis für Daniel Schmutz – und für den lokalen Naturschutz
Daniel Schmutz erhält den diesjährigen Naturschutzpreis. Damit würdigt Pro Natura Baselland den beharrlichen Einsatz des Sissachers für Umwelt- und Naturschutz.
Barbara ...
Naturschutzpreis für Daniel Schmutz – und für den lokalen Naturschutz
Daniel Schmutz erhält den diesjährigen Naturschutzpreis. Damit würdigt Pro Natura Baselland den beharrlichen Einsatz des Sissachers für Umwelt- und Naturschutz.
Barbara Saladin
Anderthalb Jahre musste er warten. Doch gestern konnte Daniel Schmutz seinen Naturschutzpreis in der Oberen Fabrik Sissach doch noch entgegennehmen, mit öffentlicher Preisverleihung, Urkunde und Apéro. Der Baum, der ebenfalls Bestandteil des Preises ist – in Schmutz’ Fall eine Sommerlinde –, wird im Spätherbst gepflanzt.
Der Naturschutzpreis wird von Pro Natura Baselland seit dem Jahr 1984 verliehen. Co-Präsident Thomas Zumbrunn wies in seiner Begrüssung auf die «politische Prominenz in aussergewöhnlicher Dichte» hin, die sich nach der coronabedingten Zwangspause bei der Feier einfand, vom Gemeindepräsidenten über den Regierungsrat bis zur Ständerätin.
Ausgezeichnet mit dem Naturschutzpreis werden Persönlichkeiten oder Institutionen «für ihr beispielgebendes Engagement im Bereich Natur- und Umweltschutz im Kanton Baselland», deren Wirken explizit zur Nachahmung empfohlen sei, so Zumbrunn. «Kommunale Naturschutzvereine bilden das Rückgrat für effektiven praktischen Naturschutz auf Gemeindeebene», sagte der Co-Präsident, und mit dem diesjährigen Preisträger wurde indirekt auch ein solcher Naturschutzverein ausgezeichnet. Denn Daniel Schmutz ist nicht zuletzt seit über 22 Jahren Präsident respektive seit kurzer Zeit Co-Präsident der Arbeitsgemeinschaft für Natur- und Heimatschutz Sissach (AGNHS).
Engagement für die Natur
In ihrer Laudatio würdigte Pro-Natura-Präsidentin Meret Franke das Engagement von Daniel Schmutz, der sich seit Jahrzehnten für die Natur einsetzt. Aufgewachsen auf dem Hof Rotacker oberhalb von Läufelfingen, verbrachte er eine idyllische Kindheit, auf die ein paar wilde Jahre folgten mit der Teilnahme an Demos gegen die geplanten AKWs in Kaiseraugst und Gösgen, Jugendunruhen in verschiedenen Schweizer Städten und der «Kündigung» der militärischen Karriere noch vor dem ersten WK.
Nach seinem Erstberuf Bäcker-Konditor absolvierte Schmutz Mitte der 1980er-Jahre eine Lehre als Chemielaborant und kam 1990 zum Amt für Umweltschutz und Energie (AUE) des Kantons Basel-Landschaft, dem er seither treu blieb. Er bildete sich zum Natur- und Umweltfachmann und später zum Umweltingenieur weiter. Beim AUE liegt sein Arbeitsschwerpunkt beim Schutz des Bodens.
Neben seiner beruflichen Tätigkeit engagierte sich der Sissacher stets auch ehrenamtlich für die Natur, wie Meret Franke ausführte. In der AGNHS sei er nicht nur als Präsident aktiv, sondern packe auch handfest mit an, egal ob mit der Schaufel bei Pflegeeinsätzen oder mit dem Eimer zum sicheren Transport von Amphibien über gefährliche Strassen.
Seit 2015 ist Schmutz auch Mitglied der Lenkungsgruppe des Projekts Ameisenzeit vom Basellandschaftlichen Natur- und Vogelschutzverband (BNV) und von Wald beider Basel, zudem gehörte er zu den Gründungsmitgliedern des Vereins Baselbieter Feldscheunen. Von seiner Faszination für Archive, alte Geschichten und historisches Bildmaterial profitiert nicht zuletzt die Webseite der AGNHS (www.agnhs.ch), die viele Informationen in Sachen Natur-, Denkmal- und Heimatschutz enthält.
Meret Franke lobte nicht nur Schmutz’ bescheidene Art und sein Talent, ein Team um sich zu scharen, sondern eben auch diese Teams selber. «Mit Dani arbeiten alle gern zusammen, was auch daran liegen dürfte, dass er keine Allüren hat, zurückhaltend ist, aber gleichzeitig eine grosse Ausdauer hat», sagte sie.
«Was soll das?»
Seine Bescheidenheit stellte der Preisträger in seiner Dankesrede gleich selber unter Beweis, indem er erzählte, dass seine erste Reaktion gewesen sei: «Was soll das?» – es gebe doch so viele andere, die auch etwas täten. «Ich habe mich aber letztendlich dreingeschickt», fügte er mit einem Schmunzeln hinzu. In seiner launigen Ansprache zitierte er auch aus dem Gründungsprotokoll der AGNHS aus dem Jahr 1948, als Paul Rieder einen noch heute sehr aktuellen Text verfasste, in dem es unter anderem hiess, man müsse sowohl den Pflanzen als auch den Tieren den natürlichen Lebensraum erhalten.
Diesem Credo lebt Schmutz nach, auch wenn er relativierte: «Ich finde, der grosse Erfolg ist ausgeblieben.» Dennoch kann sich sein Engagement durchaus sehen lassen, was auch die drei weiteren Votanten in ihren Grussworten unterstrichen: Regierungsrat Isaac Reber, Gemeindepräsident Peter Buser sowie Niklaus Lang, Vorstandsmitglied der AGNHS.
Für die musikalische Umrahmung der gelungenen Feier sorgten Jürg Nietlispach und Simon Dettwiler von «Pflanzplätz» und für den Apéro riche die Famiglia Fluhberg.