«Chluuri» ist im Trockenen – vorerst

  13.06.2019 Baselbiet, Sissach, Fasnacht

Heiner Oberer

Die Miene des Sissacher Chef-«Chluuribouers» Roland Schmitter hat sich aufgehellt. Fabio Fedriga, Präsident der Sissacher Fasnachtsgesellschaft (FGS) ist fündig geworden. Noch ist Polen nicht verloren und «das Sissacher ‹Chluuri› bekommt bis auf Weiteres keine nassen Füsse», sagt Fedriga. «Mit der leer stehenden Einstellhalle auf dem Areal der Rewag haben wir das ideale ‹Chluuri›-Lokal gefunden.» Schmitter pflichtet ihm bei: «Wichtig war immer, dass wir das Lokal abschliessen können. Nicht, dass das ‹Chluuri› in halb fertigem Zustand entführt oder, noch schlimmer, frühzeitig abgefackelt wird.»

Für Fedriga galt immer, dass die Suche nach einem neuen «Chluuri»-Lokal Sache der FGS ist und nicht, wie heute leider vielfach praktiziert, an die Gemeinde delegiert wird. Die Verantwortlichen der Rewag hätten von Anfang an sehr positiv auf die Anfrage reagiert, sagt Fedriga. «Was ja nicht selbstverständlich ist.» Zudem hätte sich die Rewag sehr kulant gezeigt. Die Miete werde unter anderem mit Gratisinseraten im Fasnachtsheftli der FGS und in der Fasnachtszeitung «Glöggeliwagä» abgegolten.

Einige wenige Anpassungen beim Bau des ‹Chluuris› seien aber schon notwendig, sagt Schmitter. So könne zum Beispiel der untere Teil der gegen 9 Tonnen schweren und 7,5 Meter grossen Figur nicht wie gewohnt direkt auf dem Transportanhänger gebaut werden. «Kein Problem», sagt der Fachmann. «Wir sind gewohnt, das fasnächtliche Wahrzeichen im Freien zusammenzubauen (die «Volksstimme» berichtete). Die «Chluuribouer»-Mannschaft sei sehr flexibel und wetterfest. «Zudem hat uns die Rewag jegliche technische Unterstützung zugesagt.»

Suche geht weiter
Die lange erfolglos verlaufene Suche nach einem neuen Lokal zum Bau des «Chluuris» hätte ihn schon auch nachdenklich gemacht, sagt Schmitter. Ihm sei der Gedanke gekommen, ob es wohl aufgefallen wäre, wenn für einmal keine «Chluuri»-Verbrennung stattgefunden hätte. Jetzt habe er aber solche Gedanken, wohl auch wegen des strafenden Seitenblicks von FGS- «Breesi» Fedriga, bis auf Weiteres verscheucht.

Noch gehe die Suche nach einer «Chluurischüüre» weiter, bremst Fedriga Schmitters Optimismus etwas. «Wir haben eine sichere Zusage für zwei Jahre von der Rewag, mit einer Option auf weitere drei Jahre.» Sie könnten so lange in der Einstellhalle bleiben, bis der geplante Umbau realisiert werde, so der «Breesi» (siehe «Volksstimme» vom Donnerstag). Es gelte also, weiterhin die Augen offen zu halten, um die Zukunft des «Chluuris» sicherzustellen. «Für mich ist die jetzige Lösung nur ein Aufatmen auf Zeit.»

 


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