Der neue Aleten-Weiher verbindet getrennte Populationen der Geburtshelferkröte
Mit einem Einblick in die Umsetzung des Aleten-Weihers wurde am Freitag die Bevölkerung von Tecknau über den Abschluss des Naturprojekts informiert. Der Weiher soll ...
Der neue Aleten-Weiher verbindet getrennte Populationen der Geburtshelferkröte
Mit einem Einblick in die Umsetzung des Aleten-Weihers wurde am Freitag die Bevölkerung von Tecknau über den Abschluss des Naturprojekts informiert. Der Weiher soll «Glögglifrosch»-Populationen in Rünenberg und Wenslingen miteinander verbinden.
Sander van Riemsdijk
Er soll ein Lebensraum für Tiere und Pflanzen sein – und mehr als nur ein Gewässer: der neue Weiher im Gebiet Aleten in Tecknau. Das Biotop mit einem Durchmesser von 16 Metern wurde auf Initiative der Bürgergemeinde angelegt. Am Freitag wurde es der Bevölkerung vorgestellt.
Andreas Freivogel aus Gelterkinden, Projekt-Koordinator und ehemaliger Revierförster im Forstkreis Farnsberg, gab zusammen mit Céline Evéquoz und Franziska Studer vom Ingenieurbüro Götz aus Liestal Einblick in die Welt der Amphibien sowie in die Planung und Umsetzung des Naturprojekts.
Nach dem Aushub im Herbst 2024 haben etwa zehn Personen dieses Jahr in einer halbjährigen Bauphase die Arbeiten um den künstlich angelegten und mit Regenwasser gefüllten Weiher ausgeführt. Im Aushub ist zur Verdichtung eine Kautschukfolie eingelegt, die eine «qualitative Wasserdichte» garantiert, wie Evéquoz erläuterte: «Der Weiher hat keinen Zufluss und wird nur von Wasserniederschlägen gespeist, wobei der Wasserspiegel wegen Hitze und Regen sich ständig verändern wird.»
Finanzierung breit abgestützt
Nicht nur die Wasserstelle selbst ist für viele Lebewesen wichtig, sondern auch das Ökosystem um den Weiher herum mit all den Pflanzen, Steinen, Stöcken sowie dem Totholz und Kies. Im Umkreis hat es mehr als zehn verschiedene Straucharten wie Pfaffenhütchen, rote Heckenkirsche und Hartriegel. «Der Weiher ist ein Lebensraum für viele Tiere, wobei er insbesondere für Frösche und Kröten eine Aufwertung sein wird», sagte Freivogel. Er hofft, dass die Geburtshelferkröte, im Volksmund auch «Glögglifrosch» genannt, dem neuen Weiher ihre Aufwartung machen wird. «Grundsätzlich begrüssen wir natürlich jedes Lebewesen, das sich für den Aleten-Weiher entscheidet», so Freivogel mit einem Lächeln. Schon jetzt seien unter anderem Mosaikjungfer- sowie Plattbauchlibellen und Erdkröten gesichtet worden. «Der Aleten-Weiher verknüpft die Glögglifrosch-Populationen in Rünenberg und Wenslingen miteinander», so Franziska Studer – «dies, um den genetischen Austausch zu fördern.» Die mit Unterschlupfmöglichkeiten ausgestaltete Umgebung bietet der Kröte die Möglichkeit zur Ansiedlung, wie auf der Informationstafel mit Text und Illustrationen am Rand des Weihers zu lesen ist. Studer informierte in ihrem lebendigen Referat über die Verhaltensweise der Amphibien. «Der Glögglifrosch ist der Sympathieträger unter . den Amphibien», sagte sie und erinnerte daran, dass dessen Population in den vergangenen Jahren einen massiven Bestandseinbruch erlitten hat und die Tierart um ihr Überleben kämpft.
«Die Finanzierung des Projekts ist breit abgestützt und wurde von Sponsoren, Stiftungen aus der Nordwestschweiz sowie von vier Tecknauer Firmen realisiert, dazu kommt eine Anschlussfinanzierung durch die Bürgergemeinde», sagte Freivogel. Der Unterhalt des Weihers liegt künftig in den Händen der IG-Aleten.