Neues Bildungszentrum für Gärtner auf Mischwasserbecken
Das neue Mischwasserbecken Weiermatt bewahrt die Ergolz vor Schmutz. Auch das Bildungszentrum der Gärtnermeister beider Basel öffnete seine Türen an der Hammerstrasse am vergangenen Samstag für das interessierte ...
Neues Bildungszentrum für Gärtner auf Mischwasserbecken
Das neue Mischwasserbecken Weiermatt bewahrt die Ergolz vor Schmutz. Auch das Bildungszentrum der Gärtnermeister beider Basel öffnete seine Türen an der Hammerstrasse am vergangenen Samstag für das interessierte Publikum.
Christian Roth
Zwischen Liestal und Lausen profitiert die Ergolz von einem neuen Mischwasserbecken. Dieses speichert bei Starkregen vorübergehend die «Schmutzfrachten» und entlastet dadurch die Ergolz. Diese Massnahme sorgt dafür, dass Gewässer bei heftigem Regen besser vor Fäkalien oder WC-Papier geschützt sind.
Während längerer Trockenzeiten lagern sich an der Kanalsohle solche Schmutzstoffe ab. Bei Regen nimmt die Abwassermenge in den Kanälen zu und die Ablagerungen werden mitgerissen. Das Auffangen des ersten Spülstosses im Mischwasserbecken führt zu einer wesentlichen Entlastung der Ergolz. Nach dem Regen werden diese zwischengespeicherten Schmutzstoffe in die Kanalisation zurückgepumpt und dosiert auf die Abwasserreinigungsanlagen geleitet, wo sie korrekt behandelt werden können.
Das neu gebaute Rückhaltevolumen beträgt 3500 Kubikmeter. Das Ziel ist, dass bei Starkregen das Becken nach 24 Stunden wieder geleert werden kann. Während rund 300 bis 330 Tagen ist das Auffangbecken gemäss den Annahmen der Experten «trocken».
In Zeiten von knapper werdendem Bauland war es der Bau- und Umweltschutzdirektion ein Anliegen, die Parzelle optimal zu nutzen. Im gleichen Zeitraum war auch der Verband der Gärtnermeister beider Basel auf der Suche nach einem Areal für ein zentrales Ausbildungszentrum.
Das Projekt für das neue Mischwasserbecken und das geplante Ausbildungszentrum der angehenden Gärtner boten eine Chance für interessante Synergien. Ein gemeinsames Projekt wurde in Angriff genommen. Im Wesentlichen dient das gebaute Becken als Fundament für das darüber gebaute neue Gebäude der Gärtner.
Mit der Unterstützung des Hochbauamts konnten die Bedürfnisse beider Parteien bereits in einer frühen Projektphase einfliessen. Thomas Schulte, Präsident des Gärtnermeisterverbands, freut sich über diese Win-win-Situation und vor allem über das Entgegenkommen des Kantons. So konnte sein Verband das Land erwerben.
Rund 50 Lernende pro Jahr haben hier ein Ausbildungszentrum. Nicht nur das Wissen über die Pflanzen ist gefragt, sondern auch der Umgang mit Werkzeugen, Gabelstaplern und Baumaschinen. In dieser grossen Halle und den Schulungsräumen, die den «Deckel» des Mischwasserbeckens bilden, haben die Lernenden zu jeder Jahreszeit die Möglichkeit, ihre Gartenkünste auszuleben und zu präsentieren.