Gefragte Corona-Selbsttests
18.05.2021 Augenschein, Gesundheit, Sissach, BaselbietSander van Riemsdijk
Zur Bekämpfung des Coronavirus setzen Bund und Kantone unter anderem auf eine breit verfügbare und schnelle Testung. Seit dem 7. April ist es möglich, in Apotheken Corona-Selbsttests für zu Hause zu erwerben. Diese wurden dann insbesondere ...
Sander van Riemsdijk
Zur Bekämpfung des Coronavirus setzen Bund und Kantone unter anderem auf eine breit verfügbare und schnelle Testung. Seit dem 7. April ist es möglich, in Apotheken Corona-Selbsttests für zu Hause zu erwerben. Diese wurden dann insbesondere in den ersten Tagen mit einer sehr grossen Nachfrage konfrontiert.
Jede Person erhält nun in einer Apotheke nach Wahl gegen Vorweisen des Krankenversicherungsausweises pro Monat ein Set mit fünf Tests, dazu eine detaillierte Beschreibung, wie der Test anzuwenden ist. Der Bund übernimmt sämtliche Kosten. Viele Menschen versprechen sich vom Test unter anderem mehr Sicherheit im Hinblick auf Treffen mit Freunden oder Verwandten. Die von der «Volksstimme» befragten Apotheken waren zwar auf einen Ansturm entsprechend vorbereitet, dennoch musste überall logistisch nachgeholfen werden, damit dieser bewältigt werden konnte.
Separater Eingang
So auch in der «TopPharm»-Apotheke in Gelterkinden. Dazu Apothekerin und Geschäftsführerin Susanna Atria: «Wir hatten ausreichend Selbsttests bestellt und haben kurzfristig für die ersten Tage zusätzlich zwei Mitarbeiterinnen aufgeboten, um die zu erwartende grosse Nachfrage meistern zu können.» Susanna Villalonga von der «TopPharm»-Apotheke in Sissach hatte sich ebenfalls gerüstet: «Ja, wir waren auf einen grossen Ansturm, der dann auch nicht ausblieb, vorbereitet.» Um die Bedienung der anderen Kundschaft nicht zu stark zu beeinträchtigen, habe sie einen separaten Eingang für die Test-Abholer eingerichtet. Um die Zusatzarbeiten, wie das aufwendige Abpacken der Selbsttest-Sets, bewältigen zu können, wurden vorübergehend Studentinnen aufgeboten.
Die beiden «TopPharm»-Apotheken in Bubendorf und Oberdorf hatten ebenfalls einen separaten Eingang für die Kundschaft eingerichtet, mit einer eigenen Kasse, wie Inhaber Urs Gmünder berichtet. Gmünder war zudem um eine gerechte Verteilung besorgt: «Damit der Vorrat an Selbsttests am Anfang der Gratis-Abgabe allen Haushalten zugutekam, hatten wir entschieden, dass jeweils nur eine Person aus einem Haushalt ein Test-Kit beziehen konnte.»
Zeitraubende Aufklärungsarbeit
Alle befragten Apothekerinnen erklärten, dass ihre Kundschaft über den Zweck und über die Anwendung des Selbsttestes teilweise kaum oder gar nicht Bescheid wusste. Es habe immer wieder viel zeitraubende Aufklärungsarbeit vonseiten des Personals gebraucht. Dazu Gmünder: «Wir haben der Kundschaft ein Informationsblatt mitgegeben und mitgeteilt, dass sie bei Unsicherheiten jederzeit anrufen dürften.»
Susanna Atria in Gelterkinden ist trotz grossen Ansturms über den Verlauf der Abgabe der Selbsttests in ihrer Apotheke zufrieden: «Es ist sehr gut gelaufen.» Dies gilt auch für Susanna Villalonga in Sissach: Sie sei stolz darauf, die Herausforderung gemeistert zu haben. Punktuell gab es Engpässe, da die Nachlieferung von der Herstellerfirma Roche nicht immer gewährleistet gewesen sei. Mit dem Unternehmen Becton-Dickinson kommt ein zweiter Anbieter mit einem Selbsttest auf den Markt, sodass eine allfällige Knappheit künftig nicht mehr auftreten sollte.