Wenn zwei sich streiten …
19.08.2025 Baselbiet, Parteien, Wahlen, PolitikSabine Bucher (GLP), Markus Eigenmann (FDP) und Caroline Mall (SVP) kandidieren
Bei der Regierungsratswahl Ende Oktober treten drei Kandidaten an. Die GLP, die FDP und die SVP schicken jeweils eine Person ins Rennen. Von den Differenzen im bürgerlichen Lager könnte das ...
Sabine Bucher (GLP), Markus Eigenmann (FDP) und Caroline Mall (SVP) kandidieren
Bei der Regierungsratswahl Ende Oktober treten drei Kandidaten an. Die GLP, die FDP und die SVP schicken jeweils eine Person ins Rennen. Von den Differenzen im bürgerlichen Lager könnte das Mitte-links-Bündnis profitieren.
Janis Erne
Nun steht fest, wer für die Nachfolge von Bildungsdirektorin Monica Gschwind (FDP, Hölstein) kandidiert: die 46-jährige GLP-Landrätin Sabine Bucher aus Sissach, der 54-jährige Gemeindepräsident von Arlesheim, Markus Eigenmann, und die 58-jährige Landrätin Caroline Mall aus Reinach. Ihre Parteien haben sie vergangene Woche nominiert.
Die Grünen verzichten auf eine eigene Kandidatur – obwohl es laut einer Medienmitteilung «erfahrene und qualifizierte Persönlichkeiten» gäbe. Offiziell will sich die Partei erst nach der Mitgliederversammlung Ende September positionieren. Es gilt jedoch als wahrscheinlich, dass die Basis Sabine Bucher unterstützen wird – und damit das Mitte-links-Lager (SP, Grüne, EVP und GLP) geschlossen antritt.
Welche Wahlempfehlung die «Mitte» ausspricht, entscheidet sich heute Abend am Parteitag in Augst. Die Parteileitung will den Mitgliedern vorschlagen, den FDP-Kandidaten Markus Eigenmann zu unterstützen.
«Wir sind nicht Juniorpartner»
Auf bürgerlicher Seite gibt es Reibereien wie schon lange nicht mehr (siehe die beiden Artikel unten). FDP und SVP steuern auf einen getrennten ersten Wahlgang zu – trotz der Hoffnung der Freisinnigen, die SVP möge ihre Kandidatin doch noch zurückziehen. Die SVP-Spitze wollte am Donnerstag am Parteitag jedoch nichts davon wissen: «Wir treten mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit an. Die GLP-Kandidatin wird im ersten Wahlgang das absolute Mehr nicht erreichen – das ist rechnerisch unmöglich», sagte SVP-Präsident Peter Riebli. Alt Regierungsrat Thomas Weber – ein erfahrener Wahlkämpfer – pflichtete ihm bei.
Die SVP fordert, dass sich nach dem ersten Wahlgang jene bürgerliche Kandidatur zurückzieht, die schwächer abgeschnitten hat. Für die Freisinnigen stellt dieses Vorgehen «ein grosses Risiko» dar. Sie hätten von der SVP ein klares Bekenntnis und vorbehaltlose Unterstützung erwartet. Riebli konterte scharf: «Es geht am 26. Oktober nicht um einen FDP-Sitz, sondern um eine Vakanz im Regierungsrat. Wir sind weder Juniorpartner noch Steigbügelhalter für die FDP.»
Während FDP und SVP uneins sind, inszenierte Mitte-links demonstrativ Geschlossenheit: Die Spitzen von SP, Grünen, EVP und GLP trafen sich am Donnerstag in einer Liestaler Bar, stiessen mit Drinks an, knabberten Popcorn und verfolgten die Nominationen ihrer Kontrahenten. Das entsprechende Foto landete umgehend in den Medien; die «Message» war platziert.