sd. Alle Jahre wieder: Vorsicht ist geboten, wenn traditionell am Mittwochabend an der Sissecher Fasnecht die «Chluuri» wieder unterwegs sind und in den auserlesenen, festlich dekorierten Restaurants im Rahmen der Beizenfasnacht ihr Unwesen mit den Besucherinnen und Besuchern ...
sd. Alle Jahre wieder: Vorsicht ist geboten, wenn traditionell am Mittwochabend an der Sissecher Fasnecht die «Chluuri» wieder unterwegs sind und in den auserlesenen, festlich dekorierten Restaurants im Rahmen der Beizenfasnacht ihr Unwesen mit den Besucherinnen und Besuchern treiben.
Die wenigen Masken, die dieses Jahr unterwegs waren, gaben ihr Bestes. Sie warfen mit Spott und Spruch um sich und pflegten zum Vergnügen der Gäste ausgelassen den traditionellen Brauch des Intrigierens. Trotz ihrer geringen Anzahl sorgten sie auch dieses Jahr am Mittwochabend nochmals für heitere Momente und oft für ein vergnügliches Lächeln in den Gesichtern.
Musikalisch begann die Kindergugge Nootechaote, die mit ihren 43 Musikern in grosser Formation auftrat, die Besucher auf die intrigierenden Kostümierten lautstark einzustimmen. Die Knutsch-Puffer, als spätere Siegergruppe der Beizenfasnacht, sorgten in Anspielung auf das Motto «Nette Toilette» mit WC-Brille, WC-Papier und Klosettbürste bewaffnet für grosses Gelächter. Wer die mitgeführte WC-Brille ordentlich putzte und darauf Platz nahm, wurde gekrönt und zum Schluss mit einem Schnaps belohnt. Wobei es sich die «Intriganten» nicht nehmen liessen, so manchen Haarschopf mit der Klosettbürste ordentlich zu kämmen.
Für ein grosses kulinarisches Durcheinander waren Die zwei Gmeinsame verantwortlich, indem ein Koch und ein Bauarbeiter die Leute in orange Westen kleideten und trotz der aufgebauten Hindernisse die Gäste ihren eigenen Wurstsalat machen liessen – Restaurant Sonne ade … Dabei wurden auch Gemeindepräsident Peter Buser und dessen Tochter Carla nicht verschont.
Klar, die einzelnen Kostümierten sorgten bei den Restaurantgästen für Klamauk und Zerstreuung, dennoch steht es um die Sissacher Beizenfasnacht am Mittwoch seit vielen Jahren nicht zum Besten. Die Maskierten, die unterwegs waren, konnte man an den Fingern einer Hand abzählen. Zudem lassen sich offensichtlich nur noch schwer Restaurants finden, die mitmachen – mit «Wystube Tschudin», «Sydebändel» und «Schwyzerhüsli» waren es in Sissach nur noch drei. Von der «Wystube Tschudin»-Inhaberin Zeynep Kunduru ist zu vernehmen, dass bei ihr das Interesse nach wie vor vorhanden ist: Sie öffne schon seit 19 Jahren die Türen für die Maskentreibenden und werde dies auch weiterhin tun. Aber wie lange kann man noch mit dem Goodwill der Wirte rechnen und wie lange findet man noch Fasnächtler, die von Beiz zu Beiz ziehen, um die Gäste zu unterhalten? Oder anders formuliert: Geht der Beizenfasnacht allmählich die Luft aus?