Wenig Interesse am Kirchenleben
30.11.2018 Bezirk Sissach, Kirche, GelterkindenSchon wieder tritt ein Kirchgemeinderat zurück
vs. An der katholischen Kirchgemeindeversammlung in Gelterkinden hat Michele Vitolla bekannt gegeben, dass er als Kirchgemeinderat kürzertreten will. Das Gremium wurde nach dem kollektiven Rücktritt von fünf Räten im Jahr ...
Schon wieder tritt ein Kirchgemeinderat zurück
vs. An der katholischen Kirchgemeindeversammlung in Gelterkinden hat Michele Vitolla bekannt gegeben, dass er als Kirchgemeinderat kürzertreten will. Das Gremium wurde nach dem kollektiven Rücktritt von fünf Räten im Jahr 2016 bereits totalerneuert. Im Folgejahr sind drei weitere Räte aus dem Gremium ausgetreten – nun hat die Kirchgemeinde wieder eine Vakanz zu besetzen.
An der Versammlung haben vorgestern nur gerade 15 Personen teilgenommen – Amtsträger inklusive. Beschlossen wurde das Budget 2019 mit einem Ertragsüberschuss von 11 000 Franken. Das Begehren nach einer Steuersenkung wurde allerdings zurückgewiesen. Bewilligt wurde hingegen die Ersetzung der Heizung für die Kirche und der Garagen neben dem Pfarramt.
Neue Vakanz im Kirchgemeinderat
Nur 15 Mitglieder besuchen die Versammlung – inklusive Amtsträger
Die periodische Kontrolle der Kirchenorgel hat überraschend grössere Mängel an der Elektrik und an den Registern zutage gefördert. Somit muss die römischkatholische Kirchgemeinde das Instrument in absehbarer Zeit grundlegend restaurieren lassen. Die Kosten dafür sind noch nicht bekannt.
Otto Graf
In der Römisch-Katholischen Kirchgemeinde Gelterkinden herrscht anscheinend Normalbetrieb. Diesen Eindruck nahmen die Teilnehmenden nach der Kirchgemeindeversammlung vorgestern jedenfalls mit nach Hause. Die Traktandenliste bewog nur gerade 15 Stimmberechtigte, der Kirchgemeinderat inbegriffen, die Geschäfte abzusegnen. Der von Finanzchef Markus Bühler präsentierte Voranschlag für 2019 bewegt sich im Rahmen des Vorjahrs und zeigt unter dem Strich bei einem Gesamtertrag von knapp 720 000 Franken einen Ertragsüberschuss von fast 11 000 Franken. Im Vorjahr war es eine rote Null.
Die gute Prognose bewog einen Stimmberechtigten zur scheuen Frage nach einer Steuersenkung. Angesichts der sich abzeichnenden grossen Investitionen und Ausgaben sei es für einen solchen Schritt noch zu früh, meinte Bühler. Das Budget und der unveränderte Steuerfuss von 7,5 Prozent wurden wie alle andern Geschäfte einstimmig gutgeheissen.
Neue Wärme für die Kirche
So kann die defektanfällige Heizung für die Kirche samt Nebenräumen für 40 000 Franken wiederum durch eine Ölheizung ersetzt werden, wie Kirchgemeinderat Ferdinando Tomeo erklärte. Ein Anschluss an einen Wärmeverbund sei in absehbarer Zeit nicht möglich. Die Kirchgemeinde wird im kommenden Jahr ausserdem die Garagen mit fünf Abstellflächen neben dem Pfarramt für 60 000 Franken ersetzen. Die Abrechnung des Begegnungsplatzes vor der Kirche, ein Bijou einer öffentlichen Anlage, beläuft sich auf 326 000 Franken. Allein durch Spenden sind fast 220 000 Franken zusammengekommen. Die Finanzierung sei dank der Vorfinanzierungen gesichert, rechnete Bühler vor.
Zudem erwartet die Kirchgemeinde noch eine Subvention der Landeskirche. «Wie hoch diese Summe ist, wissen wir noch nicht», ergänzte Kirchgemeinderatspräsidentin Cordula Schneider. Unbestritten war auch die von Kirchgemeinderätin Antje Reul erläuterte Fusion zweier Pensionskassen. Einiges Schmunzeln bewirkte die Tatsache, dass die beiden Zifferblätter am Glockenturm am Bettag plötzlich unterschiedliche Zeiten zeigten. Wie Thomas Brand seitens des Pfarreiteams berichtete, hätten die Leinen der am Turm befestigten Fahnen den Gang der Zeiger beeinträchtigt.
Weiterer Rücktritt im Rat
Grösseres Kopfzerbrechen dürfte die Revision der Kirchenorgel auslösen. Die Kontrolle, so Brand, habe an der aus den 1960er-Jahren stammenden Elektrik sowie an den Registern gravierende Mängel zutage gefördert, die nur mit einer umfassenden Restaurierung zu beheben seien. Beisitzer Michele Vitolla möchte kürzertreten. Deshalb sucht der Rat eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger. Die Versammlung hiess zudem Celestine Dingkah willkommen, die im Pfarreiteam für den Haus- und Sakristandienst mitverantwortlich ist.
Schliesslich stellte Gemeindeleiter Martin Tanner, der auch für Sissach zuständig ist und am ersten Advent in sein Amt eingesetzt wird, klar, dass Diakon Christoph Wiederkehr nach wie vor die Ansprechperson in Gelterkinden und Sissach sei.