Mit neuem Kleid und Konzept zum Erfolg
05.11.2019 Bezirk Sissach, Gastronomie, Wirtschaft, SissachTag der offenen Tür in der neuen Brauerei Farnsburg
Fast alles neu macht der Herbst bei der Brauerei Farnsburg. Die neuen Eigentümer haben der Öffentlichkeit am Samstag ihr neues Kleid und die neue Führungsriege präsentiert. Umsatzmässig ist das Unternehmen trotz – oder wegen – ...
Tag der offenen Tür in der neuen Brauerei Farnsburg
Fast alles neu macht der Herbst bei der Brauerei Farnsburg. Die neuen Eigentümer haben der Öffentlichkeit am Samstag ihr neues Kleid und die neue Führungsriege präsentiert. Umsatzmässig ist das Unternehmen trotz – oder wegen – seiner Preiserhöhung auf Kurs.
Christian Horisberger
So richtig durstiges Wetter war am Samstag nicht. Daher hatte der Mann am Zapfhahn trotz Gratis-Bierausschanks bei der Brauerei Farnsburg einen verhältnismässig ruhigen Tag. Der Ansturm beim Tag der offenen Tür hielt sich in Grenzen. Doch so hatten die Bierfreunde umso mehr Gelegenheit, die neue Führungscrew kennenzulernen, die vier Biersorten zu degustieren und sich vom Braumeister Uli Graulich durch die Brauerei führen zu lassen.
Dessen Reich hat mit dem Eigentümerwechsel (die «Volksstimme» berichtete) kaum Änderungen erfahren. Anders der auf Alphüttencharme getrimmte Eingangsbereich mit einigen lauschigen Sitzecken, damit sich Bierliebhaber, wenn sie an der Rampe ihre Wochen- oder Monatsration «Farnsburger» abholen, in entspannter Atmosphäre ein erstes Bierchen gönnen können. Hier darf Geselligkeit zelebriert werden.
Neu ist auch der Markenauftritt mit dem neuen, der Farnsburg nachempfundenen Logo. Die Leuchtreklame auf dem Betriebsgebäude an der Güterstrasse und Stapel von Harassen mit dem gelb-orangen «F» sind die letzten Zeugen des missglückten Starts der Brauerei, der zum Beinahe-Konkurs und Eigentümerwechsel geführt hatte. Geschäftsführer Grischa Heinz und Verwaltungsratspräsident Markus Haubensak waren bester Stimmung und sichtlich stolz auf das seit der Übernahme Geleistete.
Umsatz deutlich gesteigert
Dies auch, weil die Zahlen zu stimmen scheinen, wie Heinz verriet: «Im ersten Monat nach der Preiserhöhung haben wir den Umsatz gegenüber dem Oktober 2018 um 30 Prozent steigern können.» Der Absatz jedoch sei zurückgegangen. «Erwartungsgemäss», so Heinz.
Sein oberstes Ziel sei nach wie vor eine schwarze Null und damit der Erhalt der Lokalbrauerei. Dafür müssten im Jahr 350 000 33-cl-Flaschen verkauft werden, was einer 90-prozentigen Auslastung der Anlage entsprechen würde. Um dieses Ziel zu erreichen, wird das «Farnsburger» im Premium-Bereich positioniert, es soll nicht als Massenware, sondern als Genussartikel wahrgenommen werden.
Es gelte nun, entsprechende Absatzkanäle zu etablieren, beispielsweise in der gehobenen Gastronomie. Dies umso mehr, nachdem neben dem Liestaler Getränkehändler Max Schweizer auch Coop das «Farnsburger» aus dem Regal genommen hat. Dies unterstreichen die Geschenkpakete, in denen einige Fläschchen mit Hopfen dekoriert sind.
Den Hopfen für die Herstellung des Biers, der Jahresbedarf der Brauerei liegt bei 60 Kilogramm, möchte die Brauerei nach Möglichkeit lokal produzieren lassen, um den regionalen Anspruch zu unterstreichen. Gespräche diesbezüglich seien bereits in Gang, erklärte Heinz. Von der Verwendung von Malz aus der Region, selbst aus der Schweiz, sei man dagegen weit entfernt. In der Schweiz gibt es aktuell lediglich einen Malzproduzenten, der jedoch lediglich eine kleine Menge herstellt. Garantiert aus Sissach stammt nach wie vor der Hauptbestandteil des «Farnsburger», das Wasser.