Drei Schwestern, eine Leidenschaft
21.06.2019 Gesellschaft, Reigoldswil, Kultur, PorträtDie «Geschwister Weber» wollen ans Eidgenössische Jodlerfest 2020
Die drei Schwestern Sandra, Doris und Maya Weber jodeln seit ihrer Kindheit. An grösseren und kleineren Anlässen wie dem «Musikantenstadl» oder an privaten Geburtstagsfeiern können sie ihre Leidenschaft ...
Die «Geschwister Weber» wollen ans Eidgenössische Jodlerfest 2020
Die drei Schwestern Sandra, Doris und Maya Weber jodeln seit ihrer Kindheit. An grösseren und kleineren Anlässen wie dem «Musikantenstadl» oder an privaten Geburtstagsfeiern können sie ihre Leidenschaft ausleben.
Andrina Sommer
Wenn man ans Jodeln denkt, verbindet man dies nicht automatisch mit jungen Frauen. Das, obwohl man hier in der Region ein gutes Recht dazu hätte: Die «Geschwister Weber» aus Reigoldswil sorgten mit ihren Auftritten in den vergangenen Jahren nicht nur in der regionalen Jodlerszene für Aufsehen, sondern in der ganzen Schweiz.
Sandra (23), Doris (22) und Maya (18) kamen früh in ihrer Kindheit in Berührung mit dem Jodeln. Ihr Vater sang im lokalen Jodlerklub und die volkstümliche Musik gehörte für die Reigoldswilerinnen genauso zum Alltag wie die Radiomusik.
Nicht nur die Leidenschaft fürs Jodeln kam bei den drei Frauen zum Vorschein, sondern auch eine für die passenden Instrumente. Sandra und Doris lernten das Spiel auf dem Schwyzerörgeli, Maya auf dem Alphorn.
Das Fundament für ihre Karriere legten die Jodlerabende im Verein ihres Vaters, wobei sie die ersten Erfahrungen als Trio auf der Bühne sammeln konnten. Sie nahmen am schweizerischen Nachwuchswettbewerb teil und durften sich unter den fünf besten Formationen der Schweiz etablieren.
Sieg in Castingshow
Die Chance, Melanie Oesch persönlich kennenzulernen, trieb sie dann an, am Casting für die Fernsehsendung «Alpenrose» im Schweizer Fernsehen teilzunehmen, erklärt Sandra. Schliesslich haben sie nicht nur das Casting erfolgreich überstanden, sondern gingen 2012 als Siegerinnen aus der Show hervor. Die Schwestern aus dem Oberbaselbiet traten an Anlässen wie dem «Christmas Tattoo» und dem «Musikantenstadl» auf und veröffentlichten innerhalb kurzer Zeit zwei Alben.
Heute ist es in den Medien ein wenig ruhiger um das Trio – das Jodeln steht dennoch im Mittelpunkt der gemeinsamen Freizeit der Schwestern. Sie nehmen regelmässig Gesangsunterricht und üben wöchentlich zu dritt. Im Zentrum der Proben befindet sich im Augenblick das Üben ihres Wettliedes für das Nordwestschweizerische Jodlerfest in Mümliswil-Ramiswil vom 5. bis 7. Juli. Dort können sie sich für das Eidgenössische Jodlerfest 2020 qualifizieren, was zu ihren Ambitionen zählt. Lampenfieber haben sie kaum noch. «Bei Wettkämpfen spürt man aber doch ein bisschen Aufregung», sagt Doris, und Maya führt aus: «Man ist sich bewusst, dass die Jury auf jedes Detail achtet.»
Nebenbei treten sie an kleineren Privatanlässen auf oder stehen auf Bühnen, auf die sie jährlich zurückkehren, wie beispielsweise an einer «Chilbi». Diese Art von Auftritten gefällt ihnen besonders gut. «Die Begeisterung und Freude der Leute können wir im kleineren Rahmen besonders gut spüren», erklärt Maya.
«Das Jodeln ist für uns ein Hobby – ein spezielles Hobby», sind sich alle drei einig. Auch das eigene Leben darf nicht zu kurz kommen: Maya ist mit dem Abschluss ihrer Lehre als Medizinische Praxisassistentin beschäftigt, Doris arbeitet als Detailhandelsfachfrau und Sandra als Pharmabetriebsassistentin.
«Wir werden älter und unsere Musik lebt mit uns mit. Wir geniessen die Momente, die wir durch sie als Schwestern verbringen dürfen.»